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Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum
Autoren: Allison Pearson
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wenn es zum Schlimmsten kommt, kannst du mit den Absätzen immer noch Guys Hauptschlagader punktieren.»
    Das Lächeln verschwindet: «Wo wirst du dann sein?»
    «Ich gehe für eine Weile weg.»
    «Nein», sagt sie, «ich will kein Abschiedsgeschenk.»
    «Du wirst es schon gut machen.»
    «Woher weißt du das?»
    «He, wer hat dich denn ausgebildet? … Abgesehen davon hast du aufgehört zu sagen, dass es dir Leid tut, daher weiß ich, dass du so weit bist.»
    «Ach», sagt Momo. «Eine wie dich gibt es so schnell nicht nochmal, Kate.» Dann legt sie die Hand auf meine Schulter und küsst mich schnell auf die Wange.
    Auf dem Rückweg im Taxi, mit einem Berg von Schuhen zu unseren Füßen, hat sie mich gefragt, warum ich gehe, und ich habe gelogen. Habe ihr erzählt, ich müsse wegziehen, um näher bei meiner Mutter zu sein, die krank sei. Einige Dinge kann man zu den Frauen, die man liebt, nicht sagen. Nicht mal sich selbst kann man sie eingestehen.
     
    Gründe, die Arbeit aufzugeben
Weil ich zwei Leben habe und keine Zeit, auch nur eins davon zu genießen
Weil 24 Stunden nicht ausreichen
Weil meine Kinder nur kurze Zeit klein sind
Weil ich eines Tages gemerkt habe, dass mein Mann mich so ansieht, wie meine Mutter meinen Vater angesehen hat
Weil es Verschwendung ist, wenn eine Frau zum Mann wird
Weil ich zu müde bin, mir weitere Gründe auszudenken
 
    AM NÄCHSTEN MORGEN, ehe ich kündigte, musste ich noch ein bisschen aufräumen. Die Taubenfamilie war schon lange weg, die beiden Küken haben das Nest verlassen, als der Frühling in den Sommer überging, aber die Bücher, hinter denen ich die Mutter und ihre Kinder vor dem Cityfalken versteckt hielt, waren immer noch da. Dieses Mal riskierte ich mein Leben nicht auf der Brüstung. Ich rief Gerald vom Sicherheitsdienst, damit er mir half, das Fenster aufzumachen. Die Bücher hatten es ganz gut überstanden, nur Zehn Naturgesetze des erfolgreichen Zeit- und Lebensmanagements nicht. Es sah aus wie der Boden einer Tropfsteinhöhle, kleine Stalagmiten aus Taubenscheiße verdeckten die erhebenden Slogans auf dem Cover.
    Als ich in Rods Büro ging, saß er am Schreibtisch hinter der Equality-Now!-Trophäe, einer Waage mit einer winzigen weiblichen Figur auf der einen Waagschale. In die andere hatte Rod eine Hand voll Jelly Beans gelegt.
    Er nahm die Nachricht von meiner Kündigung schlecht auf. So schlecht, dass die Geräusche durch die Wand zu Robin Cooper-Clark nebenan drangen.
    «Katie haut ab, verdammte Scheiße», verkündete Rod, als Robin um die Ecke sah, um die Quelle des Gebrülls zu ermitteln.
    Robin rief mich in sein Büro, ich hatte gewusst, dass er das tun würde.
    «Kann ich irgendetwas tun, damit du deine Meinung änderst, Kate?»
    Du musst nur deine Welt ändern, dachte ich. «Nein, wirklich nicht.»
    «Vielleicht Teilzeit?», bietet er mit diesem verhaltenen Lächeln an.
    «Ich habe gesehen, was passiert, wenn Frauen nicht mehr voll arbeiten, Robin. Man sagt, sie machen sich einen lauen Lenz. Und dann zieht man sie aus dem Verkehr. Und man nimmt ihnen ihre Fonds weg, einen nach dem anderen, weil alle wissen, dass es ein Vollzeitjob ist, Geld zu managen.»
    «Es ist schwer, es in weniger als fünf Tagen die Woche zu schaffen.»
    Ich sage nichts. Er nimmt einen neuen Anlauf. «Wenn es ums Geld geht …»
    «Nein, es geht um die Zeit.»
    «Aha. Sed fugit interea, fugit inreparabile tempus .»
    «Wenn das heißt, man soll nicht vierzehn Stunden am Tag auf den Monitor starren, dann ja.»
    Robin kommt um den Schreibtisch herum zu mir und steht mit dieser Unbeholfenheit da, die man Würde nennt. «Du wirst mir fehlen, Kate.»
    Statt einer Antwort nehme ich ihn in den Arm. Das ist vielleicht die erste Umarmung, zu der es in den Büros von Edwin Morgan Forster je gekommen ist.
    Dann gehe ich nach Hause, und ich achte darauf, über den Rasen zu laufen.

40
    Das Mutterschaftsgericht
    Sie hatte keine Angst mehr vor dem Mutterschaftsgericht. Es gab nichts mehr, was sie ihr hätten vorwerfen können. Sie konnten keine Anklage mehr erheben wegen Vergehen, die sie sich selbst schon tausendmal vorgeworfen hatte. Da stand sie also, ganz selbstbewusst und gefasst, und dann riefen sie den nächsten Zeugen auf, und plötzlich wusste sie, dass alles zu Ende war. Ihre Zeit war um. Sie schwankte, ihr war ein wenig schlecht, ihre Hände klammerten sich an die Eichenlehne der Anklagebank. Jetzt kam die Person, die sie am besten kannte.
    «Das Gericht ruft Mrs.   Jean Reddy in
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