Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
nur ein kurzer Ritt. «
    »Ich weiß. «
    Sie runzelte die Stirn, als sie die Ablehnung in seinem Tonfall hörte. »Macht dir das Probleme? «
    »Warum sollte es mir Probleme machen? «
    »Du wirkst so gar nicht, als würdest du dich darüber freuen. «
    »Muß ich das denn? «
    »Ja... also, ich dachte sozusagen, es würde dich freuen. Habt ihr beide euch denn nicht angefreundet? «
    »Sie hat mich für einen Job engagiert, und ich habe meine Arbeit ausgeführt. «
    »Ist das alles, was zwischen euch war? «
    »Jessie«, setzte er warnend an, aber sie schnitt ihm das Wort ab.
    »Weißer Donner, vergiß nicht, mit wem du redest. Und ich habe beobachtet, wie du sie angesehen hast, und mir kannst du nicht erzählen, daß du sie nicht haben willst. Warum bist du nicht bei ihr und bemühst dich um sie? Mein Vorarbeiter tut es, und er läßt sich keine Gelegenheit entgehen. «
    »Emmet Harwell? « fauchte er. »Der ist doch alt genug, um ihr Vater zu sein! «
    »Na und, was hat denn das damit zu tun? Ich habe gehört, ihr Herzog sei noch älter gewesen als er. «
    Er sah sie einen Moment lang finster an, doch dann schwang er sofort wieder seine Axt. Jessie seufzte. Mit Direktheit ließ sich also auch nichts erreichen.
    Sie trank einen Schluck Kaffee und sagte dann: »Weißt du nach allem, was ich über diesen englischen Gecken gehört habe, der Jagd auf diese Dame macht, dachte ich mir, nach ihrem Einzug würde sie als erstes einen Schutzwall bauen, aber das hat sie nicht getan. Ich habe sie sogar daraufhin angesprochen, und weißt du, was sie dazu gesagt hat? «
    Sie wartete. Es dauerte ungefähr zwanzig Sekunden, aber schließlich sah er sie an und fragte: »Nun? «
    »Sie will ihn nicht von ihrem Land fernhalten. Sie sagt, sie hat sich verschanzt, und jetzt erwartet sie ihn. Das klingt ganz so, als hättest du es ihr vorgeschlagen. «
    »Vielleicht habe ich es getan. «
    »Das dachte ich mir, aber ich bin nicht dahintergekommen, warum du nicht dort bist und ihn gemeinsam mit ihr erwartest. «
    »Sie hat genügend Männer... «
    »Aber sie hat nicht vor, sie zum Einsatz zu bringen. Sie plant, den Engländer persönlich zu erschießen, und daher macht sie es ihm leicht, an sie heranzukommen. «
    Colt ließ die Axt fallen. »Wie ist sie denn auf die irrsinnige Idee gekommen? «
    Jessie zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Vielleicht wollte sie mich auch nur mit ihrem Mut beeindrucken, denn schließlich wäre das ganz meine Art. Wie du schon sagtest, hat sie genügend Männer. Es wäre einleuchtend, daß einer oder zwei in der Nähe sind und ihn schnappen, ehe er an sie herankommt. «
    Colt äußerte sich nicht dazu. Er lief bereits auf seine Hütte zu. Jessie folgte ihm und bemühte sich, nicht breit zu grinsen.
    »Hast du vor, rüberzureiten? « rief sie ihm nach.
    »Diese Frau stößt keine leeren Drohungen aus, Jessie«, rief er ihr über die Schulter zu. »Wenn sie gesagt hat, daß sie ihn erschießen will, dann ist das ihr Ernst. Jemand muß ihr sagen, daß das eine verdammt blöde Idee ist. «
    »Wenn du schon hingehst, warum bereitest du denn nicht gleich diesem ganzen Unsinn ein Ende? Statt dich allabendlich zu betrinken, solltest du sie fragen, ob sie dich heiheiraten will. Er drehte sich auf dem Absatz um und sah sie finster an. Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Jessie. «
    »Du willst es doch, oder nicht? «
    »Was ändert das? Sie ist eine weiße Frau, oder ist dir das noch nicht aufgefallen? «
    Sie riß die Augen absichtlich weit auf, als hätte sie jetzt alles verstanden. »Ach so! Warum hast du mir denn nicht gleich gesagt, daß sie Vorurteile hat? «
    »Bist du übergeschnappt? Sie weiß noch nicht einmal, was dieses Wort bedeutet. «
    »Dann ist sie dir zu arrogant? Das hätte ich mir denken können, wenn sie schon eine Herzogin ist und so. «
    »Sie ist nicht arroganter als du«, gab er zurück.
    »Also, ich bin nicht arrogant, und somit bleibt nur noch, daß sie niederträchtig und ekelhaft ist. Darauf wäre ich nie gekommen. «
    »Schlag' es dir aus dem Kopf, Jessie«, zischte er. »Sie wäre zu keiner Gemeinheit in der Lage. «
    »Dann muß es an ihrem Äußeren liegen. Und dabei dachte ich, daß du dich an diesem häßlichen, dichten roten Haar störst. «
    »Chase hätte dir den Hals umdrehen sollen, als er das letzte Mal damit gedroht hat. «
    »Was habe ich denn gesagt? « fragte sie unschuldig. Jetzt lachte er, und er legte einen Arm um ihre Taille und drückte sie kräftig an sich.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher