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Zeig mir, was Liebe ist

Zeig mir, was Liebe ist

Titel: Zeig mir, was Liebe ist
Autoren: Cindy Gerard
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Single war und
sich darüber ärgern musste, mit vierundzwanzig noch
Jungfrau zu sein.
    "Okay,
du hast die Beschützerrolle zu überzeugend und zu lange
gespielt, mein lieber Bruder", murmelte sie, während sie
sich auf die Seite rollte, ins Kissen boxte und sich tiefer unter die
Decke kuschelte. Sie war keine Zehnjährige mehr, einsam und
verwirrt, die ihre Mom und ihren Dad vermisste. Sie war jetzt eine
Frau – zumindest dem Alter nach. Was die Erfahrung anging –
nun, da war sie allerdings ein absolutes Greenhorn.
    Aber
nicht mehr lange. Der heutige Abend hatte es wirklich ein für
alle Mal entschieden. Sie war bereit, den Übergang ins wahre
Leben zu wagen. Und da Ryan nicht der Mann sein würde, ihr über
diese aufregende Hürde zu helfen, würde sie sich einfach
jemand anderes suchen müssen, der es tat.
    Es
musste doch irgendwo jemanden geben, der sich von ihrem Bruder nicht
einschüchtern ließ. Jemand, der nicht hier aufgewachsen
war, würde nicht genug wissen, um Angst vor Travis zu haben.
Jemand, der neu in der Stadt war.
    Jemand
wie Dr. Nathan Beldon.
    Es
lief einfach immer wieder alles auf ihn hinaus.
    Ja.
Mit einem Arzt könnte sie sich durchaus zufrieden geben.
    Sie
holte tief Luft und atmete langsam aus. Es zeugte nicht gerade von
Charakterstärke, dass sie sich mit jedem x-beliebigen Mann
zufrieden geben wollte, der nicht vor Travis davonlief. Es verriet
außerdem, dass sie nicht gerade auf der höchsten
Entwicklungsstufe stand – vom feministischen Standpunkt aus
betrachtet.
    "Nicht
jeder ist dazu geschaffen, der Welt seinen eigenen Stempel
aufzudrücken", murmelte sie und warf sich wieder auf den
Rücken. "Das ist ja wohl kein Verbrechen."
    Auf
ihre eigene Weise half sie, wenn auch nur im Kleinen, die Welt zu
verbessern. Ihr gefiel ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der
Bibliothek, wo sie mit ihrer Freundin Stephanie Firth
zusammenarbeitete, genau wie sie Freude an ihrer Arbeit im
Krankenhaus hatte. Außerdem organisierte sie gerne
Wohltätigkeitsveranstaltungen. Doch was sie am meisten genoss,
war die Zeit, die sie im Kinderhort verbrachte.
    Sie
liebte Kinder. Kleine Kinder, schüchterne Kinder, rotzfreche
Kinder – selbst die, die bissen. Und sie wollte eigene Kinder –
mit dem Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens zusammen sein wollte.
Oder zumindest mit einem Mann, der bereit war, den Rest seines Lebens
mit ihr zu verbringen.
    Und
dann war da ja noch diese andere Kleinigkeit. Diese Sache mit der
Jungfräulichkeit. Sie hatte ihr enthaltsames Leben so satt. Sie
wollte endlich wissen, worum es bei dieser Sache, um die alle so viel
Wirbel machten, eigentlich ging. Und sollte Nathan Beldon zufällig
derjenige sein, der es ihr zeigte, dann konnte er vielleicht auch
derjenige sein, mit dem sie ein neues Leben anfangen und Kinder haben
konnte.
    Zum
Teufel mit dem, was Travis oder Ryan sagten.
     
    "Ich
dachte, wir hätten das geklärt." Travis Whelan legte
Ryan eine Hand auf die Schulter, als sie am nächsten Nachmittag
auf die Bar des "Texas Cattleman's Club" zusteuerten. In
seiner Miene zeichnete sich Enttäuschung ab. "Du kannst
mich doch jetzt nicht im Stich lassen."
    Ryan
verzog das Gesicht und kratzte sich am Ohr. Und kam zu keinem
Ergebnis. Diese Unterhaltung verlief nicht so, wie er es geplant
hatte. Er hatte sich seine Argumente vorher genau überlegt. Er
hatte Travis sagen wollen, er solle ein anderes Mitglied –
irgendein anderes Mitglied des Clubs, das mit der Situation vertraut
war – bitten, auf Carrie zu achten, bis das Geheimnis um
Natalie Perez und ihr Baby gelöst war. Er war schließlich
Rancher, kein Kämpfer, okay? Na gut, auch er hatte schon einige
geheime Missionen für den "Texas Cattleman's Club"
übernommen, aber für diesen speziellen Job gab es wahrlich
bessere Männer als ihn.
    Travis
sah das jedoch nicht so und hatte auch nicht vor, ein Nein als
Antwort zu akzeptieren. Und er machte seine Sache sehr gut, indem er
Ryan ein schlechtes Gewissen einredete, so dass der alle vernünftigen
Gründe vergaß, warum es eine schlechte Idee war, dass
gerade er auf Carrie aufpassen sollte.
    "Du
bist mein Freund", fuhr Travis mit einem aufmunternden Lächeln
fort. "Du bist immer mein Freund gewesen. Himmel, Ryan, du bist
lange genug dabei, um zu wissen, dass ich es nicht riskieren kann,
dass irgend so ein dahergelaufener Kerl meine Schwester ausnutzt. Du
bist der Einzige, an den ich mich wenden kann … und ich kann
sie im Moment nicht im Auge behalten. Nicht, bis die Sache
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