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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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findet sie mehr als befremdlich.
    Aber jetzt, da sich unter dem bunten Papier etwas verbirgt, das bald ihr gehören wird, klopft ihr Herz unglaublich schnell. Was Macy wohl als Geschenk herausgesucht hat?
    Sie fasst ihren ganzen Mut zusammen und zieht die verpackten Kekse unter der Bettdecke hervor.
    »Hier, ich habe auch etwas für dich«, nuschelt Hailey und legt ihr Geschenk ebenfalls unter den Weihnachtsbaum. Gleichzeitig treten Hailey und Macy ein Stück zurück, um ihr Werk zu betrachten. Die Papierkugeln drehen sich leicht und knistern dabei. Ihre bunten Farben verleihen der halbverdorrten Palme etwas Frisches und Lebendiges. Die Pakete liegen eng am Blumentopf und scheinen verlockend zu flüstern.
    Hailey räuspert sich.
    »Wer macht sein Geschenk zuerst auf?«
    »Wir öffnen sie natürlich gemeinsam!«, bestimmt Macy und greift beherzt nach den eingewickelten Keksen. Hailey beugt sich nach vorne und zieht das rechteckige Paket hervor. Das provisorische Geschenkpapier raschelt und knistert verheißungsvoll unter ihren Fingern.
    »Auf drei?«, fragt sie, ohne den Blick von dem blauen Päckchen abzuwenden. Blau, ihre Lieblingsfarbe.
    »Auf drei«, bestätigt Macy und fängt an zu zählen. Auf drei reißt Hailey das Papier rücksichtslos ab, um dem Geschenk sein Geheimnis zu entlocken.
    Ihre Finger zittern, als sie über die glatte Glasfläche streifen. Ein Foto, an dessen Aufnahme sich Hailey noch gut erinnern kann. Macys sechster Geburtstag. Auf dem Bild tragen sie beide rosa Prinzessinnenkleider. Während Macy in der Rolle der Prinzessin voll aufgeht, scheint Hailey dieser Kitsch absolut nicht zu stehen. Auf Macys goldenen Locken thront eine Krone mit funkelnden rosa Diamanten.
    Die Hände der zwei Mädchen sind fest ineinander verschränkt.
    Hailey treten Tränen in die Augen, als sie dem Blick ihres sechsjährigen Ichs auf dem Bild folgt und sich an die riesige Geburtstagstorte erinnert.
    »Das sind meine Lieblingskekse!«, ruft Macy verzückt und macht sich sofort über die Leckereien her. »Danke, Hailey! Das ist das tollste Geschenk, das ich je bekommen habe.«
    Hailey lacht und hält dann erschrocken inne.
    »Gefällt es dir nicht?«, fragt Macy besorgt.
    Hailey schnieft leise.
    »Es ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe«, erwidert sie ehrlich. »Ich werde es für immer behalten.«
     

MELANIE NEUPAUER
GINGINS GRÖSSTER WEIHNACHTSWUNSCH
Eine Geschichte zur Serie vom Geheimnis der schwarzen Rose

    Es war der Winter im 999. Gründerjahr von Peretrua, das große Wichtelfest vor dem Weihnachtsabend nahte.
    Feiner, zuckriger Schnee fiel auf die Gassen und der Wind fegte die weißen Flocken in den Garten der alten, verfallenen Villa. Efeuranken überwucherten die Fassade des alten Hauses, von der Schneelast waren sie zu starren, eisigen Ketten geformt. Der Teich im Garten war zugefroren, eine Frostdecke verwandelte Bäume und Sträucher in eine verwunschene Winterlandschaft. Hinter einem Fenster im ersten Stock der Villa stand das Elbenmädchen Gingin Tucin. Hellblaue Kristallaugen funkelten hinter dem dicken Glas und beobachteten die fallenden Flocken. Das porzellanweiße Gesicht war von schwarzem Haar umrahmt, zwei spitze Elbenohren ragten hervor. Das Elbenmädchen beobachtete das Treiben vor ihrem Haus. Ein Trollbus der Linie sieben rollte vorbei, der Schnee knirschte unter den schweren stampfenden Schritten des grobschlächtigen Trolls, der einen überdachten Wagen hinter sich herzog. Um seinen dicken Hals trug er eine Kette aus Tannenzapfen und goldenen Schellen. Der Trollbus hielt an einem Schild mit einem aufgemalten Troll. Doch außer einem Zauberer im lavendelfarbenen Umhang und einer alten Frau stieg niemand aus. Gingin seufzte. Ihre beste Freundin Natalie traf mal wieder zu spät ein. Sie verließ ihren Fensterplatz und trat zu ihrer Tasche aus rotem Echsenleder, aus der sie eine kleine Schiefertafel hervorzog. Mit dem angehängten Kreidestift schrieb sie darauf: Wo steckst du? Kurz darauf verschwanden die Worte in der Tafel. Gingin wartete einen kurzen Augenblick, bis wie von Zauberhand Worte erschienen: Bin gleich da. Hab den Trollbus verpasst. Komm doch schon mal zur Haltestelle, dann können wir gleich weiterfahren.
    Typisch Natalie, dachte Gingin. Aber wenigstens würde dann Zeit bleiben, um sich noch ein wenig zurechtzumachen. Heute, am letzten Tag des Weihnachtsmarktes, fand der krönende Abschluss statt: das Wichtelfest. Fast ganz Peretrua würde auf den Beinen sein, um
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