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Zaduks Schädel

Zaduks Schädel

Titel: Zaduks Schädel
Autoren: Jason Dark
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guten Tag zu wünschen. Das glaube ich dir nämlich nicht.«
    »Du hast recht.«
    »Wie schön. Und wie geht es nun weiter?«
    Er drehte sich um, schaute an mir vorbei und fragte mit tonloser Stimme:
    »Erinnerst du dich noch an unseren letzten Fall, den wir gemeinsam erlebt haben?«
    »Nicht im Moment, es liegt etwas zurück, nicht?«
    »Einige Monate. Die kleine Insel in der Card igan Bay, die Vogelmenschen, die Pyramide, die von Glarion-Merete erschaffen worden ist und zum Schluß zerschmolz.« Ich hielt mein Gesicht in den Luftzug. »Klar, wo du es sagst fällt es mir wieder ein. Endete der Fall nicht mit einem Mißklang?«
    Der Engel nickte. »Und ob er so endete. Erinnere dich daran, wie die Pyramide zerschmolz und zu einem Spiegel wurde. In ihm haben wir ein schreckliches Gesicht gesehen, eine riesige Totenkopffratze, aus deren Maul eine Zunge hervorschoß.« [1]
    »Stimmt genau. Und du hast mir sogar einen Namen genannt, wenn ich mich recht erinnere. Ich habe ihn allerdings vergessen.«
    »Es war Zaduk!«
    Ich schnickte mit den Fingern. »Genau. War er nicht so etwas wie ein Verräter?«
    »Ja, leider. Er war der Anführer der verräterischen Vogelmenschen, die einmal auf meiner Seite gestanden hatten, damals auf dem mächtigen Kontinent. Zaduk entkam, die Vogelmenschen haben wir vernichtet, aber ihn nicht. Es geistert nach wie vor umher.«
    Ich legte die Stirn in Falten. »Jetzt bist du gekommen, um mir zu sagen, daß er noch immer oder wieder da ist.«
    »Stimmt.«
    Allmählich verschwand meine Müdigkeit, denn ich sah wieder das Gesicht des Eisernen damals auf der Insel vor mir, als er auf die schmelzende Masse und das Abbild der Totenkopffratze gesehen hatte. Da war der Eiserne Engel sehr erschrocken gewesen, was man bei ihm nicht sehr oft sah.
    »Wo ist er?«
    Mein Freund hob die Schultern. »Wenn ich das wüßte, John, wäre mir viel wohler.«
    »Aber du hast es erfahren, daß er da ist?«
    »Ja, durch die Steine.« Als er merkte, daß ich keine Antwort gab, redete er weiter. »Sie warnten Kara, Myxin und mich. Wir sahen ihre Veränderung. Sie zeigten in ihrem Innern sehr schwach nur das schlimme Bild Zaduks.«
    »Seinen Schädel?«
    »So ist es.«
    Ich räusperte mich. »Wir haben nie mehr über ihn gesprochen. Wenn es den Schädel gibt, wo befindet sich eigentlich sein Körper? Müssen wir ihn auch suchen?«
    »Nein. Soviel mir bekannt ist, existiert er nicht mehr.«
    »Dann hat er auch Gegner gehabt.«
    »Ja, den Schwarzen Tod. Ich bin der Meinung, daß dieser Dämon ihm mit seiner Sense den Kopf vom Rumpf getrennt hat. Aus welchem Grund nur der Schädel überlebte, kann ich nicht sagen, aber es soll der Schwarze Tod gewesen sein.«
    Da hatte der Eiserne etwas gesagt. Der Schwarze Tod war mein erster Supergegner gewesen. Ich hatte ihn besiegen können, aber auf Spuren seiner grausamen Taten stieß ich immer wieder. Wie jetzt, als mich der Eiserne aufklärte.
    »Trotzdem verstehe ich eines nicht. Wenn Zaduk ein Verräter war, weshalb hat ihn dann der Schwarze Tod gekillt? Das will in meinen Kopf nicht hinein.«
    »Er wußte damals noch nicht, daß Zaduk die Seiten gewechselt hatte. Möglicherweise hat er es erst nach der Tat erfahren. Das ist zumindest meine Version.«
    »Verändern wir das Wort und sagen mal Vision. Du hast sie also bei den Steinen gehabt.«
    »Nicht nur ich, auch die anderen.«
    »Klar, ihr drei. Frage: Wie sicher sind diese Visionen? Entsprechen sie den Tatsachen?«
    Der Eiserne runzelte die Stirn. »Ich kann es dir nicht sagen und nur von der Wahrscheinlichkeit ausgehen. Wenn die Steine sich offenbart haben, war es eigentlich nie ein Irrtum oder eine Täuschung. Ich bin der Ansicht, daß der Schädel seinen Weg durch die Zeiten gefunden hat und wieder erscheinen wird.«
    Ich nickte. »Okay, gehen wir mal davon aus, daß du recht hast. Er wird sich also blicken lassen. Wo?«
    Der Eiserne bekam einen fast traurigen Gesichtsausdruck. »Steht ihm nicht die gesamte Welt zur Verfügung? Er kann überall auftauchen und seinen Schrecken hinterlassen.«
    »Er tötet also?«
    »Sicher. Von damals her war er gewohnt, daß man ihn anbetete. Er hat sich zu einem Götzen hochstilisiert, und meine Vogelmenschen sind zum Teil auf ihn hereingefallen. Ein Götze, das ist seit Beginn der Zeiten nicht anders geworden, benötigt Opfer. Da macht auch Zaduk keine Ausnahme. Er nimmt ebenfalls Opfer an.«
    »Menschen?«
    »Ja, er holt sie sich mit seiner Zunge und verschlingt sie.«
    Ich holte scharf Luft
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