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Yoga und Vegetarismus

Yoga und Vegetarismus

Titel: Yoga und Vegetarismus
Autoren: Sharon Gannon
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Yoga.
    Erst durch Mitgefühl kann Erleuchtung entstehen. Alle Yogapraktiken sind darauf ausgerichtet, uns zu mehr Mitgefühl zu verhelfen und dadurch die Illusion der Andersartigkeit aufzulösen. Durch Empathie können wir alle anderen in unsere eigene Fülle (oder Leere, im Yoga
Shunyata
genannt) integrieren und Abgrenzungen auflösen.
    Unsere Erfahrung von allem, was wir sehen, und jedem, den wir treffen, wird von unserer Wahrnehmung gefärbt. Genau genommen sind wir selbst die wichtigsten Menschen in unserem Leben, denn wir bestimmen, wer die anderen in unserem Leben sind und welche Bedeutung sie für uns haben. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um subjektives Geschehen, sondern um angelernte Reaktionen, die über die Zeit hinweg durch Gewohnheiten und Karma entstanden sind. In diesen karmischen Samen liegt unser gesamtes Verständnis der anderen, der Realität und uns selbst begründet.
    Yoga lehrt uns, dass wir in diesem Leben alles haben können, was wir haben wollen – wenn wir bereit sind, es zuerst anderen bereitzustellen. Tatsächlich ist alles, was wir in unserem Leben erfahren, eine direkte Folge davon, wie wir in unserer Vergangenheit andere behandelt haben. Die Art, wie wir mit anderen umgehen, bestimmt, wie wir von anderen behandelt werden. Letztlich handeln sie alle als Repräsentanten unseres Karma. Wie andere uns behandeln, beeinflusst wiederum unsere Selbstwahrnehmung. Welches Bild wir von uns selbst haben, bedingt, wer wir sind. Wer wir sind, offenbart sich schließlich durch unsere Handlungen.
    Die anderen in unserer Welt geben uns die Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Die Welt kann uns entweder gefangen halten oder uns den Weg zur Freiheit eröffnen. Wenn wir anderen geben, was wir selbst haben wollen – wenn es sich also um eine selbstlose Tat handelt –, entsteht die Art von Karma, die am Ende zu Freiheit führt.
    Als Yogis, die nach Befreiung streben, bemühen wir uns, unsere Handlungen zu perfektionieren. Jeder Tat geht ein Gedanke voraus. Um eine Handlung zu perfektionieren, gilt es, zuerst perfekte Gedanken zu hegen, frei von selbstsüchtigen Motiven wie Wut, Gier, Hass, Eifersucht und dergleichen.
    Jeder muss essen
    Wenn wir wirklich in eine übergeordnete Realität eintreten und einen weniger schädlichen Einfluss auf unseren Planeten haben wollen, ist vegetarische Ernährung ein empfehlenswerter Ansatz. Nicht jeder wird jeden Tag auf dem Kopf stehen können, aber jeder muss essen. Man kann sich dreimal am Tag in Mitgefühl üben, wenn man sich zum Essen hinsetzt. Dies ist einer der Gründe, warum so viele Yogaübende sich entscheiden, vegetarisch zu leben.
    Ethische Vegetarier essen nur rein pflanzliche Nahrung, um den Tieren und anderen Menschen gegenüber Mitgefühl zu zeigen und den Planeten zu schützen. Manche behaupten, sie seien Vegetarier, essen aber immer noch Milchprodukte, Eier und Fisch. Ethische Vegetarier essen weder Milchprodukte noch Eier, noch Fisch, weil dies keine pflanzlichen Produkte sind und der Verzehr dieser Produkte anderen Lebewesen und der Umwelt schadet. Veganer zählen zu den ethischen Vegetariern, die ihre Grundsätze nicht nur auf Lebensmittel anwenden, sondern auf alles, was sie konsumieren: Kleidung, Medikamente und Treibstoff, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wenn ich in diesem Buch den Begriff Vegetarismus verwende, meine ich damit ethischen Vegetarismus oder Veganismus.
    Der Begriff
Veganismus
wurde 1944 von Donald Watson (1910–2005) geprägt, der die Vegan Society 8 in England gründete. Veganer geben ihr Bestes, um jeden Missbrauch von Tieren zu vermeiden, und glauben, dass Tiere nicht als Sklaven des Menschen existieren. Ein Veganer ist ein strikter Vegetarier, der keinerlei Produkte tierischer Herkunft isst oder benutzt. Der Leitsatz der Organisation PETA (People For The Ethical Treatment Of Animals) lautet: Tiere stehen uns nicht als Essen, Bekleidung, für Laborexperimente, zu Unterhaltungs- oder irgendwelchen anderen ausbeuterischen Zwecken zur Verfügung.
    Einige Fleischesser verteidigen ihre Nahrungswahl, indem sie diese als „natürlich“ bezeichnen – schließlich würden sich auch Tiere in freier Wildbahn gegenseitig verzehren. Wenn Leute dieses Argument ins Spiel bringen, erinnere ich sie daran, dass die Tiere, die auf unserem Teller landen, nicht die Tiere sind, die sich in freier Wildbahn gegenseitig fressen. Die Tiere, die wir essen, sind nicht die Löwen, Tiger oder Bären dieser Welt. Wir essen die friedlichen
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