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Würfelwelt (German Edition)

Würfelwelt (German Edition)

Titel: Würfelwelt (German Edition)
Autoren: Karl Olsberg
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plötzlich bin ich von Wasser umgeben. Ich spüre, wie eine starke Strömung mich fortreißt. Ich bekomme keine Luft mehr, strampele mit den Beinen, schaffe es, mit dem Kopf über die Wasseroberfläche zu kommen und Luft zu schnappen. Doch schon werde ich über eine Steinklippe gespült und stürze erneut in die Tiefe.
    Endlich gelingt es mir, mich aus dem Wasser zu ziehen. Absolute Finsternis umgibt mich. Ich scheine in einer unterirdischen Höhle zu sein, deren Ausmaße ich nur erahnen kann.
    Irgendwo ganz in der Nähe erklingt ein tiefes Unngh.
     

 
    7.
     
    Au verdammt! Warum muss immer mir so was passieren! Gerade, als es so gut lief!
    Eine Stimme spricht zu mir aus den Tiefen meines Gedächtnisses: „Übermut tut selten gut!“
    Es ist die Stimme meiner Mutter. Ich erinnere mich an ein zärtliches, freundliches Gesicht, das von einem Augenblick zum anderen den Ausdruck einer Gewitterfront annehmen kann. Es besteht nicht aus Würfeln.
    Eine tiefe Sehnsucht befällt mich. Ich würde am liebsten weinen, weiß aber nicht, wie das geht. Ich muss hier raus, verdammt!
    „Unngh!“
    Oh nein! Ich renne blindlings los, bloß weg von dem Geräusch. Direkt vor mir erklingt ein Zischen. Ich schlage einen Haken nach links, knalle gegen eine Felswand. Dann trifft mich ein dumpfer Schlag, als in unmittelbarer Nähe eine Killergurke explodiert.
    Benommen taste ich um mich. Ich lebe noch, fühle mich aber stark geschwächt.
    „Unngh!“
    Verdammt, was soll ich bloß machen? Blindlings schlage ich mit dem Holzschwert um mich.
    „Unngh!“
    Ich versuche, die kümmerlichen Reste meines Verstands zusammenzukratzen. Licht! Ich brauche Licht!
    Ich konzentriere mich auf mein Inneres und entdecke zu meiner Verblüffung drei Fackeln. Ich Trottel!
    Schnell befestige ich eine davon an der Felswand. Die Höhle wird in flackerndes Licht getaucht.
    Sie ist größer, als ich erwartet habe. Die Decke über mir liegt in gut zehn Blöcken Höhe. Links erhebt sich eine Klippe, über die ein Wasserfall hinabstürzt. Direkt vor mir fällt der Boden senkrecht zwei Blöcke tief zu einer Felsrinne ab, in deren Mitte der Fluss weiter läuft. Nach rechts verliert sich die Höhle in Dunkelheit. Kleine Steinwürfel schweben herum - Trümmer der Explosion, die ich nur knapp überlebt habe.
    „Unngh!“ Am Ufer des Flusses steht ein Zombie und blickt mordlüstern zu mir auf. Er hüpft auf der Stelle in dem vergeblichen Versuch, zu mir heraufzuklettern. Hätte ich in der Dunkelheit einen falschen Schritt gemacht ...
    Ich prügele dem Zombie mit dem Holzschwert auf den Kopf. Er stößt empörte Unnghs aus und zerplatzt schließlich wie eine Seifenblase. Zurück bleibt ein Stück Fleisch, dessen Haltbarkeitsdatum um ein paar Jahre überschritten sein dürfte.
    Ich habe keine Zeit, mich über meinen Sieg zu freuen, denn schon erklingen aus der Dunkelheit neue Unnghs und das klickende Geräusch, das die Anwesenheit von Skelettbogenschützen ankündigt. Ein einziger Pfeiltreffer reicht, um mir den Garaus zu machen. Ich habe keine Lust, herauszufinden, was dann mit mir passiert.
    Fieberhaft überlege ich, was ich tun soll, während die Monster näher kommen. Weglaufen scheidet aus, da der einzige Fluchtweg entlang des Flusses von Zombies und Skeletten abgeschnitten scheint.
    Ich habe keine Zeit mehr, weitere Optionen zu durchdenken, denn schon taucht aus der Dunkelheit ein Skelett auf. Es legt seinen Bogen an. Ich kann dem Knochenpfeil nur knapp ausweichen.
    Wenn ich nur etwas hätte, hinter dem ich in Deckung gehen könnte ...
    Die Erkenntnis trifft mich wie ein Blitz. Ich habe doch alles, was ich brauche, in mir! Rasch materialisiere ich zwei Steinblöcke übereinander, dann noch zwei, und bevor mich die Zombies erreichen können, habe ich mich eingemauert.
    „Ha!“, rufe ich. „Ihr könnt mir gar nichts!“
    „Unngh!“, antworten die Zombies. Es klingt irgendwie hämisch.
    Mir wird bewusst, dass sich selbst einmauern keine nachhaltige Problemlösungsstrategie ist. Ich pfeife buchstäblich aus dem letzten Loch. Zu allem Überfluss bekomme ich schon wieder Hunger.
    Ich halte geistige Inventur und entdecke unter allerlei Steinblöcken und unnützem Gerümpel meine Angel. Ob es in dem Fluss hier in der Höhle Fische gibt? Aber wie soll ich angeln, ohne von den Monstern erledigt zu werden?
    Ich grübele eine Weile. Dann habe ich einen Plan - oder jedenfalls so was Ähnliches.
    Der erste Teil ist der riskanteste: Ich muss mich noch einmal senkrecht in den
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