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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer
Autoren: Timothy Zahn
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Über dem Brüllen des Triebwerks hörte er die Salven der Präzisions-Bordwaffen. Und noch eine Beschleunigungsorgie, als der Counterpunch hochgerissen wurde - irgendetwas prallte gegen die Unterseite des Jägers, und das Brüllen des Triebwerks wurde plötzlich leiser und über ihm glitt die Kanzel zurück. »Er ist rechts«, rief Quinn. »Raus hier.«
    Aric riss sich den Helm vom Kopf und schaute sich schnell um, als sein Fuß die oberste Stufe der Flussmetallleiter fand. Das Mrach-Schiff war zwanzig Meter entfernt; vor ihnen und zur Rechten befand sich einer der zwei Komplexe, die Quinn erwähnt hatte. Und über ihnen zogen drei Corvines mit einem infernalischen Lärm Kreise über dem Gebiet und schossen auf alles, was sich bewegte.
    Und fünf Meter entfernt lag eine nackte menschliche Gestalt ausgebreitet auf dem Boden.
    Pheylan.
    Arie vermochte sich später nicht mehr in allen Einzelheiten daran zu erinnern, wie er auf den Boden gesprungen und den wahnwitzigen Sprint durch das Auge der Kampfzone vollführt hatte, wie er sich Pheylan über die Schulter geworfen und die noch schwierigere Aufgabe bewältigt hatte, mit ihm zusammen die Leiter zu erklimmen und ins Cockpit zu gelangen. Er hatte nur eine verlässliche Erinnerung an diese paar Sekunden: die schreckliche Kälte der Haut seines Bruders.
    Und dann schloss die Kanzel sich über ihn, und der Counterpunch durchpflügte wieder die Luft. »Wie geht's ihm?
    «, rief Quinn.
    »Nicht gut«, stieß Aric hervor und versuchte um Pheylans Beine herumzugreifen, um an den kleinen Sanitätsbeutel hinter Quinns Sitz zu gelangen.
    »Holen Sie das Diagnoseband aus dem Sanitätsbeutel«, sagte Quinn.
    »Ich versuch's«, sagte Aric schroff und öffnete den Beutel schließlich. Der linke Arm war unter Pheylans Rücken eingeklemmt, aber das Band konnte auch mit einer Hand angelegt werden, und nach ein paar Sekunden hatte er es direkt oberhalb von Pheylans Knie fixiert. »In Ordnung«, sagte er und schloss das Band an die Buchse neben dem Beutel an. »Max?«
    »Der Herzschlag ist langsam, aber regelmäßig«, meldete der Computer. »Blutdruck und Nervenfunktion sind ähnlich herabgesetzt.«
    »Was fehlt ihm denn?«, fragte Aric.
    »Das ist noch unbekannt«, sagte Max. »Es gibt ein paar unidentifizierte Faktoren in seinem Blut, aber einige stammen unzweifelhaft von außerirdischen Nahrungsmitteln. Einen Augenblick. Anzeichen für ein schwaches Gift im Kreislauf.«
    Aric schaute auf Pheylans rechte Schulter und sah dort Blut aus einer kleinen Stichwunde tröpfeln. »Ich sehe die Einstichstelle«, sagte er. »Soll ich die Schlangenbiss-Technik versuchen?«
    Es trat eine kurze Pause ein. Mit der freien Hand kramte Aric im Sanitätsbeutel und suchte nach einem Messer oder Skalpell oder etwas ähnlich Scharfem und wünschte sich verzweifelt, dass Melinda an seiner Stelle hier wäre.
    Wenn es wirklich erforderlich wurde, in die Haut seines Bruders zu schneiden; selbst wenn es darum ging, sein Leben zu retten ...
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte Max mit deutlicher Erleichterung in der Stimme. »Seine Vitalzeichen haben sich stabilisiert und verbessern sich wieder. Ist ein Injektor mit einem allgemeinen Stimulans in dem Beutel?«
    »Es ist das signalorangefarbene«, sagte Quinn. »Sie wissen, wie man es anwendet?«
    »Ja«, sagte Aric atemlos, zog den orangefarbenen Injektor heraus und nahm die Kappe ab.
    »Geben Sie ihm erst einmal eine Dosis«, sagte Max. »Wir sehen dann, wie sie anschlägt.«
    »In Ordnung.« Aric presste den Injektor mit der flachen Seite gegen Pheylans Haut und betätigte den Auslöser.
    »Schon eine Veränderung?«
    »Einen Moment«, sagte Max. »Ja, es hilft definitiv. Ich glaube, er ist außer Lebensgefahr, zumindest für den Augenblick.«
    »Wir werden eine gründliche Untersuchung vornehmen, sobald wir wieder im Tanker sind«, sagte Quinn. »Da können wir auch gleich einmal diese Miniapotheke ausprobieren, die Ihre Schwester uns noch mitgegeben hat.«
    Aric legte den Arm um seinen Bruder und drückte ihn an sich, wie er es seit ihrer Kindheit nicht mehr getan hatte.
    Sie hatten es geschafft. Sie hatten es wirklich geschafft. »Vielen Dank, Quinn«, sagte er leise, und Tränen traten ihm in die Augen. »Und Ihnen allen.«
    »War uns ein Vergnügen«, sagte Quinn. »Los, fliegen wir nach Hause.«
    »Wir haben beschlossen, direkt nach Edo zu fliegen«, sagte Aric, der in der Türöffnung schwebte. »Dorcas und die Mrach-Welten liegen zwar näher, aber
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