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Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Titel: Zeig Gefühl, Darling (German Edition)
Autoren: Lori Foster
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klang er besorgt. Das war neu. Kein Mann sorgte sich um sie. „Natürlich.“
    „Sie sind so still. Das gefällt mir nicht.“ Er streichelte ihre Wange, ihr Ohr. „Ich will nicht, dass Sie jetzt anfangen, vor sich hinzubrüten. Es beunruhigt mich und bringt uns nicht weiter.“
    „Dann lenken Sie mich ab.“
    Er grinste. „Das würde ich ja gern, auch wenn Sie mir eigentlich zu klein sind und Ihre weiblichen Attribute mir noch immer fragwürdig vorkommen, ganz gleich, wie viel Wert Sie ihnen selbst beimessen …“
    „Harry!“
    „Aber noch einmal, es ist mir zu schmutzig hier draußen. Es gibt zu viel Matsch und zu viel Unkraut, das ich nicht kenne und mit dem ich meine intimen Körperteile nicht unbedingt in Berührung bringen möchte. Außerdem weiß ich gar nichts über Sie, zum Beispiel, wieso Sie sich als Mann verkleidet haben, oder ob Sie vielleicht lesbisch sind …“
    „Ich bin nicht lesbisch.“
    „Na ja, angesichts der Tatsache, dass wir wer weiß wie lange allein sein werden, ist das schon irgendwie ein Trost.“
    Charlie blieb abrupt stehen und drehte sich mit geballten Fäusten zu ihm um. „Würden Sie bitte mit diesem Unsinn aufhören! Und welchen Unterschied sollte es schon machen, ob ich lesbisch bin oder nicht?“
    „Möglicherweise finden wir nie mehr den Weg zurück in die Zivilisation. Zumindest könnte es länger dauern, als ich mir vorstellen möchte. Da ist weibliche Gesellschaft praktischer. Überlegen Sie nur mal. Es ist beinah romantisch. Ganz allein im dunklen Wald, nur Stille um uns herum, und nur ich, der Sie wärmt und beschützt.“
    Trotz seiner spöttischen Worte spürte sie ein Kribbeln im Bauch. Sie glaubte fast, die Wärme seines Körpers fühlen zu können.
    Normalerweise flirteten Männer auch nicht mit ihr – falls es das war, was er gerade tat. Männer machten höchstens obszöne Bemerkungen. Allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, dass Harry in der Lage war, obszöne Bemerkungen von sich zu geben, selbst wenn er es versuchen würde.
    Nicht gewillt, ihm zu zeigen, wie stark er auf sie als Mann wirkte, wurde sie ebenfalls sarkastisch. „Dann brauchen wir nur noch Kerzenschein und Wein, oder?“
    Mit tiefer, sexy Stimme erwiderte er: „Ich trinke nie in Gegenwart einer Frau. Es benebelt die Sinne. Ich ziehe es vor, alles genau so zu fühlen, wie es sich anfühlen sollte.“
    Erstaunt schnappte sie nach Luft.
    Harry lachte und tippte auf ihre Nasenspitze. „Außerdem ist eine Taschenlampe effektiver. Kerzenlicht ist zu dunkel.“ Er nahm eine Stiftleuchte aus seiner Tasche, die an seinem Schlüsselbund hing. „Ein klarer Lichtstrahl ist viel besser, damit ich alles genau erforschen kann. Vor allem Ihre geheimnisvollen Brüste.“ Ein dünner Lichtstrahl huschte über ihre Schulter. Sie drehte sich um und kehrte Harry den Rücken zu. Dann sah sie, wie der Lichtstrahl nach unten wanderte.
    „Harry“, warnte sie ihn.
    „Hm?“
    „Sie sind unmöglich.“ Sie ging weiter, da ihr nichts Besseres mehr einfiel.
    „Vielen Dank.“ Als sie verächtlich schnaubte, meinte er: „Es ist mir gelungen, Sie abzulenken, oder?“
    Erneut blieb sie kurz stehen. „Anscheinend. Aber jetzt erzählen Sie mir, was Sie in dem Laden zu suchen hatten, und was ein Privatdetektiv mit Floyd und Ralph zu tun hat. Ach ja, und wer ist Carlyle?“
    „Wenn ich es Ihnen erzähle, erfahre ich dann auch Ihre Geschichte?“
    „So nach dem Motto, zeigst du mir deins, dann zeig ich dir meins?“
    „Genau so. Mit dem Unterschied, dass ich nicht unter dem Druck stehe, etwas präsentieren zu müssen, was das Leben eines Menschen wert ist.“
    Charlie konnte nicht anders, sie lachte. Seit Jahren verachtete sie Männer, vor allem ihren angeblichen Vater, obwohl sie sich nicht mehr besonders gut an diesen Mann erinnern konnte.
    Und was die anderen Männer betraf, so hockten sie Abend für Abend in ihrer Bar, betranken sich und verkündeten, ihre Frauen hätten die Schuld. Sie seien verantwortungslos oder langweilig. Selbst für die Freunde ihrer Mutter, allesamt Verlierer und Schnorrer, hatte sie nur Verachtung übrig gehabt.
    Aber Harry war anders. Er war frech und unverschämt, doch er brachte sie auch zum Lachen, und seine Art war nicht beleidigend oder bedrohlich. Eher von einer spielerischen Gewandtheit. Er war groß und mutig, und er hatte etwas von einem Helden. Das war nicht zu leugnen, da sie selbst erlebt hatte, wie trotz vorgehaltener Pistole versucht hatte, sie zu
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