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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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weniger…«
    »Das soll wohl ein Witz sein? Bereits letztes Weihnachten konnte man kaum einen grünen Tannenzweig unter all dem kitschigen Fummel sehen«, warf ihr Vater amüsiert ein.
    »Das war ja gerade das Coole! Keiner hatte so einen hübschen Tannenbaum wie wir! Aber irgendwas Neues will ich mir dazukaufen. Wenigstens eine goldene Fee könntest du mir einmal gönnen. Sie würde sich prima an der Tannenspitze machen.«
    Flavio Tucin seufzte.
    »Von mir aus, schließlich bettelst du mich schon seit Jahren an. Auch wenn ich es für Geldverschwendung halte«, brummte er und kramte in seiner Hosentasche nach einem Goldtaler, den er Gingin in die Hand drückte.
    Gingin jubelte. Endlich würde am Weihnachtsabend eine goldene Fee an der Spitze ihres Tannenbaumes sitzen und beim Geschenke auspacken goldenen Glitzerstaub verteilen.
    »Danke, du bist der beste Pa der Welt!«, rief Gingin und fiel ihrem Vater um den Hals. »Jetzt muss ich aber los, sonst muss Natalie so lange warten. Wir wollen unbedingt noch über den Weihnachtsmarkt schlendern, ehe die große Wichtelverlosung stattfindet. Und du willst wirklich nicht mitkommen?«, fragte Gingin, während sie ihre roten Stiefel anzog. »Natalies Eltern sind auch dort, Luca hat dieses Jahr sogar einen kleinen Stand seines Krimskramsladens und Maria berichtet über das Wichtelfest.«
    »Ich weiß, ich arbeite schließlich mit ihr bei derselben Tageszeitung«, schmunzelte ihr Vater. »Aber irgendjemand muss den Schichtdienst übernehmen und du kennst mich ja, ich mag den ganzen Trubel einfach nicht. Aber du wirst auch ohne mich deinen Spaß haben. Für wen hast du dich denn so herausgeputzt, hmm?«
    Gingin spürte, wie sie errötete.
    »Für mich selbst«, antwortete sie.
    Gingins Vater lächelte. »Wohl eher für einen jungen Kerl, der an der Innenseite deines Kleiderschranks hängt? Wie heißt er überhaupt?«
    Gingin holte tief Luft. »Bedito.« Und um schnell von dem Thema abzulenken fragte sie:»Soll ich für dich deinen Wichtel ziehen?«
    »Und ich habe schon gehofft, du vergisst es«, lachte Flavio.
    »Na schön, dann zieh einen Wichtel für mich mit, bevor jemand in Peretrua leer ausgeht. Auch wenn ich nicht verstehe, was so toll daran ist, jemand Unbekanntem ein Geschenk zu machen.«
    »Aber das macht doch gerade am meisten Spaß! Und besonders lustig ist es, wenn man zufällig einen Freund als Wichtel hat. Du bist wirklich der größte Wichtelgriesgram, den ich kenne. Kaum zu glauben, dass du mein Vater bist«, bekundete Gingin kopfschüttelnd. »Jetzt muss ich aber los, Natalie wird bestimmt bald mit dem Trollbus eintreffen.«
    »Viel Spaß, Töchterchen. Und gib nicht zu viel Geld aus!«, bemerkte ihr Vater scherzhaft.
    »Niemals«, konterte Gingin und dachte daran, dass sie heute Morgen ihr Sparschwein geschlachtet hatte und fünf Goldtaler, umgerechnet hundert Silbermünzen, nur darauf warteten, ausgegeben zu werden. Sie drückte ihrem Vater einen Abschiedskuss auf die Wange.
    Als sie die Haustür öffnete, flogen ihr Schneeflocken ins Gesicht. Gingin durchquerte den Garten, den der Winter verzaubert hatte. In dem gefrorenen Teich spiegelte sich das Sternenlicht. Die Schwäne wärmten sich an einem Feuerkorb, den Gingin für sie aufgestellt hatte.
    Gingin durchschritt das Eingangstor, an dem eine große Trollstatue aus Stein wachte, trat auf den Gehweg und stieß mit einem Minitroll zusammen. Sie hatte ihn schlichtweg übersehen, der grüne Troll reichte ihr gerademal bis zum Knie. An den Ohren hingen Eiszapfen, die Knubbelnase triefte. Seine grünliche, warzenübersäte Haut war mit einem gelben Lendenschurz umwickelt. In der Hand hielt der Minitroll eine Schneeschaufel. Die Stadt hat wohl die Minitrolle zum Schneeschippen abkommandiert, dachte Gingin. Der kleine Troll blickte sie vorwurfsvoll an.
    »Tut mir echt leid, aber du bist einfach leicht zu übersehen«, entschuldigte sich Gingin. »Weißt du was, wärm' dich doch an dem Feuer auf.« Der Minitroll sah Gingin fragend an, zur Antwort drückte sie auf die Nase der steinernen Trollstatue und das Eingangstor öffnete sich. Der Minitroll grunzte überrascht, ließ unverzüglich die Schneeschaufel fallen und watschelte zu der Feuerstelle. Das Elbenmädchen sah sich auf der Straße um. Die verwitterten, alten Villen in der Gasse wurden von der Schneelast fast erdrückt. Auf dem Fahrweg fuhr eine edle Kutsche mit weißen Schimmeln vorbei.
    Plötzlich näherte sich wütendes Stampfen und Schnaufen. Gingin
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