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YARI - MY LOVE

YARI - MY LOVE

Titel: YARI - MY LOVE
Autoren: Kay Monroe
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Mel, einfach nur mit ihm gemeinsam
einzuschlafen und am Morgen neben ihm zu erwachen … in sein
süßes Gesicht zu sehen … Gott, das alleine reicht
mir schon.“
Mel sah Raphael an, als hätte er einen
Fremden neben sich.
    „Raph als
Kuschelbär, wer hätte das gedacht“, kicherte er und
strich seinem Freund durch die Haare, „dich hat's gewaltig
erwischt, mein Freund.“
„Ja“, seufzte Raphael,
„und Yari geht’s genau so. Nur ist er irgendwie noch
schlimmer dran, als ich. Für ihn ist die ganze Sache völlig
neu.“
Mel schien erst jetzt richtig zu verstehen.
    „Du meinst,
Yari hat noch nie … also … du bist ...“
„Sein
erster Mann, ja“, beantwortete Raphael Mels Frage. „Er
hat seine sexuellen Erfahrungen bisher nur mit Frauen gemacht. Sein
Schwulsein gewissermaßen unterdrückt.“
„Deshalb
habe ich in der Szene noch nichts von ihm gehört“, wurde
Mel jetzt klar.
    Raphael nickte.
„Ja … und es wird, dank diesem Drecksack Ponds, auch
noch eine gewisse Zeit dauern, bis es an die Öffentlichkeit
gelangt.“
„Dir wäre heute lieber als morgen,
hm?“
„Wenn es nach mir ginge“, sagte Raphael
seufzend, „würde ich Yari schon morgen vor den
Friedensrichter schleppen und aller Welt zeigen, dass dieser süße
Bursche mir gehört.“
Mel schnappte hörbar nach
Luft. „Das klingt ja ernster, als ich dachte.“
    Raphael nickte
niedergeschlagen. „Das ist es, Mel. Ich liebe ihn und ich würde
alles für ihn tun. Sogar Ponds töten, wenn es sein
muss.“
„Na na“, warf Mel hastig ein, „dazu
wird es hoffentlich nicht kommen. Yari und du, ihr werdet dieses
viertel Jahr irgendwie herum bringen und dann steht einem Coming out
nichts mehr im Weg.“
„Wenn du meinst.“ Raphael
hatte keine Kraft mehr.
    Sein Blick
wanderte zu der großen Bürouhr über Mels
Schreibtisch.
    „ Wann
ist Yari gegangen?“, fragte er, nur um überhaupt etwas zu
fragen, was nicht direkt mit Ponds und Heiraten zu tun hatte.
    Mel
sah auf seine Armbanduhr. „Vor knapp einer Stunde,
warum?“
„Dann sollte er doch längst zuhause sein.
Er wollte mich doch gleich anrufen. Das hat er doch gesagt, Mel,
oder? Du hast es doch auch gehört!“
Raphael wurde von
einer plötzlichen Unruhe erfasst, die sich innerhalb
Sekundenbruchteilen zu einer ausgewachsenen Panikattacke auswuchs.
    Rasch
zog er sein Handy aus der Hosentasche und drückte mit bebenden
Fingern die Kurzwahltaste 1!
    Tuten
… nichts als tuten … dann sprang die Mailbox an!
„Was
ist? Geht er nicht ran?“
Mel bediente sich desselben
Klischees wie Raphael. Er stellte die Frage nur, um etwas zu fragen.
Auch wenn er die Antwort hierauf vom Gesicht seines Freundes ablesen
konnte.
    Raphael
sprang unvermittelt auf. Sein ohnehin blasses Gesicht war bleich wie
ein Laken.
    „ Was
… wenn ihm etwas geschehen ist?“, fragte er tonlos.
    „ Hast
du nichts gesagt, er wohnt in einem Gebäude, in dem man nicht an
diesem Empfangschef vorbei kommt?“
    „ Ja,
ja, das hab ich … oh Gott, ich rufe dort an … Scheiße,
Mann, ich hab keine Nummer ...“
    Mel
drückte die Taste seiner Sprechanlage.
„Betsy! Such
bitte die Nummer des Hammer-Building raus und stelle gleich eine
Verbindung her!“
    „Jawohl, Sir!“
    Mel drückte Raphael ein Glas in die Hand.
    „Was ist das?“
„Cognac“, antwortete
Mel, „trink, das beruhigt die Nerven!“
„Ich will
aber nicht ruhig sein“, meinte Raphael störrisch,
„außerdem muss ich nüchtern bleiben … falls
Yari meine Hilfe braucht … falls er mich braucht ...“
    Raphael sank auf dem Sessel zusammen wie ein Ballon, aus dem man
die Luft gelassen hat.
    Die Sprechanlage knackte und Betsys Stimme erscholl. „Ihr
Gespräch, Sir!“
„Danke, Betsy!“
Mel nahm
an und reichte das Telefon sofort an Raphael, der bereits ungeduldig
seine Hand aufhielt.
    „Hammer-Building, Philipp McSean am Apparat. Sie wünschen,
bitte?“
    „Philipp … Mr. McSean … bitte, ist dort …
verdammt ...“
Raphael konnte keinen vernünftigen Satz
formulieren und Mel war drauf und dran, seinem Freund das Telefon zu
entwenden, als sie die Stimme des Portiers vernahmen.
    „Mr. Dios, sind Sie das?“
„Ja, oh Gott,
entschuldigen Sie, bitte … aber Philipp, ist Yari … Mr.
Day …?“
„Mr. Dios, Yari ist vor etwa einer
halben Stunde hier angekommen. Wir haben uns noch eine Weile
unterhalten und vor ca. zehn Minuten ist er in seine Wohnung
gefahren.“
Raphael atmete in kleinen abgehackten Stößen.
    „Stimmt etwas nicht, Mr. Dios?“ Philipp
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