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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume
Autoren: Nora Roberts
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Rowena eintrat.
    »Wie ich sehe, haben Sie sich schon miteinander bekannt gemacht. Reizend. Was möchten Sie trinken, Miss Price?«
    »Ich nehme das Gleiche wie Sie.«
    »Perfekt.« Noch während sie sprach, trat ein Dienstmädchen ein mit einem Silbertablett, auf dem zwei Champagnerflöten standen. »Ich hoffe, Sie mögen die Canapés und fühlen sich ganz wie zu Hause.«
    »Hoffentlich hält das Wetter nicht die anderen Gäste davon ab, es hierher zu schaffen«, warf Dana ein.
    Rowena lächelte. »Ich bin sicher, dass in Kürze alle Gäste, die wir erwarten, beisammen sein werden. Wenn Sie mich bitte kurz entschuldigen wollen.«
    »Das ist seltsam.« Dana griff nach einem Canapé und stellte fest, dass es mit Hummer belegt war. »Köstlich, aber seltsam.«
    »Faszinierend.« Malory trank einen Schluck Champagner und fuhr mit den Fingern über die Bronzeskulptur einer Fee.
    »Mir ist nach wie vor schleierhaft, warum ich eigentlich eine Einladung bekommen habe.« Da sie nun schon einmal dastanden, nahm sich Dana noch ein Canapé. »Niemand sonst in der Bibliothek hat eine gekriegt, jedenfalls soweit ich weiß. Beinahe wünsche ich mir, ich hätte meinen Bruder dazu überredet, mich zu begleiten. Er hat ein ganz gutes Gespür für Verarschung.«
    Malory musste unwillkürlich grinsen. »Sie klingen gar nicht wie eine Bibliothekarin. Im Übrigen sehen Sie auch nicht wie eine aus.«
    »Ich habe vor zehn Jahren all meine Laura-Ashley-Klamotten verbrannt«, erklärte Dana achselzuckend. Fast ein wenig gereizt trommelte sie mit den Fingerspitzen auf ihrem Glas herum. »Ich warte jetzt noch zehn Minuten, dann haue ich ab.«
    »Wenn Sie gehen, gehe ich ebenfalls. Mir wäre es bei diesem Unwetter lieber, wenn ich auf dem Rückweg ins Tal hinter jemandem herfahren könnte.«
    »Ja, mir auch.« Dana blickte stirnrunzelnd zum Fenster, wo der Regen an die Scheiben schlug. »Beschissener Abend. Und vorher ein extrem beschissener Tag. Dazu noch die weite Strecke hierher zu fahren und wieder zurück, nur um zwei Gläser Champagner und ein paar Canapés zu sich zu nehmen! Das ist die Krönung.«
    »Finde ich genauso.« Malory trat auf das wundervolle Gemälde eines Maskenballes zu. Sie musste dabei unwillkürlich an Paris denken, obwohl sie dort bisher nur in ihren Träumen gewesen war. »Ich bin heute Abend nur hier, weil ich gehofft habe, ich könnte ein paar Kontakte für die Galerie knüpfen. Als Jobversicherung sozusagen«, fügte sie hinzu und hob spöttisch prostend ihr Glas. »Mein Job ist nämlich im Moment ziemlich gefährdet.«
    »Meiner auch. Er ist wegen Etateinsparungen und Vetternwirtschaft auf fünfundzwanzig Stunden in der Woche zurückgeschraubt worden. Wie zum Teufel soll ich davon leben? Und mein Vermieter hat mir gerade angekündigt, dass er zum nächsten Ersten die Miete erhöhen will.«
    »In meinem Auto klappert irgendwas - und ich habe das Geld für die Inspektion für diese Schuhe hier ausgegeben.«
    Dana betrachtete sie und schürzte die Lippen. »Tolle Schuhe. Mein Computer hat heute früh den Geist aufgegeben.«
    Amüsiert zog Malory die Augenbrauen hoch. »Ich habe die Frau meines Chefs Flittchen genannt - und danach habe ich noch Cappuccino über ihr Designerkostüm verschüttet.«
    »Okay, Sie haben gewonnen.« Kameradschaftlich stieß Dana mit Malory an. »Was halten Sie davon, wenn wir die walisische Göttin aufspüren, um herauszukriegen, was hier eigentlich los ist?«
    »Ist das der Akzent? Walisisch?«
    »Klingt toll, nicht wahr? Aber wie auch immer, ich finde...«
    Sie brach ab, als das Klappern hoher Absätze auf den Fliesen ertönte.
    Das Erste, was Malory auffiel, waren die Haare. Sie waren schwarz und kurz, mit dicken Ponyfransen, die so grade abgeschnitten waren, als hätte man ein Lineal angelegt. Die großen goldbraunen Augen ließen sie erneut an Waterhouse und seine Nymphen denken. Sie hatte ein dreieckiges Gesicht, das vor Aufregung, Nervosität oder vielleicht auch nur exzellentem Make-up förmlich glühte.
    Allerdings tippte Malory auf Nervosität, als sie sah, wie die Finger der Frau ihre kleine schwarze Abendtasche kneteten.
    Sie trug ein knallrotes kurzes Kleid, das sich eng um ihre Aufsehen erregenden Kurven schmiegte und viel von ihren tollen Beinen zeigte. Die Absätze ihrer Schuhe waren sehr hoch und dünn.
    »Hi.« Ihre Stimme klang atemlos. »Hmm. Sie hat gesagt, ich solle einfach eintreten.«
    »Herzlich willkommen. Die Party besteht bisher nur aus mir, Dana Steele, und aus
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