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Zauberhafte Freundschaft

Zauberhafte Freundschaft

Titel: Zauberhafte Freundschaft
Autoren: Linda Chapman
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zwischen den zwei benachbarten Bergen. Genau dort lag die Ebene, erinnerte sie sich. Sternenschweif steuerte darauf zu.
    Als sie näher kamen, sah Laura die wunderschöne Ebene unter ihnen. Sie war begrenzt von einem Kreis aus Steinen, die golden leuchteten. In ihrer Mitte warteten bereits die Einhörner auf ihre Zeremonie. Ihre silbernen Mähnen schimmerten wie eine frisch gefallene Schneedecke, und die leuchtenden Hörner erhellten die Nacht. Der Anblick verschlug Laura den Atem. Ihr Blick suchte die Ebene nach Lilamond ab. Sie sah, dass auch die drei Ältesten bereits anwesend waren und vor einem großen Stein, der besonders hell leuchtete, standen. Die Zeremonie würde schon bald beginnen!
    „Kannst du Lilamond sehen?“, fragte sie Sternenschweif, als er sanft etwas abseits der Ebene landete.
    „Ich habe ein Einhorn gesehen, das ganz hinten stand. Es schien sich nicht so zu freuen wie die anderen. Es tänzelte nervös hin und her und schaute sich immer wieder um. Ich wette, das war Lilamond“, antwortete Sternenschweif. Laura nickte und schlich zu den Bäumen, die am Rand der Ebene wuchsen. Tatsächlich stand Lilamond nicht weit von ihr entfernt. Sie konnte ihn sehen, als sie einen Ast zur Seite schob. „Lilamond“, flüsterte sie. „Lilamond!“
    Doch er hörte sie nicht. „Sternenschweif, was soll ich nur tun? Er hört mich einfach nicht! Dabei bin ich doch an allem schuld. Hätte ich meine Aufgaben als Hüterin erfüllt, wäre das alles nicht passiert.“

    „Wie meinst du das?“, fragte Sternenschweif.
    „Ich habe es dir nicht erzählt, aber die Liste hatte geleuchtet und mir ein Zeichen gegeben, dass jemand Hilfe braucht. Ich habe es nicht beachtet und gehofft, dass ein anderer Hüter sich darum kümmert“, sagte Laura betreten. „Es tut mir so leid, Sternenschweif. Ich bin eine schlechte Freundin, ich habe dich angelogen. Und ich bin eine schlechte Hüterin, ich habe Jane und Lilamond im Stich gelassen. Du bist jetzt sicher sehr enttäuscht von mir … Und wenn du jetzt mit den anderen Einhörnern nach Arkadia zurückkehren willst, dann kann ich dich verstehen.“ Laura fühlte sich so elend wie noch nie in ihrem Leben. Aber Sternenschweif blieb bei ihr. Er rieb liebevoll seinen Kopf an ihrer Schulter und stupste sie so lange, bis sie wieder lachen musste. „Ich habe mich schon einmal gegen Arkadia und für unsere Freundschaft hier auf der Erde entschieden. Ich werde dich nicht verlassen, auch wenn du einen Fehler gemacht hast. Wir alle machen doch manchmal Fehler. Aber es bleibt nur ein Fehler, wenn wir nicht daraus lernen. Ich sehe, dass du es sehr bereust und daraus gelernt hast. Also ist dieser Fehler zu einer Erfahrung geworden. Und deshalb werden wir jetzt versuchen, Lilamond wieder zurückzuholen, damit diese Erfahrung nicht zu einer traurigen Erinnerung wird, sondern alles ein gutes Ende nimmt.“

9

    Sternenschweif ging zu dem Baum hinüber und schloss die Augen. Er konzentrierte sich auf Lilamond, und sein Horn begann zu leuchten. In diesem Augenblick drehte Lilamond seinen Kopf herum und sah die beiden. Er lief zu ihnen herüber und schaute Laura fragend an.
    „Ich bin so froh, dass wir dich gefunden haben“, sagte sie. „Warum bist du denn nur weggelaufen?“
    „Jane ist ohne mich besser dran. Ich bin nicht mehr so schnell wie früher. Wir würden kein Reitfest mehr zusammen gewinnen, und sie wäre nur enttäuscht“, sagte er bitter.
    „Aber das ist doch gar nicht wahr. Ihr war das Gewinnen nie so wichtig, wie du denkst!“
    „Nein, es ist besser so. Ich werde einfach nach Arkadia gehen, und Jane wird mich schon bald vergessen.“
    Laura schaute verzweifelt zu Sternenschweif hinüber, sie wusste nicht, wie sie Lilamond überzeugen konnte. Sternenschweif deutete auf einen Stein, der etwas abseits lag. Laura erkannte, dass es ein Rosenquarz war, und lächelte erfreut. Das war die Idee!
    „Komm mit, Lilamond. Ich werde dir etwas zeigen.“
    Sie ging zu dem Rosenquarz, Lilamond folgte ihr widerwillig. Er fürchtete, dass die Einhörner ohne ihn losfliegen würden, und schaute immer wieder nervös auf die Ebene des Lichts. Sternenschweif berührte den Stein mit seinem Horn, und Laura sagte dabei: „Zeig uns Jane.“ Violetter Nebel stieg auf. Als er sich wieder auflöste, war auf der Oberfläche des Steins das Bild von Jane zu sehen. Sie war völlig aufgelöst und hielt das zerrissene lilafarbene Band in der Hand, das Lilamond sich abgerissen hatte. Dicke Tränen kullerten
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