Wunderwaffe: Kriminalroman (German Edition)

Freund. Du hast gewusst, dass Millionen sterben könnten und es war dir einfach nicht möglich, mit dieser unermesslich schweren Bürde zu leben. Du hast es dir selbst verboten, sogar im Angesicht des drohenden Todes deiner Tochter. Du hast das Richtige getan. Auch wenn es bedeutete, dafür einen schrecklichen, den höchsten Preis zu zahlen. Deine letzten Stunden müssen die Hölle gewesen sein, in der einzigen Hoffnung, dass der Brief, den du voller Furcht geschrieben hast, mich auf den richtigen Weg führt. Nikolas blickte hoch, entdeckte funkelnde Sterne am Firmament.
    Auch wenn dein Leben geprägt war von Verlusten, so hast du unzähligen Menschen das Leben gerettet. Auch mir. Danke, mein Freund. Am Abgrund der Menschlichkeit und unter der Last seiner Geschichte tat er, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt. Er weinte.
    Nikolas spürte, dass die Tränen über seine Wangen rollten, als er den Gang einlegte.
    »Un moment«, hauchte Claire. Sie kramte in der Tasche, kurbelte das Fenster herunter. Kurz sah sie zu Rohn. Dann fiel der gebundene Strauß mit Gänseblümchen auf die Straße. Sie nahm seine Hand, blickte ihm tief in die Augen. »Willkommen im Widerstand.«
     
     
    E N D E