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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz
Autoren: Johanna Lindsey
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holen, besann sich Walter Callan wieder darauf, auf wessen Grund und Boden sie sich befanden, und er trat vor die Tür, um den Männern den Weg zu verstellen.
    »Ihr werdet nicht eine meiner Matratzen für dieses schmutzige... «
    Er beendete den Satz nicht. Jessie war herumgewirbelt, als sie hörte, daß er Einwände erhob, und jetzt galt ihm ihre gesamte Aufmerksamkeit, und ihre gesamte Wut von vorhin richtete sich gegen ihn. Sie stieg die Stufen zur Veranda hinauf, und ehe jemand ihre Absicht erkannte, hatte sie einem der Männer, denen Callan den Weg vertrat, den Colt abgenommen. Diesmal war Chase nicht da, um ihn ihr aus der
    Hand zu schlagen. Kein anderer würde es wagen, das auch nur zu versuchen.
    »Ist schon mal auf Sie geschossen worden, Callan? « fragte sie im Gesprächston, während sie den beiden Männern bedeutete, ins Haus zu gehen, und den Lauf des alten 44er Dragon beiläufig streichelte. »Es gibt Körperteile, die man wegschießen kann, ohne daß allzuviel Blut fließt, aber es tut teuflisch weh. Ein Zeh zum Beispiel oder ein Finger... oder das, was einen Mann zum Mann macht. Was glauben Sie, wie viele Kugeln nötig wären, wenn man mit jeder zweieinhalb Zentimeter davon wegschösse? Vielleicht drei? Ach, sogar noch weniger? Was meinen Sie - könnte das Ihrer eigenen Grausamkeit entsprechen? «
    »Sie sind ja verrückt«, flüsterte Walter entsetzt.
    Seine Hand hatte sich in einer schützenden Geste auf seine Waffe gelegt. Jessie tat nichts, um ihn aufzuhalten, sondern starrte nur auf seine Hand und hoffte, er würde die Waffe ziehen. Er sah den Hoffnungsschimmer in ihren Augen und zog seine Hand langsam zurück.
    »Feigling«, zischte sie und spielte nicht länger mit ihm. »Packen Sie Ihre Sachen, Callan, und seien Sie bei Sonnenuntergang verschwunden, Sie und Ihre Männer. Wenn Sie meine Warnung mißachten, werde ich Ihnen das Leben zur reinsten Hölle machen. Es wird keinen Ort auf diesem Territorium geben, auf dem Sie sich vor meiner Rache verstecken und sicher fühlen können. «
    Damit hatte er nicht gerechnet. »Sie haben nicht die geringste... «
    »O doch, zum Teufel! «
    Er sah ihren Mann flehentlich an. »Summers, können Sie Ihre Frau nicht bändigen? «
    »Ich habe Ihnen bereits einen Gefallen getan, Sie elender Mistkerl«, schrie Chase ihn an. »Ich habe verhindert, daß sie Ihnen eine Kugel in den Schädel jagt. Was sie auch sonst noch Vorhaben mag - es ist das mindeste, was Sie verdient haben, und Sie sollten sich vorsehen. Sie haben Glück gehabt, daß einer Ihrer Männer, der mit angehört hat, was Sie Vorhaben, ein Trinkkumpan meines Vorarbeiters ist. Und Sie haben ganz verdammtes Glück gehabt, daß er nicht den ganzen Weg ins Rocky Valley zu reiten brauchte, sondern uns auf der Weide gefunden hat. Aber damit endet Ihre Glückssträhne. Was Sie hier getan haben, ist die gemeinste Form von Barbarei, die nur einem Tier gemäß ist. «
    »Ich hatte alles Recht dazu«, wandte Walter ein. »Er hat meine Tochter entehrt. «
    »Dieses kalte Miststück, das Sie zur Tochter haben, hat ihn dazu angestachelt«, fauchte Jessie und trat zur Seite, als die Matratze durch die Tür getragen wurde. Ein Wagen war schon aus dem Stall geholt worden. »Alles, was ich Ihnen noch zu sagen habe, ist, daß Sie sterben werden, wenn er stirbt, Callan. Sie sollten besser Stoßgebete sprechen, während Sie von hier verschwinden. «
    »Der Sheriff wird davon erfahren. «
    »O ja, ich hoffe, daß Sie so blöd sind, das hoffe ich wirklich. Wenn ich nicht den Verdacht hätte, daß Sie nicht mehr als einen Klaps auf die Hand bekämen, würde ich Sie persönlich dort abliefern und anzeigen. Stellen Sie sich gegen mich, und ich nehme das Gesetz selbst in die Hand, das schwöre ich bei Gott. Ich sollte es ohnehin tun«, schloß Jessie mit einem gewissen Verdruß, als sie sich abwandte.
    »So was Blödes«, murrte Walter hinter ihr. »Er ist nichts weiter als ein verdammtes Halbblut. «
    Jessie machte auf dem Absatz kehrt und sah ihn aus ihren türkisen Augen flammend an. »Sie Dreckskerl! Sie niederer, nichtsnutziger Dreckskerl! Der Mann, den Sie beinah getötet hätten, ist mein Bruder! Sagen Sie noch ein Wort zu mir, und ich knalle Ihnen eine Kugel zwischen die Augen! «
    Sie ließ ihm zwei Sekunden Zeit, um zu sehen, ob er ihre letzte Warnung in Zweifel zog, ehe sie sich abwandte und wieder zu Colt ging. Seine Augen waren weit geöffnet. Sie starrten einander lange an.
    »Du... hast es gewußt? «
    »Nicht
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