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Zauberhaft Gekuesst

Zauberhaft Gekuesst

Titel: Zauberhaft Gekuesst
Autoren: Serena S. Murray
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Zuhause. Zum ersten Mal fiel ihm der Briefkasten auf. Die Namen Hale und Johnson waren in fein geschwungenen Buchstaben eingraviert. Hieß das etwa, dass all diese Frauen hier zusammenwohnten? Nate verschob diesen Gedanken auf später. Als er auf die Klingel zutrat, öffnete sich das Tor unter quietschenden Lauten von ganz allein. Nate nahm das als gutes Zeichen und ging den Weg zum Haus hinauf. Jetzt, wo er wusste, dass die Bewohner dieses Hauses Hexen waren, nahm er die ausgeschnittenen Kürbisse und die anderen Zeichen deutlicher wahr. Als er näherkam, sah er einige der Frauen von der Signierstunde, die hinter den Fenstern standen und ihn breit angrinsten.
    Er grinste zurück, denn was blieb ihm auch anderes übrig?
    Als sich die Tür öffnete, trat ihm Tate entgegen. Ihr smaragdgrünes Kleid unterstrich die Schönheit ihrer Augen, in denen er sofort versank. Die Hoffnung, die er in ihren Augen erkennen konnte, ließ sein Herz höher schlagen. Und das stärkte ihn nur noch mehr in seiner Entscheidung. Tate schloss die Tür hinter sich, blieb jedoch dort stehen. Nate blieb kurz vor ihr stehen. Somit stand er unter dem Türbogen und die Frauen hinter den Fenstern konnten ihn nun nicht mehr sehen. Das laute Gemurmel im Inneren ignorierend, steckte er nervös die Hände in die Hosentaschen. Als er merkte, wie er wirken musste, nahm er die Hände wieder aus den Taschen. Wie band man sich als Mann an eine Hexe, ging es ihm durch den Kopf. Doch als er Tate in die Augen schaute, war die Sache ganz einfach. Er überwand die Leere zwischen ihnen, nahm die in den Arm und legte all seine Liebe in den Kuss.
    „Ich liebe dich“, sagte er zwischen zwei Küssen.
    „Ich dich auch“, erwiderte Tate. Als sie dies sagte, machte irgendetwas in ihrem Kopf klick. Sie war angekommen. Sie hatte den Mann gefunden, der sie akzeptierte und das Leben mit ihr teilen wollte. Doch eine letzte Frage musste sie klären, also machte sie sich von ihm los, vermisste jedoch sogleich seine Wärme.
    „Bist du dir ganz sicher? Du weißt, was deine Entscheidung für Ko nsequenzen hat, oder?“ Nate lächelte sie schief an.
    „Ja, ich weiß bescheid. Aber hey, eine Sicherheit in Liebesdingen hat kein Mensch. Kaum etwas hält für ewig.“ Als Tate ihn herausfordernd anschaute, zog er sie wieder an sich und flüsterte an ihren Lippen: „Aber um ehrlich zu sein, hört sich unendlich mit dir in Zusammenhang wirklich gut an.“ Dann küsste er sie erneut. Das laute Jubeln hinter der Haustür ignorierten beide.

 
     
    01 November
     
    Es war das erste Mal seit Monaten, dass Janet allein zu Hause war. Nach dem anstrengenden und auch aufregenden Tag gestern war sie froh, ein wenig Zeit für sich zu haben. Die Sonnenstrahlen an diesem ersten Novembermorgen wärmten sie ein wenig, als sie durch ihren Garten ging und hier und da ein paar abgestorbene Triebe von ihren Pflanzen abschnitt. Ihr Kräuterbeet würde sie erst im Frühsommer wieder bepflanzen. In der Zwischenzeit könnte sie wie jedes Jahr ihre Kräuter in Töpfen in der Küche ziehen. Janet war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie die Veränderung der Luft um sich herum erst gar nicht bemerkte. Ihre Gedanken kreisten noch immer um den Rat und die Göttin, die nun anscheinend ein Teil ihrer aller Leben sein würde. Gerade, als sie sich hinkniete, um ein wenig Moos auf einen noch jungen Pflanzentrieb zu legen und das junge Leben magisch zu unterstützen, spürte sie den Hauch des Todes. Als sie aufschaute, sah sie eine Gestalt vor sich stehen. Das vertraute Gesicht eines Mannes schaute auf sie hinunter. Die Augen strahlten so hell, wie noch vor Hunderten von Jahren. Trotzdem der Wind Janets Haare tanzen ließ und die verbliebenen Blätter dem kühlen Atem des Novembers ausgesetzt waren, bewegte sich bei der Erscheinung nichts. Vorsichtig stand Janet auf, die Augen auf den Geist vor sich gerichtet. Durch den Körper konnte sie das Haus sehen, das selbst anscheinend nicht wusste, wie es reagieren sollte.
    „Ich werde wiederkommen.“ Der dunkle Bariton klang so ve rtraut und doch schien es ihr wie eine Erinnerung an längst vergangene Tage. Dann verschwammen die Umrisse des Mannes, bis nur noch die Ahnung des kalten Hauchs des Todes zu spüren war. Die Kette der Göttin glühte angenehm warm auf ihrer Haut. Janet stand noch eine ganze Weile im Garten, den Blick auf den Fleck gerichtet, der nicht einmal einen Abdruck des Besuchers aufwies. Ihre Gedanken standen still, ihr Körper war starr. Aus
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