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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht soweit, zu heiraten und «sich dauerhaft niederzulassen. Er hatte festgestellt, daß er sich getäuscht hatte. Er war sogar noch einmal mit ihr hierhergekommen, nachdem sie nach Wyoming zurückgekehrt waren, um es diesmal richtig zu machen, wie er gesagt hatte. Ob sie es wohl je richtig gemacht hatten?
    Die Jahre hatten ihnen gutgetan, sogar außerordentlich gut. Es konnte zwar immer noch Vorkommen, daß sie ab und zu böse auf ihn war - so leicht lassen sich alte Gewohnheiten nun einmal nicht ausrotten, und sie konnte schon immer leicht aufbrausen - aber sie wußte, daß der Mann sie so sehr liebte wie sie ihn, und das war teuflisch viel.
    Colts Hütte lag höher in den Bergen, dicht an dem Bach, in dem sie als Mädchen oft geschwommen hatte. Von dort aus sah man nicht nur auf das Tal, sondern hatte zudem einen Ausblick auf die Prärie, die dahinterlag. Obwohl in dieser Höhe ein paar Zentimeter Schnee auf den Hängen lagen, fand sie ihn im Freien vor, und er trug nur eine alte Wildlederhose, denn er war beim Holzhacken. Hinter ihm stapelte sich schon ein kleiner Berg von Holzscheiten. Er schwang diese Axt wie besessen. Obwohl die Luft noch kühl war, schimmerte Schweiß auf seiner Brust und seinem Rücken.
    Sie entschloß sich, sich nicht zu der Methode zu äußern, auf die er Dampf abließ, denn sie zweifelte kaum daran, daß das der Grund für seine Anstrengungen war. »Steht noch ein schluck Kaffee auf dem Herd? «
    Er sah nicht auf, als er nickte, denn er hatte längst, bevor sie die Lichtung erreicht hatte und er sie sehen konnte, gewußt wer ihn besuchen würde. »Bediene dich. « Sie tat es und stellte dabei fest, daß in seiner Hütte große Unordnung herrschte. Eine Kiste in einer Ecke war mit etwa einem Dutzend Whiskeyflaschen gefüllt, die samt und sonders leer waren. Sie trat wieder ins Freie und blieb mit der Tasse in der Hand in der Tür stehen. Er hörte immer noch nicht mit dem Holzhacken auf.
    »Hast du in der letzten Zeit Pferde eingefangen? «
    Da der Korral leer war, diente die Frage wirklich nur dazu, ihn zu ärgern. Es klappte nicht.
    »Nein«, war alles, was er darauf sagte.
    »Billy fährt nächste Woche mit dem Zug nach Chicago. Ich glaube, meine Mutter ist jetzt tatsächlich bereit, mit ihm über diese zusätzliche Ausbildung zu reden, die ihm nicht paßt. Es könnte ihm allerdings nichts schaden, wenn er sie machen würde. Vielleicht könnten wir beide, du und ich, ihn überreden, daß er es sich doch noch anders überlegt. «
    »Der Junge ist alt genug, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen, Jessie«, sagte er und holte erneut mit der Axt aus. Sie gab diese List auf. »Du hast ihn nicht mehr gesehen, seit er diese Ausländer in die Stadt gebracht hat. Wirst du wenigstens runterkommen, um dich von ihm zu verabschieden? Mir ist aufgefallen, daß du in der Hinsicht in der letzten Zeit recht nachlässig geworden bist. «
    Damit konnte sie seine Aufmerksamkeit auf sich lenken. »Was soll denn das jetzt schon wieder heißen? «
    Jessie zuckte die Achseln. »Nur, daß deine Herzogin sich an dem Morgen ihrer Abreise zu deinem Fernbleiben geäußert hat. Ihr war bis dahin nicht klar, daß sie dich nicht wiedersieht. «
    Er holte noch einmal mit der Axt aus und bemerkte dazu nichts weiter als: »Sie ist nicht meine Herzogin. «
    »Nein, natürlich nicht«, räumte Jessie ein. »So hatte ich es auch gar nicht gemeint. « Sie trat aus der Tür und setzte sich auf einen Baumstumpf dichter an dem Holzhaufen und bemerkte am Rande: »Man kann wohl sagen, daß die Frau weiß, wie man etwas erreicht. Ich habe gehört, daß sie einfach in die Bank stolziert ist, und keine halbe Stunde später ist sie mit einer Urkunde in der Hand wieder rausgekommen. «
    »Und hatte die Callan-Ranch. «
    Er wußte es also. Sie war nicht sicher gewesen. »Es gab schließlich wenig anderes Land, das schon bebaut war. Sie hat das Haus so hergerichtet, daß man es nicht mehr wiedererkennt, aber ich glaube, sie ist immer noch nicht zufrieden damit. Sie hat auch Land gekauft, das bis in die Berge und in die Ebene reicht, weil sie im kommenden Frühling eine Villa in den Hügeln bauen will. Ein berühmter New Yorker Architekt arbeitet bereits an einem Entwurf für sie, und sie hat ganze Bautrupps organisiert, die bereit sind, den ganzen Weg zurückzulegen und herzukommen... «
    »Woher weißt du so viel, Jessie? «
    »Ich habe sie ein- oder zweimal besucht. Schließlich ist sie jetzt meine Nachbarin, und zu ihr ist es
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