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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Rak­wer­fers ruck­te nach oben.
    »Nicht …!« schrie ich vol­ler Ent­set­zen.
    Aber es war schon zu spät. Scharf peit­schend, so schnell auf­ein­an­der­fol­gend, daß das Ge­räusch sich an­hör­te wie das von zer­rei­ßen­dem Stoff, lös­ten sich ei­ni­ge Pro­jek­ti­le aus dem Lauf der Waf­fe. Don­nernd ex­plo­dier­ten die Ther­mo­ni­tal­la­dun­gen. Vor der rück­wär­ti­gen Wand des Raum­es ent­stan­den vier weiß­blau glu­ten­de Feu­er­bäl­le.
    Die So­gh­mo­ler ver­gin­gen.
    Und mit ih­nen der Su­per­ko­da­tor …
     
    Die letz­te Schlacht war ge­schla­gen, der Feind end­gül­tig ver­trie­ben. Hin­ter May­koft wa­ren Lis­ter­man und sei­ne Leu­te durch die Trans­mit­ter ge­kom­men, die die So­gh­mo­ler auf­ge­baut hat­ten, und hat­ten den ver­blei­ben­den Geg­nern den Garaus ge­macht. Von ZON­TA er­fuh­ren wir, daß da­mit die letz­ten so­gh­mo­li­schen Trup­pen im In­nern der Mond­fes­tung ver­nich­tet wor­den wa­ren. Die Haupt­streit­macht der So­gh­mo­ler hat­ten ZON­TAs Kampfro­bo­ter auf dem Ge­wis­sen. In den Tie­fen der al­ten Mond­stadt, ei­ni­ge Ki­lo­me­ter un­ter der Woh­ne­be­ne, hat­te sich ein mör­de­ri­sches Ge­fecht ab­ge­spielt und wei­te Ver­wüs­tun­gen hin­ter­las­sen. ZON­TA schätz­te, daß es ei­ni­ge Mo­na­te dau­ern wür­de, bis die ver­blei­ben­den Ro­bo­ter die Schä­den wie­der be­ho­ben hat­ten.
    Mei­ne Vor­ah­nung hat­te sich be­wahr­hei­tet. Ei­ne ver­spreng­te Grup­pe von So­gh­mo­lern, an­fäng­lich et­wa vier­zig Mann stark, hat­te sich vor­ge­nom­men, das Ziel doch noch zu er­rei­chen. Mit Hil­fe von trag­ba­ren Trans­mit­tern er­reich­ten sie die Ring­stra­ße un­weit der Stel­le, an der un­se­re Leu­te la­ger­ten. Ei­ni­ge von ih­nen tru­gen Trans­mit­ter bei sich, die sie so­fort ak­ti­vier­ten und auf das Zen­trum des zy­lin­dri­schen Fels­klot­zes jus­tier­ten, in dem sie, nicht zu Un­recht, ZON­TAs Kon­troll­zen­tra­le ver­mu­te­ten.
    Un­se­ren Leu­ten war es un­ter May­kofts Kom­man­do ge­lun­gen, et­wa die Hälf­te des so­gh­mo­li­schen Kom­man­dos un­schäd­lich zu ma­chen. Die an­de­re Hälf­te je­doch war in den Schal­traum vor­ge­drun­gen. May­koft und Lis­ter­man hat­ten sich aus­rech­nen kön­nen, daß Han­ni­bal und ich uns ge­gen ei­ne sol­che Über­macht nicht all­zu­lan­ge wür­den hal­ten kön­nen. Kurz ent­schlos­sen hat­ten sie die so­gh­mo­li­schen Trans­mit­ter be­nützt, um uns zu Hil­fe zu kom­men.
    Nie­mand konn­te es May­koft ver­übeln, daß er aus­ge­rech­net mit sei­ner ers­ten Sal­ve das wert­volls­te al­ler Ge­rä­te, den Su­per­ko­da­tor, ver­nich­tet hat­te. Er hat­te in gu­tem Glau­ben ge­han­delt. Zwar war das Ge­rät für uns nun ver­lo­ren; aber wir konn­ten uns mit dem Ge­dan­ken trös­ten, daß es auch den So­gh­mo­lern nicht in die Hän­de ge­fal­len war. Es gab al­ler­dings einen un­ter uns, dem mit der­ar­ti­gem Trost nicht ge­hol­fen war und der sich um nichts in der Welt ein­re­den las­sen woll­te, daß der Ver­lust des Su­per­ko­da­tors nicht un­mit­tel­bar das En­de der Welt be­deu­te­te: Gra­ham May­koft, der Un­glücks­schüt­ze. Er war nur noch ein Schat­ten sei­nes frü­he­ren Selbst, sprach kaum mehr ein Wort und schritt fins­te­ren Ge­sichts ein­her. Ich ließ ihn ge­wäh­ren. May­koft be­saß ei­ne ge­sun­de Kon­sti­tu­ti­on, kör­per­lich eben­so wie geis­tig. Er brauch­te nur Zeit, um über den Schock hin­weg­zu­kom­men.
    Te­le­pa­thi­scher Kon­takt mit Ki­ny Ed­wards brach­te uns er­freu­li­che Neu­ig­kei­ten: Ge­ne­ral Re­ling plan­te, uns als nächs­tes auf dem Mars ein­zu­set­zen. Es war je­doch noch nicht so­weit. Wir er­hiel­ten Be­fehl, in der Mond­fes­tung zu blei­ben und auf wei­te­re An­wei­sun­gen zu war­ten. Das war uns nur recht. Wir hat­ten die Ru­he nö­tig. ZON­TA er­kann­te mich trotz des zer­stör­ten Su­per­ko­da­tors al­lein auf der Ba­sis des Ta­schen­ge­räts als un­be­dingt Erb­be­rech­tig­ten an. Ich hat­te kei­ne Schwie­rig­keit, mei­ne Leu­te, ob­wohl sie Nicht­be­rech­tig­te wa­ren, durch den waf­fen­ge­spick­ten Kor­ri­dor aus dem

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