Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Alpträume, in denen er sie im Feuer verlor, fingen erst jetzt an nachzulassen. Sie in seinen Armen zu halten war das Einzige, was ihn beruhigte.
    Wo bist du, Baby Girl?
    Ein warmes Prickeln machte sich in seinem Kopf breit.
    Ich bin gleich zu Hause , kam als Antwort.
    Ihre Stimme in seinem Kopf zu hören, linderte seine Besorgnis etwas. Nur gut, dass ein Blutbund auch ein telepathisches Band zueinander beinhaltete. Es erlaubte ihnen, miteinander zu kommunizieren, wenn sie getrennt waren.
    Als er ein paar Minuten später den Schlüssel im Schloss der Haustüre hörte, schlug sein Herz nervös. Sobald die Türe sich wieder schloss, stürmte er in den Flur und zog Portia in seine Arme.
    Ausgehungert nahm er ihre Lippen und gab ihr keine Chance, ihn zu begrüßen. Erst als der Hund zu bellen begann, ließ Zane von ihr ab.
    „Jetzt bellt er. Was für einen Wachhund haben wir uns da nur herangezogen.“
    „Dem Kuss nach zu urteilen“, begann Portia, „musst du mich ganz schön vermisst haben.“
    Ihr kokettes Lächeln ließ sein Herz hüpfen wie auf einem Trampolin. „Was dachtest du denn?“
    Ihr Blick nagelte ihn fest. „Sag mir, dass du mich nicht liebst.“
    Zane lächelte. „Das kann ich nicht, Baby Girl.“
    Sie streifte ihre Lippen gegen seine. „Warum nicht?“
    „Weil es eine Lüge wäre“, flüsterte er zurück und nahm ihre Lippen erneut in Anspruch.
    Atemlos erlöste er sie einige Minuten später wieder. „Jetzt sag mir, was so wichtig war, dass du unser Bett verlassen musstest.“
    Portia griff in die Innentasche ihrer Lederjacke und zog eine kleine Plastiktüte heraus.
    „Du hast ja keine Ahnung, wie schwer es war, das hier in dieser Nachbarschaft zu finden.“
    Neugierig beobachtete Zane, wie sie einen seidenen Gegenstand aus der Tasche zog. Er erkannte das runde Stück Stoff und hob seinen Blick, um sie anzustarren.
    „Du hast eine Kippa gekauft?“
    Sie nickte mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich möchte, dass du sie bei Isabelles Zeremonie heute Nacht trägst.“
    Seine Lippen bebten, als er die Gefühle wegdrückte, die drohten, ihn zu entmannen. „Ich habe…es ist so lange her…“
    Portia legte ihre Hand auf seinen nackten Unterarm. Dank ihr versteckte er sein Tattoo nicht mehr und hatte begonnen, kurzärmlige Shirts zu tragen statt der langärmeligen, die er die letzten Jahrzehnte bevorzugt hatte.
    „Du solltest stolz darauf sein, wer du bist.“ Sie lächelte ihn an. „Ich bin es.“
    Dann setzte sie ihm die Kippa auf den Kopf. Das ungewohnte Stück Stoff rutschte auf die Stelle, wo sie hingehörte, wo sie immer hingehört hatte. Plötzlich fühlte er sich vollkommen, als das letzte Stückchen, das ihn wieder ganz machte, auf seinem rechten Fleck war.
    Langsam streifte er die Hand über seine Kopfbedeckung, zu überwältigt, um etwas zu sagen. Jetzt war er frei, frei zu lieben und frei zu glauben. Sein Vertrauen in Gott war wieder hergestellt, denn selbst von dem Bösen konnte etwas Gutes kommen. Oder jemand Gutes.
    „Machen wir uns fertig. Wir wollen Samson und die anderen ja nicht warten lassen.“ Portia streichelte seine Wange.
    „Ohne mich können sie nicht anfangen“, murmelte Zane und zog sie an sich. „Und ich muss erst noch etwas Wichtiges erledigen.“
    „Was denn?“, fragte sie, doch das aufgeregte Blitzen in ihren Augen sagte ihm, dass sie es bereits wusste.
    „Ich muss meiner Frau danken, dass sie mich gerettet hat.“
    „Aber du warst doch derjenige, der mich gerettet hat“, protestierte sie.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, Baby Girl. Ohne dich wäre ich noch immer verloren.“
    ENDE
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Über Buchenwald
     
    Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager der Nazis in Deutschland. Es wurde im Juli 1937 gegründet und im April 1945 von Pattons Armee befreit. Die meiste Zeit befanden sich ausschließlich männliche Insassen im Lager. In den frühen Jahren des Lagers gab es nur wenige weibliche Insassen; diese mussten im lagereigenen Bordell arbeiten. Die meisten weiblichen Häftlinge kamen später zwischen 1944 und 1945