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Zeitlabyrinth

Zeitlabyrinth

Titel: Zeitlabyrinth
Autoren: Keith Laumer
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schon wieder bluffen.«
    »Passen Sie nur auf«, meinte Roger. »Okay, UKR. Zurück zur Ersten Kultur, auf direktem Wege!«
    »Meinetwegen. Und herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Erfolg! Aber damit ist unser Kontakt zu Ende. Es war sehr angenehm …«
    Das schlammige Flußufer verschwand. Roger stand auf einer luftigen schmalen Brücke ohne Geländer, die sich zwischen schlanken Türmen spannte – tausend Fuß über dem Erdboden. Er ließ sich auf alle viere nieder und schloß ganz fest die Augen.
    »S’lunt!« rief er. »Holen Sie mich hier herunter! Ich habe Ihnen eine Menge zu erzählen.«

12. Kapitel
     
1
     
    Roger saß mit S’lunt, R’heet und Q’nell – letztere trug immer noch seinen Körper – auf einer kleinen Terrasse; hinter ihm war nichts als Luft und Leere.
    »Das ist alles«, schloß er den Bericht von seiner Mission. »Der Rhox wird seine Besichtigungen auf die ferne Vergangenheit beschränken. Er hat versprochen, sich nicht mehr in menschliche Angelegenheiten zu mischen, ganz besonders nicht durch unvorsichtiges Anlegen seiner Öffnungen.«
    »Das ist natürlich schon etwas«, erwiderte R’heet ohne große Begeisterung. »Aber was wird aus uns? Wir stecken immer noch in der Falle.«
    »Zumindest wissen wir, daß in der Ersten Kultur alles zum besten steht«, warf Q’nell ein. »Es könnte schlimmer sein.«
    »Ich kann mich noch nicht recht an den Gedanken gewöhnen, daß ihr beide die Persönlichkeit vertauscht habt«, sagte R’heet und sah von Roger zu Q’nell. »Es ist äußerst verwirrend. Ich fürchte, unsere Pläne für einen Beischlaf-Kontrakt müssen bis auf weiteres verschoben werden.«
    »Irgendwie reizt du mich auch nicht mehr«, entgegnete Q’nell. »T’son scheint eher mein Typ zu sein.«
    »Deprimierend, wenn man sich vorstellt, daß man auf einem Mikroskop-Plättchen lebt«, fuhr R’heet düster fort. »Überlegt doch! Wir sind nichts als die Verunreinigung einer Mikrobenkultur!«
    »Hören Sie, T’son«, sagte S’lunt, »hätten Sie diesem UKR nicht den menschlichen Standpunkt klarlegen können?«
    »UKR ist eine Maschine«, erwiderte Roger. »Er ist auf Gefühle nicht programmiert.«
    »Tyson!« sagte UKRs Stimme plötzlich in Rogers Innerem. »Neue Daten! Du liebe Güte, Sie müssen entschuldigen, aber ich hatte keine Ahnung!«
    »Was?« Roger richtete sich kerzengerade auf. »Das ist UKR«, flüsterte er den anderen zu. »Er hat den Kontakt wieder aufgenommen.«
    »Aus Neugier – ein Trick, den ich von Ihnen lernte – überprüfte ich den kleinen Stamm, dem Sie angehören. Ich verfolgte das Auf und Ab seiner Evolution über drei Milliarden eurer Jahre hinweg – und Sie ahnen nicht, was ich entdeckt habe!«
    »Wir sind ausgestorben?« fragte Roger.
    »Weit gefehlt! Ihr seid die Erbauer!«
    »Die Erbauer? Sie meinen, wir haben Sie gebaut?«
    »Ja! Erstaunlich, nicht wahr? Und wie alle Teileinheiten, die schließlich zum Ganzen finden, habt ihr entlang der Zeitachsen sämtliche Einzelwesen, die während der Entwicklungsepoche lebten, aufgespürt und in den Komplex eingegliedert. So sind Sie, Roger Tyson – oder werden es eines Tages sein – ein aktives Fragment des Höchsten Ego oder Erbauers.«
    »Hm«, sagte Roger.
    »Ich stehe Ihnen deshalb zur Verfügung«, fuhr UKR fort. »Eine ziemliche Erleichterung, endlich jemandem dienen zu können.«
    Endlich verstand Roger die ungeheuerliche Feststellung. »Sie meinen – Sie werden das tun, was ich sage?«
    »Sofern es die neundimensionalen Grenzen meines Begriffsvermögens hinsichtlich der Raum-Zeit-Matrix nicht übersteigt.«
    »Dann – lassen Sie alle Gefangenen der Zeitfalle frei!«
    »Das wirft einige Probleme auf. Die Einzelwesen Luke Harwood und Odelia Withers beispielsweise scheinen eine Verbindung eingegangen zu sein, die durch Fly Fornication Beebody gesegnet wurde. In welche Epoche soll ich sie schicken!«
    »Am besten nach 1931«, entschied Roger weise. »Ich glaube nicht, daß es Odelia im Jahre 1909 gefallen würde.«
    »Und Beebody?«
    »Ich fürchte, seine Religion geriet durch das, was er mitgemacht hat, ein wenig in Verwirrung. Wie wäre es, wenn wir ihm reinen Wein über das Geschick der Menschheit einschenken und ihn dann in Los Angeles absetzen – so etwa um 1925? Als Sektierer bringt er es sicher weit.«
    »Gemacht. Sonst noch etwas?«
    »Die armen Kerle im Schützengraben – Charlie und Ludwig! Könnten Sie ein wenig auf die achten?«
    »Sie werden eine große Nachkommenschaft zeugen – oder
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