Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Titel: Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)
Autoren: Manfred Baumann
Vom Netzwerk:
richtigen
Worten. Es fiel ihm schwer, weiter zu reden.
    »Also ich
soll ihre Mutter … vor über
20 Jahren geschwängert haben, am Theater in Bielefeld. Ich und eine Putzfrau?! So
ein Schwachsinn. Alles völlig an den Haaren herbeigezogen. Und dann macht sie auch
noch mich dafür verantwortlich, dass Anabella das Gift getrunken hat, das sie mir
ins Glas schüttete!«
    Er beugte
sich nach vor. Sein Atem roch bitter. »Was würden Sie da machen, Herr Kommissar,
wenn Ihnen jemand gegenüber sitzt, der Sie umbringen will? Und der das auch noch
zugibt?«
    Zum ersten
Mal hob auch Merana die Stimme.
    »Herr Hebenbronn!
Die junge Frau, die Ihnen am Sonntagabend hier in diesem Haus gegenüber gesessen
ist, war Ihre Tochter! Sie ist zu Ihnen gekommen, weil sie zutiefst verzweifelt
war!«
    »Sie war
hysterisch! Völlig durchgeknallt. Schrie mich an, sie würde jetzt zur Polizei gehen,
damit endlich die ganze Wahrheit ans Licht käme. Dann ist sie nach draußen gestürmt.
Ich bin ihr nachgelaufen. Es war stockfinster. Sie ist gestolpert und in den leeren
Swimmingpool gestürzt. Mein Gärtner hatte vergessen, das Wasser einzulassen. Wirklich
tragisch! Ich bin sofort ins Bassin geklettert. Aber da war nichts mehr zu machen.
Es war ein Unfall, Herr Kommissar, ein schrecklicher Unfall!«
    Merana dachte
an die Verletzungen der toten Emina. Sie war auf den Hinterkopf gefallen. Und dann
gab es noch die seitliche Verletzung am Schädel. »Warum haben Sie nicht die Polizei
gerufen, Herr Hebenbronn? Immerhin hat Ihnen die junge Frau gerade den Mord an Ihrer
Kollegin Anabella Todorova gestanden. Auch wenn die ursprüngliche Absicht des Mädchens
eine völlig andere gewesen war.«
    »Davon wurde
sie auch nicht mehr lebendig!«
    Merana fixierte
ihn. Schweißperlen traten auf die Stirn des Sängers.
    »Was haben
Sie dann gemacht?«
    »Ich habe
sie aus dem Becken gezogen.«
    Merana nickte.
Er hielt den Blick fest auf Hebenbronn gerichtet.
    »Dann brachten
Sie die Tote mit dem Auto auf den Gaisberg und warfen sie in den Wald. Sie wollten
die Leiche schnell loswerden.«
    Mit einem
Ruck schnellte der Sänger vom Stuhl hoch. Er begann im Zimmer auf und ab zu marschieren.
»Verstehen Sie, Herr Kommissar, ich war in Panik. Die Frau war tot. Ich konnte ihr
nicht mehr helfen. Sie war unglücklich gestürzt. Ich war völlig außer mir. Ich wusste
gar nicht mehr, was ich tat.«
    »Ich glaube
Ihnen, dass Sie in Panik waren. Aber Sie wussten genau, was aus Ihrer Sicht zu tun
war. Sie mussten die Leiche so schnell wie möglich wegschaffen. Denn Stuart Loretto
war zu Ihnen unterwegs, zusammen mit den …«, Merana machte eine kleine Pause. Dann fügte er mit leicht abschätzigem
Tonfall hinzu: »… jungen Damen.«
    Hebenbronn
blieb mitten im Zimmer stehen. Seine Stirn glänzte schweißnass.
    »Das haben
wir schon alles überprüft«, setzte Merana seine Ausführungen fort. »Herr Loretto
war ein wenig verwundert gewesen, dass Sie entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit wenig
Zeit hatten und ihn samt den Damen bald hinaus komplimentierten.« Der Mann stand
immer noch regungslos auf dem Teppich. Nach ein paar Sekunden griff er nach einer
Serviette auf dem Tisch, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und nahm wieder
Platz. »Wir haben die Zeugenaussagen aller Beteiligten. Herr Loretto sträubte sich
anfangs ein wenig. Erst als wir ihm eine Anklage auf Mitwisserschaft bei einem Mord
in Aussicht stellten, war er plötzlich sehr auskunftsfreudig.«
    Hebenbronn
hielt immer noch die Serviette in der Hand.
    »Das ändert
nichts an der Tatsache, dass ich in völliger Verwirrung war und nicht so recht wusste,
was ich tun sollte.«
    »Für einen
Verwirrten haben Sie erstaunlich überlegt reagiert. Sie hatten die Autoschlüssel
aus Eminas Handtasche genommen, bevor sie die Leiche in den Wald warfen. Ich bin
davon überzeugt, Sie machten sich noch in derselben Nacht daran, den Wagen los zu
werden. Ein Auto mit Bielefelder Kennzeichen in der Umgebung Ihres Hauses wäre sofort
aufgefallen. Wo versteckt man am besten einen Löffel? In der Bestecklade. Denn er
ist unter ähnlichen Löffeln schwer zu finden. Der Park-and-ride-Parkplatz in Wels
war wirklich eine hervorragende Idee. Falls man das Auto doch fand, würde die Tatsache,
dass der VW Golf so weit von Salzburg entfernt war, für gehörige Verwirrung sorgen.
Von Wels aus konnten Sie auch ganz bequem den Frühzug nach Salzburg nehmen. Wo ist
Eminas Laptop?«
    Hinter Hebenbronns
Stirn arbeitete es. Das sah man ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher