Yoga fuer alle

die gleichzeitige Anspannung von Muskeln im Becken und Halsraum sowie die Aktivierung innerer Körperbewegungen in Verbindung mit der bewussten Atmung, werden die Blockaden in der Körperbasis verbrannt. Beim gleichzeitigen Praktizieren von Asana und Pranayama ist die gesamte Körperbasis in Form des Wurzelverschlusses (Mula Bandha) und des »aufstrebenden Siegels« (Uddiyana Bandha) aktiv. Beim Kinnverschluss (Jalandhara Bandha) arbeiten der gesamte Rücken, die Arme und Hände, der Nacken und der Kopf in einem perfekten System zusammen, das den oberen Brustkorb und die Kehle weitet. Selbst ohne die bewusste Aktivierung dieser Bandhas werden die Muskelgruppen als Qualität bestimmter Asanas entsprechend aktiviert und können so gefühlt werden. Die weiblichen, empfangenden Qualitäten werden oben mit der männlichen Stärke unten verschmolzen. Dabei werden Blockaden, die durch unsere Reaktionen auf Erlebnisse entstanden sind, verbrannt. Ein kraftvoller Fluss von Prana in Sushumna wird ermöglicht. Er bewegt sich von der Basis zur Krone und zurück ins Herz. Der Atem verrichtet seine Arbeit für Körper und Geist und kann auf ganzheitlicher Ebene heilen. Bandha ist ein machtvolles Mittel, um Blockaden zu beseitigen: das Gefühl, vom Leben getrennt zu sein. Bandha ist somit eine heilende und damit heilige Handlung. Sie führt uns zur Erkenntnis dessen, was größer ist: Yoga ist kein Weg, Gott zu finden – sondern vielmehr ein Weg, das Göttliche in uns selbst zum Ausdruck zu bringen.

Die Verknüpfung v on Geist und Körper
    Exkurs: Karma
    Jede Handlung hat auch eine Konsequenz – und zwar in keinem fernen zukünftigen Leben, sondern genau hier und jetzt. Handlungen und Konsequenzen sind fortlaufend, d. h. sie sind Teil eines kontinuierlichen Prozesses. So, wie das Wachstum einer Pflanze die Konsequenz einer Handlung ist, indem der Samen gesät, die Pflanze in ihrem Wachstum unterstützt und später die Frucht geerntet wird. Im Klartext: Wir ernten, was wir säen. Jede Handlung bewirkt etwas und damit werden wir unweigerlich früher oder später konfrontiert. Was immer du tust, es enthält in sich bereits den Keim der Folge.
    So sind auch in unserem Körper alle Erfahrungen, die wir bisher gemacht haben, gespeichert. Alles, was wir je gedacht, gesagt oder getan haben. Karma bezeichnet eine Handlung und deren Wirkung. Um eine Handlung aufzulösen, müssen wir zu ihrem Ursprung zurück. Wenn wir Yoga oder Erleuchtung erreichen wollen, dann müssen wir lernen, Frieden und Klarheit in unsere Vergangenheit und Gegenwart zu bringen. Alle Erinnerungen befinden sich in unserem Körper, nicht nur als Erinnerungen im Kopf, sondern auch als Abdrücke in den Zellen und im Bindegewebe des physischen Körpers. Sie leben in den Hüftgelenken, den Kniesehnen, der Milz, den Stimmbändern, den Ohren und den Organen, die unser Essen verdauen. Sie leben in der Art, wie die Lungen atmen und das Herz schlägt. Während der Asanapraxis tauchen diese karmischen Abbildungen auf, wenngleich auch nicht unbedingt als Vision eines alten Freundes oder einer alten Freundin. Sie manifestieren sich subtiler, in Form eines Schmerzes in den Hüften oder Atemnot. Verschiedene Asanas sprechen verschiedene Arten von Beziehungen an. Durch das Praktizieren von speziellen Asanas können wir diese Beziehungen direkt erreichen und lösen. Wenn eine konstante Blockade auftaucht oder Schwierigkeiten in der Praxis, dann kann dies ein wichtiger Hinweis sein, in welchem Chakra man feststeckt oder wo sich Blockaden befinden.
    Dazu einige Beispiele: Wenn du Schwierigkeiten in den stehenden Haltungen hast oder damit, in Balancehaltungen stabil zu sein, kann dies auf Probleme mit deiner Mutter oder deinem Vater, deinem Job oder Geld hinweisen. Verspannungen oder ein Mangel an Kraft in den Beinen weist häufig auf einen Mangel an Verwurzelung, Stabilität oder ganz allgemein Gleichgewicht hin.
    Schmerzende oder feste Hüften zusammen mit Verspannungen im Unterbauch können auf ungeklärte Probleme mit vergangenen sexuellen Partnern zurückgeführt werden. Chronische Schmerzen im Halsbereich stammen vielleicht von einer abwertenden Haltung dir selbst gegenüber, sie beziehen sich auf dein Selbstwertgefühl und deine Begabungen. Verspannungen in den Schultern und im Nacken weisen auf unterdrückten oder angestauten Ärger, Wut oder Feindseligkeit hin, während Verspannung im Zwerchfell anzeigt, dass die Atmung chronisch eingeschränkt oder zurückgehalten wird – oft