Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauber des Orients

Zauber des Orients

Titel: Zauber des Orients
Autoren: Penny Jordan , Sandra Marton , Susan Stephans , Abby Green
Vom Netzwerk:
geschehen konnte, weil der Zusammenstoßmit Monika ihre Nerven angegriffen hatte. Doch selbst für sie klang diese Begründung eher unzureichend.
    Ohne etwas zu tun oder ein Wort zu sagen, nur mit einem einzigen Blick hatte dieser Fremde ihre Verteidigungsmauern niedergerissen und sie für seine erotische Ausstrahlung empfänglich gemacht. Jedes einzelne Nervenende in ihr vibrierte.
    Das war also körperliches Verlangen! Diese gleißend helle Sehnsucht, die sie plötzlich beherrschte und jeden Gedanken bestimmte, so als wäre sie in den Händen eines Magiers von einer Sekunde auf die nächste eine völlig andere geworden.

2. KAPITEL
    „Kind, geht es Ihnen gut?“
    Zwar hörte Sadie die besorgte Frage des Professors, aber es war ihr unmöglich, den Blick auf ihn zu richten, einen Blick, der wie magnetisch von dem nahezu gefährlich gut aussehenden Mann neben ihm festgehalten wurde. Nur mit Mühe riss sie sich los, so als müsse sie sich aus den Tiefen eines geheimnisvollen Ortes ans helle Tageslicht zurückkämpfen.
    „Ja. Ja, natürlich“, brachte sie heraus, auch wenn beiden Männern klar sein musste, dass es ihr keineswegs gut ging. Sie riskierte einen zweiten Blick auf Professor al Sawars jungen Begleiter. Zu ihrer Erleichterung taxierte er sie jetzt nicht mehr, als wolle er ihr bis in die Seele schauen, und der Tumult in ihr legte sich. Daher konnte sie sich noch einmal ermahnen, dass ihre Überreaktion auf diesen Mann ihre Ursache in dem soeben durchlebten Trauma hatte. Ruhe überkam sie wie kühlendes Wasser auf erhitzter Haut.
    Auch erkannte sie an der Miene des Professors, dass beide Männer Monikas Schimpftirade mit angehört hatten. Der Ältere fasste in die Falten seines Gewandes und zog eine Brieftasche hervor. Normalerweise hätte Sadie über den Kontrast zwischen der traditionellen Robe und der modernen Geldbörse geschmunzelt, doch im Moment war dieSituation zu angespannt, als dass sie etwas anderes als die Geldscheine in seiner Hand bemerkt hätte.
    „Bitte, nehmen Sie“, drängte er und hielt ihr das Bündel hin.
    Jetzt blieb ihr gar nichts anderes übrig, als ihre Aufmerksamkeit auf den Professor zu richten.
    „Ich weiß nicht, wie viel meine Frau Ihnen schuldet, aber …“
    Bei dem Blick aus den eisgrünen Augen meldete sich ihr Stolz. Ihre Reaktion kam instinktiv. Sie schüttelte den Kopf und trat stumm einen Schritt zurück.
    „Bitte …“, beschwor der Professor sie.
    „Nein“, lehnte sie heftig ab. Ob er ihr mit dieser Geste helfen wollte oder ob es eine Art Schweigegeld sein sollte, um seine Frau zu schützen, wusste sie nicht zu sagen. Sie wusste nur, dass sie dieses Almosen nicht annehmen würde. Sie hatte sich ihr Gehalt mit ihrer Arbeit verdient, nicht mit seiner Großzügigkeit.
    „Nein“, wiederholte sie gefasster, auch wenn ihre Stimme leicht bebte, griff nach ihrem Koffer und eilte durch die noch offen stehenden Tore.
    Drax sah ihr nach, das jähe Verlangen, das in ihm aufgeschossen war, und das Interesse für diese Frau hinter den halb geschlossenen Lidern verbergend. Die vertraute trockene Hitze der Wüstenluft schien ihm heißer, vermischte sich mit der plötzlichen Erregung. In Gedanken wischte er die Warnung seines Verstands über die spontane Reaktion seines Körpers beiseite. Er war schließlich ein Mann, oder nicht? Dazu ein Mann, der vielleicht länger enthaltsam gelebt hatte, als klug war. Drax ließ sich nie auf flüchtige Episoden mit Frauen ein, ein Landesfürst konnte sich so etwas nicht erlauben. Ein Verhalten, das ihn beschämen könnte, würde auch automatisch seinen Bruder beschämen und das Amt, das ihnen beiden überantwortet war. Nun, wieauch immer … Vielleicht war es an der Zeit, sich nach einer diskreten Geliebten umzusehen.
    Die Tore hatten sich hinter der jungen Frau geschlossen, als Monika, so als hätte sie die Szene abwartend beobachtet, in den Garten hinauskam, um die beiden Männer ins Haus einzuladen. Fast hätte Drax den flachen blauen Gegenstand auf dem Boden übersehen, während er dem Professor unwillig folgte. Er bückte sich, um dieses Ding aufzuheben, und stellte mit gerunzelter Stirn fest, dass es sich um einen Pass handelte. Er schlug das Dokument auf und blätterte es durch. Sadie Murray, fünfundzwanzig Jahre alt, hellbraune Augen, dunkelblondes Haar, unveränderliches Kennzeichen: Muttermal auf dem linken Oberschenkel …
    „Vere, es ist immer eine Freude, Sie zu sehen“, sprudelte Monika hervor und hüllte Drax in eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher