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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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machten sich einen Spaß daraus, den Besuchern die Plätzchen direkt ins Gesicht zu werfen.
    Als Natalie und Gingin den Torbogen durchschritten, staunten sie.
    »Das ist ja noch schöner, als letztes Jahr«, stieß Natalie hervor.
    »Wie im Märchen«, raunte Gingin und betrachtete das Meer aus Holzhäuschen, das sich vor ihnen erstreckte. Die Dächer waren aus Zuckerguss gegossen und mit Winterbeeren verziert. Auf jedem Dach saß ein Weihnachtswichtel mit einer goldenen Glocke und pries lautstark die Waren an. Eine Minieisenbahn fuhr zwischen den Buden umher. In der Lok saß ein stolzer Minitroll und anstatt schwarzem Rauch stob goldener Funkenregen aus dem Kaminschlot. Gingin sah dem Zug staunend hinterher.
    Die beiden lösten sich aus der Menge und steuerten den Glühweinstand an. Gingin wählte einen Litschipunsch und Natalie einen Heidelbeerpunsch. Das heiße Gebräu vertrieb die Kälte. Danach ließen sie sich von Stand zu Stand treiben und bestaunten die vielen Auslagen: in allen Farben funkelnde Weihnachtskugeln, Stirnbänder aus Raupenwolle, gebrannte Kastanien im Zuckermantel, Honig-Limetten-Glühwein, Schaukel-Seepferdchen und Kerzen aus Seetang.
    »Echte Seeperlen vom Meeresgrund«, pries ein Junge laut seine Waren an. Es war Nilo, Natalies bester Kumpel. Die Mädchen gingen zu seinem Häuschen. In Muscheln lagen schillernde Perlenketten. Natalie und Gingin betrachteten sie verzückt.
    »Hallo, Mädels«, begrüßte sie Nilo lässig. Der Junge mit den hellbraunen Haaren und blauen Augen strahlte sie an. Die Freundinnen begrüßten ihn im Chor. Nilo hatte seit seinem Schulabschluss diverse Nebenjobs. Sein alleinerziehender Vater konnte ihm kein Studium finanzieren, weswegen er sich alleine durchschlagen musste.
    »Hey Nilo, wo hast du denn die Perlen her?«, fragte Gingin argwöhnisch.
    »Ein paar Nixen haben sie mir verkauft, als ich einem Schiff eine Ladung Rum verhökert habe«, erklärte Nilo frei heraus.
    »Du hast sie also geschmuggelt«, korrigierte ihn Natalie.
    Nilo sah unschuldig drein. »Vielleicht habe ich das. Ich habe jedenfalls keine Lust, Weihnachten ohne Tannenbaum zu feiern. Für euch mache ich natürlich einen Freundschaftspreis. Zwanzig Silbermünzen für eine Kette.«
    Gingin pfiff durch die Zähne. »Nicht schlecht für einen Freundschaftspreis, aber ich kaufe dir eine Kette ab. Diese hier mit den kleinen Korallenmuscheln sieht wirklich süß aus.«
    »Sie steht dir auch ausgezeichnet«, sagte Nilo und lief ein wenig rot an.
    Gingin gab Nilo das Geld. Seine Hände zitterten dabei. Armer Nilo, muss den ganzen Tag in der Kälte stehen und frieren, dachte Gingin.
    Natalie kaufte sich ein Muschelarmband und sagte zu Nilo: »Wir kommen später nochmal vorbei, ich bin schon sehr gespannt, wen du als Wichtel ziehst.«
    Sie verabschiedeten sich, Nilo winkte ihnen nach.
    »Wir könnten zu Karawas gehen, mein Tintenvorrat ist fast alle«, schlug Gingin vor und erntete von Natalie ein wissendes Lächeln.
    »Könnte es sein, dass du nicht wegen der Tinte dorthin willst sondern wegen Bedito?«
    Gingin fühlte sich ertappt.
    »Mhmja, du musst zugeben, dass Bedito eine Augenweide ist und es einfach Spaß macht, ihn anzusehen.«
    »Schlecht sieht er nicht aus, nicht umsonst ist er unser Schulschwarm«, gab Natalie offen zu.
    Gingin lief rot an und wechselte verlegen das Thema.»Sie haben jetzt eine giftgrüne Tintensorte in ihrem Sortiment, die muss ich mir unbedingt besorgen …ach du Schande, sieh dir das mal an!«
    Vor dem tintenblauen Backsteingebäude hatte sich eine lange Schlange gebildet, kichernde Mädchen standen auf dem Gehweg.
    Gingin ging auf das Eingangsportal zu, vor dem in rote Samtröcke gekleidete Kröten als Türsteher postiert waren.
    »Seit wann muss man sich denn für Karawas anstellen?«, fragte Gingin irritiert eine der Kröten.
    »Sie können jederzeit eintreten, mein Fräulein. Die anderen Mädchen stehen nur an, weil sie ihr Geschenk von dem gnädigen Herrn Bedito Karawas einpacken lassen wollen.«
    »Jetzt im Ernst?«
    Die Kröte nickte.
    Natalie und Gingin sahen sich an und kicherten.
    »Ich glaub's ja nicht, wie peinlich ist das denn?«, amüsierte sich Gingin.
    »Gib zu, wenn ich nicht dabei wäre, würdest du auch anstehen«, neckte sie Natalie.
    Die beiden Freundinnen wurden durch die schwingenden Glastüren eingelassen und von einem Goldregen empfangen, der sich kurz auf die Haut legte und schließlich verschwand. Der prunkvolle Anblick der Einkaufshalle raubte
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