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Young Jedi Knights 09 - Stimmen des Zorns

Young Jedi Knights 09 - Stimmen des Zorns

Titel: Young Jedi Knights 09 - Stimmen des Zorns
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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Lowie sein Leben in den unteren Regionen der Wookiee-Wälder riskiert hatte, schien einem anderen Leben anzugehören, so lange war es schon her.
    Das Ritual aber, bei dem er die gazeartigen Fasern aus dem Schlund der tödlichen Syrenpflanze errungen hatte, war von großer Bedeutung für ihn. Und auch, dass er es allein geschafft hatte.
    Im Grunde war sein Verhalten anmaßend gewesen, mehr töricht als mutig, aber er war als Held heimgekehrt, und es hatte ihm den Respekt seiner Wookiee-Freunde verschafft. Der neue Status hatte es ihm ermöglicht, frei darüber zu bestimmen, wie er sich sein künftiges Leben vorstellte. Und der Wunsch, ein Jedi-Ritter zu werden, war mächtiger als jedes andere Wollen gewesen!
    Damals hatte er sich auch nicht träumen lassen, dass gerade sein kühner Sieg über die Syrenpflanze schreckliche Folgen für seine Freundin Raabakyysh, eine Wookiee mit schokoladenfarbenem Haarkleid und enge Gefährtin seiner Schwester Sirrakuk, haben würde.
    Normalerweise begleiteten nahe stehende Personen einen Wookiee während des Initiationsritus. Aber Raaba war von Lowies heldenhaftem Alleingang so sehr beeindruckt gewesen, dass sie der Versuchung erlag, es ihm gleichzutun. Wenn Lowbacca es allein geschafft hatte, mochte Raaba gefolgert haben, dann bedurfte sie auch keiner Unterstützung. Raabakyysh war in jener Nacht verschwunden, später hatte man nur noch einen blutigen Rucksack von ihr gefunden.
    Lowie und Sirra hatten den Verlust ihrer Freundin betrauert. Ein jeder hatte sie für tot gehalten.
    Aber auf Kuar, wo Lowie und die anderen jungen Jedi-Ritter in den alten Ruinen nach Bornan Thul gesucht hatten, war Raaba plötzlich wieder aufgetaucht. Sie hatte sich die ganze Zeit versteckt gehalten und versucht, ihr Leben in den Griff zu bekommen.
    In der Zwischenzeit war Raaba der Allianz der Vergessenen beigetreten, einer politischen Bewegung, an deren Ziele sie leidenschaftlich glaubte. Die Anführerin dieser Allianz, eine Twi’lek-Frau namens Nolaa Tarkona, verlangte Sühne und Wiedergutmachung für alle Untaten, die menschliche Wesen je an Nichtmenschen begangen hatten.
    Als Tyko Thul während eines Gesprächs Tarkona beleidigt hatte, war dies für Raaba der Anlass gewesen, sich von Kuar zu entfernen. Und nun befürchtete Lowie, dass seine zuvor schon so lange verschollene Wookiee-Freundin nie mehr zurückkommen könnte – zumindest nicht in absehbarer Zeit. Aber die Hoffnung behielt er dennoch.
    Wieder schlug sein Herz hoch oben in den Bäumen schneller, als sich ein weiterer glühender Strich über den Himmel zog. Die flammende Linie durchschnitt die Nacht, entpuppte sich aber auch nur als Sternschnuppe.
    Seufzend setzte er sein Warten fort. Vor ihm lag noch eine lange, lange Nacht…
     
    Am nächsten Morgen schmerzte ihm jeder Muskel im Leib. Trotzdem begab sich Lowie zum Kommunikationszentrum und ersuchte darum, Kontakt zu seiner Familie aufnehmen zu dürfen. Die Erlaubnis wurde ihm umgehend erteilt. Jeder Jedi-Schüler durfte sich, wann immer er Lust darauf verspürte, mit seinem Zuhause in Verbindung setzen.
    Bevor Lowie den Kontakt nach Kashyyyk herstellte, zog er noch einmal das Chronometer an der Wand zu Rate und verschaffte sich Klarheit über den Zeitunterschied. Keinesfalls wollte er seine Familie mitten in der Nacht stören. Aber »drüben« auf der Welt der Wälder, wo seine Angehörigen lebten, herrschte frühe Morgenstunde. Seine Eltern würden bereits bei der Arbeit in der Computer-Fabrik sein…
    Lowies Schwester Sirra nahm den Anruf entgegen. Ihr Bild erschien in klaren Farben. Als sie ihren Bruder erkannte, machte sie zunächst einen verblüfften Schritt rückwärts. Dann öffnete sich ihr Mund zu einem breiten Grinsen.
    Dort, wo Sirras Fell extrem gestutzt war, standen die Stoppeln aufrecht ab. Sie hatte es sich angewöhnt, an den Arm- und Fußgelenken, den Knien und Ellbogen Muster hineinzurasieren. Dieses auffällige Gebaren spiegelte den Wunsch nach Individualität wider, den gegenwärtig viele junge Wookiees demonstrierten, indem auch sie ihr ureigenes Felldesign entwarfen. Die nachrückende Generation wollte der Gesellschaft einen neuen Stempel aufdrücken. Die Ablehnung des Wohlstands, entstanden nach den Jahren der Unterdrückung durch das Imperium, war weit verbreitet.
    Im Kommunikationszentrum ahnte niemand, was die beiden bellenden und knurrenden Wookiees an Informationen austauschten. Was unliebsame Lauscher anging, brauchte sich Lowie folglich keine Gedanken zu
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