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Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon

Titel: Zarter Mond - Hawthorne, R: Zarter Mond - Dark Guardian - 03 Dark of the Moon
Autoren: Rachel Hawthorne
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Gestaltwandler?
    Nein.
    Raus mit dir.
    Aber die Ältesten hielten es anscheinend für nötig, die Sache in die Länge zu ziehen.
    »Sollte beim letzten Vollmond deine erste Transformation stattfinden?«, fragte Ältester Wilde.
    »Ja.«
    »Bist du ihm allein gegenübergetreten?«
    »Ja.«
    »Hast du dich verwandelt?«
    Ich warf Connor einen hastigen Blick zu. Er nickte mir
unauffällig zu. Damit bekräftigte er meinen Entschluss, nicht vor der Wahrheit zurückzuschrecken. »Nein.«
    »Hast du anderen Gestaltwandlern gegenüber behauptet, die Gestalt gewechselt zu haben?«
    Ich runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, dass ich es wörtlich behauptet habe, aber ich mag angedeutet haben, dass es so war.«
    »Bist du ein Gestaltwandler, Wächterin Reed?«
    Aufgrund der Liebe und Achtung, die ich für meine Mutter und ihre Entscheidung empfand, hob ich in einer stolzen Geste den Kopf. »Nein, ich bin ein Mensch.«
    Hut ab! Meine Stimme hatte nicht gezittert.
    »Ist dir bekannt, dass es nur Gestaltwandlern gestattet ist, als Dunkle Wächter zu dienen?«
    »Ja.«
    »Und du hieltest es nicht für nötig, die Ältesten von diesem … Defizit zu unterrichten?«
    »Ich habe mich geschämt.«
    »Bist du ohne Erlaubnis in die Schatzkammer eingedrungen, um in dem uralten, heiligen Text nachzulesen?«
    »Ja.«
    »Wurdest du von Bio-Chrome gefangen genommen?«
    Ich hatte so gehofft, dass sie dieses Thema nicht anschneiden würden. Ich schaute kurz zum Flachbildschirm, bevor ich mich wieder dem Ältesten zuwandte. »Ja.«
    Auf ein kurzes Nicken hin zog Ältester Mitchell eine Fernbedienung hervor und hielt sie in Richtung Bildschirm, der zum Leben erwachte und Connor und mich kurz nach dem Pumaangriff im Käfig zeigte. Ich hielt ihn im Schoß und brüllte Mason an.

    Mein erster Gedanke war, dass ich schrecklich aussah: zerwühltes Haar, wirrer Blick, dreckverschmiertes Gesicht. Wie hatte Connor es ertragen können, mich im Arm zu halten?
    Es war qualvoll, meine Verhandlungen mit Mason mit anzuhören, noch qualvoller, Connor so bleich und reglos daliegen zu sehen.
    Es erfolgte ein abrupter Szenenwechsel zum schwarzweißen Raum. Ich war frisch geduscht und sah aus wie eine Verräterin.
    Als ich jetzt mitten im Ratszimmer vor den Ältesten und den Wächtern stand, wäre ich am liebsten davongelaufen, als ich zuhören musste, wie Mason mich mit Fragen bombardierte, die ich mit monotoner, emotionsloser Stimme beantwortete. Meine Augen wirkten wie tot. All dies noch einmal ertragen zu müssen, war eine ungewöhnlich grausame Strafe. Wo war Amnesty International, wenn ich sie brauchte?
    Die Aufzeichnung lief weiter, bis der schlimmste Teil meines Martyriums zu sehen war.
    » Komm schon, Mason. Lass mich zurück. Ich habe euch alles gesagt, was ich weiß.«
    »Alles?«
    »Alles.«
    »Was könntest du uns dann im Gegenzug anbieten?«
    Ich hatte völlig verängstigt ausgesehen, während ich geglaubt hatte, cool und beherrscht zu wirken. Ich sah, wie ich mir das Hirn zermarterte, auf der Suche nach irgendetwas, was auch immer. Irgendwann sackten meine Schultern noch ein klein wenig tiefer als zuvor. In dem Moment war
es mir eingefallen. Dann setzte ich mich auf dem lächerlichen weißen Sofa gerade hin.
    » Irgendwann werdet ihr euer Serum, oder was es auch sein mag, an einem Menschen testen müssen.«
    Er grinste. »Stellst du dich freiwillig zur Verfügung?«
    Ich schluckte. »Ja.«
    »Habe ich dich richtig verstanden? Wenn ich dich zurück in den Käfig lasse, wirst du dir das Serum von mir injizieren lassen, sobald es perfektioniert ist?«
    »Ja, aber nur wenn du den Mund hältst. Ich habe dein Gerede nämlich gründlich satt.«
    »Ich fordere einen vollständigen Bericht über all deine Erfahrungen und Gefühle nach der Injektion.«
    »Den kriegst du.«
    Während ich Masons selbstzufriedenes, siegesbewusstes Grinsen auf dem Bildschirm betrachtete, wurde mir erneut klar, dass ich ihm genau das gegeben hatte, was er die ganze Zeit gewollt hatte: ein menschliches Versuchskaninchen.
    Gott sei Dank wurde der Bildschirm plötzlich schwarz. Die Tortur war vorüber. Jetzt wusste jeder, dass es eines meiner kleineren Vergehen war, als ich vorgab, ein Gestaltwandler zu sein. Ich konnte Connor nicht ansehen. Ich konnte einfach nicht. Er hatte nie erfahren sollen, was genau passiert war, als man mich von ihm fortgeschleppt hatte. Ich hatte alles verraten, wofür er und die Dunklen Wächter kämpften: unser Volk zu schützen.
    »Hast du irgendetwas zur
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