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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie
Autoren: Jack McDevitt
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Aktien zu halten, solange ein vernünftiges Wachstumspotenzial zu erkennen war. Aber er wollte einen Blick auf die Ertragsrechnungen werfen, ehe er sich festlegte.
    Am Morgen suchte Shel Swifton Labs auf. Das Unternehmen seines Vaters. Alle blickten nervös in die Zukunft. Er informierte Edward Markeson über den Wunsch seines Vaters, dass er die Leitung übernehmen solle. »Zumindest, bis Dr. Shelborne wieder da ist.« Dann rief er die Belegschaft zusammen und gab die Neuigkeit weiter.
    Anschließend spazierte er durch das Gebäude und versicherte jedem Einzelnen so gut er konnte, dass das Labor weiterarbeiten würde wie eh und je.
    Er hatte einen der Q-Pods mitgenommen. Den zeigte er nun entgegen den Anweisungen seines Vaters herum, in der Hoffnung, dass es bei irgendjemandem klingelte. Aber niemand erinnerte sich an das Gerät. Und niemand konnte ihm einen passenden Code vorschlagen, um das Gerät zu aktivieren.
    Bei Carbolite musste spürbar geworden sein, wie abgelenkt Shel war, denn als der Nachmittag sich dem Ende zuneigte, rief Linda ihn zu sich und riet ihm, sich ein paar Tage freizunehmen. Sie war eine gute Chefin, klug und umgänglich gegenüber ihren Mitarbeitern. »Ich weiß, diese Sache mit Ihrem Vater belastet Sie, Shel«, sagte sie.
    »Gehen Sie nach Hause, und kommen Sie zurück, wenn Sie wieder Sie selbst sind.«
    Er wandte ein, es ginge ihm gut, aber er würde sich vielleicht trotzdem den Rest des Tages freinehmen.
    Er wohnte in einem Stadthaus an der Wallace Avenue, das zwischen einer Apotheke und einem Musikalienhandel in einer ruhigen Gegend lag. Gleich auf der anderen Straßenseite befand sich ein Park. Es gab ein paar Bäume und ein paar Kinder, und ihm gefiel es dort. Er steuerte den Wagen in seine Garage, ging zur Seitentür hinein und ließ sich auf das Sofa fallen. Das aktivierte offenbar sein Mobiltelefon, dessen Klingelton »Love in Bloom« war (in seiner Kindheit hatte er sich mit seinem Vater oft die alten Jack-Benny-Sendungen angesehen). Es war wieder das FBI. » Mr Shelborne, haben Sie ein paar Minuten Zeit ? Ich werde Sie nicht lange beanspruchen.«
    Sie wollten weitere Informationen über die Mitarbeiter seines Vaters. Wie gut kannte er Lester Atkin? Stand sein Vater irgendwie mit einem James Greavis in Verbindung? Hatte Shel diesen Herren je gesehen? Dann schickten sie ihm ein Bild eines Mannes mit einem Schnurrbart und gefährlichen Augen, der aussah wie ein Auftragskiller.
    »Nein«, sagte er. »Ich erinnere mich nicht, ihn je gesehen zu haben.«
    Es dauerte mehr als nur ein paar Minuten. Und er kannte keine der genannten Personen. Als er sich erkundigte, ob das FBI eine Verbindung zwischen ihnen und seinem Vater festgestellt habe, verweigerten sie ihm eine Antwort.
    Dann, als es endlich vorbei war, dankten sie ihm für seine Hilfe und beendeten das Gespräch.
    Er griff nach dem Q-Pod. Klappte ihn auf und sah zu, wie der Bildschirm heller wurde.
    NUTZERKENNUNG EINGEBEN.
    Sein Vater war in puncto Sicherheit nie sonderlich gut gewesen. Er dachte, die Leute würden sich viel zu viele Sorgen machen, weshalb durchaus die Chance bestand, dass er das Codewort irgendwo notiert hatte. Sollte er das getan haben, dann fand sich die Lösung vermutlich irgendwo in dem Material, das die Ermittler aus dem Haus mitgenommen hatten. Und er erinnerte sich in der Tat, den Namen »Clemmie« auf einer der Karten gesehen zu haben. Shel rief die Polizei an und nannte seinen Namen. »Ich würde gern wissen, wann Sie mit den Sachen meines Vaters fertig sein werden.«
    Die Person am anderen Ende bat ihn zu warten und informierte ihn anschließend, dass die Ermittlungen in dem Fall noch im Gang seien.
    »Das ist mir bewusst. Trotzdem frage ich mich, ob Sie vielleicht die persönliche Habe meines Vaters wieder herausgeben könnten.«
    Das erforderte anscheinend eine eingehende Besprechung. Eine neue Stimme, tiefer und bestimmter: »Dr.
    Shelborne'? Ich fürchte, wir brauchen die Sachen noch eine Weile.«
    »Wäre es dann vielleicht möglich, dass ich sie mir kurz ansehe?«
    »Das ist eigentlich nicht üblich, Doktor.«
    »Ich wäre Ihnen wirklich verbunden.« Er dachte sich eine Geschichte über eine dringend benötigte Telefonnummer aus. »Überwachen Sie mich, wenn Sie wollen. Ich werde Handschuhe tragen. Ich möchte nur kurz einen Blick auf sein Rolodex und seine Karteikarten werfen.«
    Wieder trat eine Pause ein. Dann: »Okay. Kommen Sie rüber. Wir werden sehen, was wir für Sie tun können.«
    Sie
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