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Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Titel: Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)
Autoren: Manfred Baumann
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Bänder zierten das verspielte Wirrwarr ihrer roten
Haare. Die beiden hielten einander fest an den Händen. Merana war erstaunt über
die Vertrautheit, die zwischen ihnen herrschte. Der Ischler-Lois bemerkte den Blick
des Kommissars. »Kennen Sie das Zauberflötenhäuschen im Garten hinter dem Mozarteum?
Sie sollten einmal hingehen. Das ist ein magischer Platz. Man trifft dort wunderbare
Menschen.« Das verschmitzte Lächeln, das er dabei aufsetzte, wirkte sympathisch.
Auch in den rauchgrauen Augen der Rothaarigen schimmerte es. »Was halten Sie davon,
Herr Kommissar, wenn ich euch zwei Hübschen hier kurz alleine lasse und aus der
kleinen Bar da drüben eine Flasche Weißwein und drei Gläser hole?« Er ließ die Hand
seiner Begleiterin los und machte sich auf den Weg durch die Menge. Die Gimpl-Gundi
schaute ihm nach, dann drehte sie ihr Gesicht wieder Merana zu. »Sie wirken ein
wenig überrascht, Herr Kommissar.«
    »Nein, im
Grunde nicht.« Er meinte das ehrlich. »Sie scheinen einander gut zu verstehen.«
Sie lachte, drehte ihren Finger in eine Haarsträhne und ließ wieder los.
    »Ich habe
ihm gesagt, er kriegt mich nicht ins Bett, bevor er nicht seine Vogelfängerei aufgibt
und den Käfig an den Nagel hängt.« Der schelmische Blick, den sie dabei aufsetzte,
sprach Bände.
    »Na, das
nenne ich eine äußerst aktive Form des Tierschutzes.«
    »Man muss
schon bisweilen großen persönlichen Einsatz zeigen für die schützenswerten Geschöpfe
der Natur.« Sie zupfte mit unschuldiger Miene am Ausschnitt ihrer Bluse. Der helläugige
Schelm in ihr kam noch eine Spur deutlicher zum Vorschein. Merana fiel der Blick
ein, mit dem sie vorhin dem Davoneilenden nachgeschaut hatte.
    »Gefällt
er Ihnen, der Ischler-Lois?«
    Ihr Gesicht
wurde ernst.
    »Ja. Er
hat viel von dem, was mir fehlt.« Ihre Augen huschten in die Richtung, in die Alois
Kendelbacher verschwunden war.
    »Und wenn
er nicht auf den Deal mit dem Ins-Bett-Kriegen eingeht?«
    Der Schelm
kroch langsam zurück in ihr Gesicht. Sie schaute Merana von schräg unten an.
    »Keine Angst,
Herr Kommissar. Der wird …«
    Als Merana
den Blick sah, mit dem der Trachtenschneider auf die Frau schaute, die ihm entgegenstrahlte,
war er felsenfest davon überzeugt, dass sie recht hatte.
    »Worauf
wollen wir trinken?« Der Ischler Lois reichte ihnen die Gläser.
    Merana machte
einen Vorschlag. »Wie wäre es, wenn wir auf das Wohl des kleinen Papageno da über
uns anstoßen?«
    Der Mann
dreht den Kopf zur Frau. Die öffnete leicht ihren Mund und küsste ihn zärtlich auf
die Wange. Dann hob sie das Glas in Richtung Brunnen.
    »Auf Vogelfänger,
die auf Opernbühnen sind und dort bleiben, trinke ich gerne!«

Montag, 3. August, 22.00 Uhr
     
    facebook / florababy 22:00
     
    hallo carola,
danke dass du mir gepostet hast, wann eminas verabschiedung ist.
    kommst du auch
hin? ich fürchte, es werden nicht viele da sein. sie hatte ja niemanden. ich mache
mir immer noch vorwürfe. vielleicht hätte ich ihr helfen können. hey, wenn du kommst,
dann bring doch den süßen regieassistenten aus salzburg mit. der ist echt ein hammer.
    richte dem kommissar
aus, dass ich mich sehr gefreut habe. er hat heute lange mit mir telefoniert. wir
haben viel über emina gesprochen.
     
    und überrede ihn
bitte, endlich meine freundschaftseinladung anzunehmen!
    hey, einen mann
wie kommissar martin merana in meiner facebook-runde zu haben, das wäre echt ENDGEIL!
    deine flora

Danke
     
    Bedanken möchte ich mich bei Conny
Seiwald, die mich als kundige Apothekerin mittels Crashkurs in die Wirkungsweise
der zum Morden tauglichen und weniger tauglichen Gifte eingeführt hat. Ich habe
es überlebt. Edith Tutsch-Bauer, Leiterin der Gerichtsmedizin Salzburg-Linz, war
so freundlich, bei einem Frühstück im Café Bazar meine fiktiven Tatorte und das
beteiligte Personal zu analysieren, damit die Spezialisten in meiner Geschichte
auch wirklich als solche handeln. Ein gemeinsames Mittagessen mit zwei Profis, dem
Salzburger Landespolizeikommandanten Ernst Kröll und dem Leiter des Kriminalamtes
Albert Struber, hat mein immer noch rudimentäres Wissen um polizeiliche Ermittlungsarbeit
enorm bereichert. Und schließlich verbeuge ich mich noch vor der Geigerin Marie-Stephanie
Radauer-Plank, nicht nur wegen ihres wunderbaren Spiels, sondern auch deswegen,
weil sie mich in manch dubiose Machenschaft beim Handel mit alten Musikinstrumenten
einweihte.
     

 

     
    Manfred Baumann
    Wasserspiele
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