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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie
Autoren: Jack McDevitt
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führten ihn in einen Nebenraum, wo er unter Beobachtung eines Polizisten die Karten durchblätterte, bis er die mit Clemmies Namen gefunden hatte. Dies war nur eine von neun Zeichengruppen auf der Karte, aber nur zwei andere bestanden aus sieben Zeichen. Eine war Oscarl4.
    Der einzige Oscar, von dem Shel je gehört hatte, war ein Papagei, der seiner inzwischen verstorbenen Tante Mary gehört hatte. Aber er hatte keine Ahnung, was die 14 bedeuten mochte.
    Die letzte Möglichkeit war XX356YY. Die Ziffern hörten sich beinahe wie der Batting Average irgendeines Spielers an, was, bedachte er seines Vaters Baseballleidenschaft, ihn nicht verwundert hätte.
    Er erhob sich, dankte dem Beamten und ging.
    Draußen auf der Straße fischte er den Q-Pod aus der Tasche. Beide Codes erwiesen sich als falsch.
    Da hatte es noch eine Tante namens Eleanor in der Familie seines Vaters gegeben. Er versuchte es damit. Und hatte keinen Erfolg.
    Er fuhr nach Hause, schenkte sich einen Scotch ein und setzte sich auf das Sofa. Der Tag war herrlich warm.
    Haufenweise Kinder spielten auf der Straße.
    Als er später zum Abendessen ins Clement's ging, nahm er den Q-Pod mit und spielte an ihm herum, während er auf sein Essen wartete. Er gab die Namen diverser Speisen und Getränke ein, die sein Vater gemocht hatte.
    Chablis. Hotdogs. Omelett. NYstrip. Und noch ein paar, die er nicht mochte: Polenta. Lobster. Und da sie oft hier zusammen gegessen hatten, versuchte er es auch mit dement.
    Als sein Roastbeef mit Stampfkartoffeln und Krautsalat serviert wurde, legte er das Gerät weg und konzentrierte sich darauf, sein Essen zu genießen.
    Am Dienstag saß er wieder an seinem Schreibtisch. Den Q-Pod hatte er mitgenommen und zeigte ihn nun den Ingenieuren im Labor. Niemand konnte ihm irgendetwas Hilfreiches sagen, aber man bot ihm an, eine Analyse durchzuführen.
    Doch der Gedanke gefiel Shel nicht, nachdem sein Vater so sehr darauf bestanden hatte, dass er die Geräte vernichten solle.
    An diesem Abend holte Dave ihn zu der Vorstellung ab und fragte sogleich, ob es irgendwelche Neuigkeiten gäbe.
    »Nein«, sagte Shel. »Sie suchen immer noch.« Dann zeigte er ihm den Q-Pod. »Hast du so was schon mal gesehen?«
    »Ich glaube nicht. Vielleicht. Ich achte nicht so auf solches Zeug. Was machst du damit? Spiele spielen?«
    »Ja«, sagte Shel, und sie machten sich auf den Weg zum Theater.
    Dave gestand, dass er sich seit Monaten auf diese Aufführung gefreut hatte. Normalerweise gingen die Disciples in das nahe gelegene Bala-Cynwyd, wo eine Amateurtheatergruppe aktiv war. Dies aber war etwas Besonderes. Ein professionelles Ensemble gab Helden in der Penn.
    Zwanzig Minuten vor Beginn der Vorstellung trafen sie ein und besetzten ihre Plätze. Dave erzählte ihm, er habe die Gruppe bei den Proben am Nachmittag bereits gesehen. »Die sind nicht schlecht«, kündigte er an.
    Wie so oft bei Collegevorführungen ging es geräuschvoll zu, als der Saal sich füllte. Schließlich wurde das Saallicht gedimmt, das Publikum kam zur Ruhe, und der Vorhang hob sich. Zum Vorschein kam das von Kerzen erleuchtete Schlafgemach eines jungen Mädchens.
    Das Schlafzimmer gehört natürlich Raina. Sie steht auf dem Balkon, als ihre Mutter eintritt, sie sieht und verzweifelt aufstöhnt. »Du wirst dir den Tod holen«, sagt sie. Aber sie hat Neuigkeiten über einen großen Sieg im Kriege zu berichten. Die beiden umarmen sich vor Freude. Einige Minuten unterhalten sie sich über das politische Drumherum, um das Publikum in den Stand der Dinge einzuführen. Dann bleibt Raina allein zurück. Sie greift zu einem Buch und geht ins Bett. Die Aufmerksamkeit des Publikums wird auf den Balkon gelenkt. Etwas bewegt sich dort. Und man sieht, wie sich eine männliche Gestalt ins Zimmer stiehlt.
    Wenn Shel an diesem Abend etwas brauchen konnte, dann war es Bernard Shaw. Schokolade, so stellt einer der Charaktere fest, ist nützlicher als Kugeln. Und er war für zwei Stunden sehr nahe daran, die Welt außerhalb des Gebäudes zu vergessen.
    Als die Vorstellung zu Ende war und die Darsteller ihre abschließende Verbeugung hinter sich gebracht hatten, versammelten sich die Disciples in einem Sitzungsraum, wo sich die Mitwirkenden für kurze Zeit zu ihnen gesellten und sie sich an Hors d'oevres und Erfrischungsgetränken erfreuten.
    Zwei neue Mitglieder verstärkten die Disciples an diesem Abend. Eines dieser Mitglieder war Helen Suchenko, eine Frau mit einer Mähne brauner Haare und Augen von
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