Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yakuza-Rache

Yakuza-Rache

Titel: Yakuza-Rache
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihm steckte und er es schaffte, sich zu wehren.
    Fünfzehn Sekunden kamen ihr sehr lang vor. Erst als diese Zeit überschritten war, setzte sich die junge Frau in Bewegung, blieb neben dem Mann stehen, bückte sich und wälzte ihn auf den Rücken. Er war tot.
    Sariana atmete tief durch, bevor sie die Waffe aus dem Körper der Leiche zog. Auch die Beretta nahm sie an sich und steckte sie mit dem Lauf nach unten in den Gürtel.
    Dann erst erreichte sie der Schock. Sie mußte sich gegen die andere Wand lehnen, um überhaupt Halt zu bekommen. Wie Wellen kam es über sie, überspülte auch ihre Gedanken.
    Irgendwann wurde ihr klar, daß es nicht das Ende gewesen war, sondern eherein Beginn. Ein Hindernis hatte sie auf der hürdenreichen Strecke genommen, weitere lagen vor ihr. Nicht hier im Gang, sie mußte zur Bühne und blieb stehen, als sie Schritte hörte.
    Nicht im Gang, vor ihr, auf der Bühne also.
    Noch zögerte sie. Das kalte Gefühl der Furcht und der Spannung breitete sich in ihrem Nacken aus. Obwohl sie es nicht gesehen hatte, wußte sie genau, daß sich auf der Bühne etwas verändert hatte, und es hielt sie nichts mehr.
    Auf leisen Sohlen huschte sie weiter, öffnete den Durchgang - und blieb starr stehen.
    Sie starrte auf eine Szene, die der Teufel persönlich inszeniert zu haben schien…
    ***
    Der Treffer hatte mich regelrecht niedergeschmettert. Ich war hineingerutscht in die Tiefe der Bewußtlosigkeit und hatte mich von ihr wegschwemmen lassen.
    Aber ich war auch in den Wirbel hineingeraten, der es schaffte, mich wieder an die Oberfläche und damit zurückzuholen. So tauchte ich denn nach kurzer Zeit wieder aus den schwarzen Tiefen hervor an die Oberfläche und wußte zunächst nicht, wo ich mich befand. Ich lag nur auf dem Rücken und tastete unsicher mit beiden Handflächen über die Bohlen des Bühnenbodens.
    Der Kopf war auf das Doppelte angewachsen, das jedenfalls glaubte ich. Er schmerzte an verschiedenen Stellen, besonders stark hinter den Ohren. Mit dem Erwachen war natürlich die Erinnerung zurückgekehrt, und ich sagte mir, daß ich alles tun konnte, bis auf eines: Nur nicht hier liegenbleiben und mir selbst leid tun.
    Ich gehöre zu den Menschen mit schnellen Entschlüssen. Auf die rechte Seite drehen, die Arme ausstrecken, mich wieder in die Höhe drücken, das alles schaffte ich, ohne daß mich die Kraft wieder von den Beinen holte.
    Schwankend blieb ich auf den Brettern stehen. Wenn ich die Augen öffnete, konnte ich die Breite der Bühne überblicken. Ich glich einem Akteur, der sich am Rand und mit dem Rücken zum Publikum hin aufgebaut hatte.
    Tief saugte ich die Luft ein.
    Aber welch ein Gemisch! Staub, Puder, Schminke und Schweiß plagten meine Lungen. Ich schmeckte das Zeug überall, selbst in den Schleimhäuten der Nase hatte es sich festgesetzt.
    Allmählich fühlte ich mich besser, dachte an meine Beretta und suchte den Boden ab, bis mireinfiel, daß sie ja von einem der Kerle mitgenommen worden war.
    Drei Killer, Tawina und ich hatten sich auf der Bühne befunden. Ich war als letzter zurückgeblieben, aber nicht allein.
    Der Schreck traf mich wie ein Hammer.
    Die gesamte Bühnenbreite wurde von einem roten Kreis mit Inhalt eingenommen. Letzerer bestand aus den zwei Samurai-Zombies, den verdammten Augen des Shimada und aus meinem Freund Suko, der zwischen den untoten Gestalten stand, von ihnen gehalten wurde, damit er nicht umkippte, denn es ging ihm schlecht.
    Mich durchfuhr es siedendheiß. Ich erinnerte mich wieder an die Worte des Japaners.
    Er hatte die Abrechnung haben wollen, die absolute Rache und alles wies darauf hin, daß er es auch schaffte.
    Mein Blick galt Suko, der die Augen geschlossen hielt. Ich wußte nicht einmal, ob er bewußtlos war, jedenfalls konnte er sich nicht mehr bewegen.
    Ich wollte auf ihn zugehen, es war mir egal, wie die beiden Zombie-Samurai reagierten, aber mich stoppte eine Stimme, die wie das Zischen eines bösen Tiers in mein Gehirn drang und mir klarmachte, wer hier das Kommando übernommen hatte.
    Shimada nämlich!
    Blaue, kalte, grausame Augen — kein Gesicht, denn die Bläue unter den Augen verlief sich. In diesen Pupillen rührte sich auch nichts, als er auf telepathischem Wege mit mir ›sprach‹.
    »Ich wollte ihn töten, aber ich wußte, daß ich mir die Chance nicht entgehen lassen durfte, um euch beide zu bekommen. Bei den Menschen habe ich neue Freunde gefunden, sie erinnerten sich meiner, und ich bin bereit, sie in ihren Zielen zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher