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Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Titel: Zeig Gefühl, Darling (German Edition)
Autoren: Lori Foster
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beschützen.
    „Wie alt sind Sie, Harry?“
    „Das ist eine seltsame Frage, einfach so aus heiterem Himmel. Aber warum nicht? Als Gesprächseröffnung schlägt es auf jeden Fall das geistlose Geplauder über das Wetter. Ich bin zweiunddreißig. Und Sie?“
    „Sind Sie ein guter Privatdetektiv?“
    „Inwiefern?“
    „Verdienen Sie viel Geld damit?“
    Er räusperte sich. „Ja, ich kann ganz gut davon leben, falls Sie das meinen.“
    Wahrscheinlich war er teuer, zu teuer, aber vielleicht kam ihr ja noch eine Idee. „Wie lange arbeiten Sie schon als Detektiv?“
    „Mal überlegen. Es sind jetzt ungefähr sechs Jahre.“
    „Sind Sie tierlieb?“
    Er lachte. „Steckt eine bestimmte Absicht hinter diesen Fragen? Bestimmt. Wie dem auch sei, ich habe zwei Hunde und eine Katze. Sie lieben mich alle drei, zumindest tun sie so, wenn ich mal wieder einen angeknabberten Schuh entdecke oder sie sonst irgendwelchen Blödsinn angestellt haben. Beantwortet das Ihre Frage?“
    „Sind Sie verheiratet?“
    „Haben Sie vor, mir einen arbeitslosen Hund unterzuschieben?“
    Obwohl sie schon vage Befürchtungen hatte, bemühte sie sich um einen ungezwungenen Tonfall. „Sind Sie nun verheiratet oder nicht?“
    „Geschieden, um genau zu sein. Nicht dass Sie das etwas angeht.“
    Sie drehte sich um und betrachtete ihn. Vielleicht war er genau der Mann, den sie brauchte. Auf eigene Faust war sie bisher nicht besonders erfolgreich gewesen, vor allem wenn man das Fiasko des heutigen Tages hinzurechnete. „Ich glaube, Sie gefallen mir, Harry.“
    Er ignorierte geflissentlich ihre Bemerkung. „Sehen Sie mal dort“, meinte er stattdessen und zeigte über ihren Kopf hinweg. „Da ist irgendein Gebäude. Anscheinend naht die Rettung.“
    Charlie sah in die Richtung, in die er zeigte. Sie waren auf eine Straße gestoßen. Ein kleines rechteckiges Gebäude, auf das der Regen niederprasselte, stand nah an der Straße und sah tatsächlich wie ihre Rettung aus.
    Harry ging voran, und Charlie überließ ihm gern die Führung. Es wäre sicher zu viel gewesen, zu behaupten, dass sie ihm inzwischen vertraute. Aber er hatte sie immerhin zum Lachen gebracht, und das war schon eine ganze Menge. Was alles Weitere betraf, würde sie abwarten müssen.

3. KAPITEL
    „W as sagt man dazu? Es ist eine verlassene Tankstelle.“
    Harry stand in einer Öllache und betrachtete ihr kleines Paradies. Er hatte die Tür eintreten müssen, was sich wegen des verrotteten Holzes und des verrosteten Schlosses als erstaunlich einfach erwiesen hatte. Wahrscheinlich war das Haus von verschiedenen Tieren bewohnt, aber es war trocken und sicher, und bot Schutz vor dem stärker werdenden Wind. Der Regen ließ allmählich nach, doch es war jetzt noch kälter geworden. Harry bemerkte, dass Charlies Lippen zitterten. Wie konnte eine so unfreundliche Frau einen so verführerischen Schmollmund haben? Hätte sie wirklich zugelassen, dass die Gangster ihn erschossen? Harry war sich absolut nicht sicher.
    „Was meinen Sie, wie lange das Haus schon leer steht?“
    Sie stand zusammengekauert mitten im Raum, die Arme fest um sich geschlungen, mit schlotternden Knien und entschlossen, nicht zu jammern, als sei es eine Schwäche, einzugestehen, dass ihr die Kälte zusetzte. Eine komische Frau.
    Um ihre Füße bildete sich eine größer werdende Pfütze. Ihre Haare hatten sich zum Großteil aus dem Gummiband gelöst und kringelten sich ein wenig.
    „Wahrscheinlich seit der Highway vor fünf Jahren in Betrieb genommen wurde. Dies ist die alte Landstraße. Sie wird von niemandem mehr befahren, was sicher der Grund dafür ist, dass diese Tankstelle zugemacht hat.“
    „Die Straße muss doch irgendwo hinführen.“
    „Zweifellos, aber bei diesem Unwetter werden wir keine Hilfe finden. Sie sind ein Bild des Jammers, halb erfroren und zu müde, um sich noch zu rühren. Wir sollten sehen, dass wir so gut es geht, trocken werden.“ Dann fügte er hinzu: „Das bedeutet, dass Sie Ihre alberne Verkleidung ausziehen müssen.“
    „Können Sie nicht mal eine andere Platte auflegen? Na schön, ich gebe es zu, ich habe gelogen. Ich hätte nicht zugelassen, dass man Sie erschießt. Zumindest hätte ich es zu verhindern versucht. Aber ich wusste ja, dass die beiden glauben würden, wir seien zusammen, wenn sie gemerkt hätten, dass es mir nicht egal ist. Ich wollte einfach, dass sie Sie mitnehmen und mich in Ruhe lassen.“
    Na ja, so etwas nannte man wohl schonungslose Offenheit. Das war zwar
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