Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolke 7 inklusive

Wolke 7 inklusive

Titel: Wolke 7 inklusive
Autoren: Darius Nora
Vom Netzwerk:
nicht auf Antwort, sondern stürzte unter Deck.
    Und da sah er sie: Sie lag, in sich zusammengekauert, auf einer Eckbank, die Augen geschlossen und reglos.
    Eine eisige Faust schien nach Markus Bergers Herz zu greifen. »Janine!« Sein Schrei ließ den beiden Beamten das Blut in den Adern gefrieren …

     
    Es regnete schon den vierten Tag ununterbrochen. In den Straßen standen Pfützen, tief hingen die Wolken, und die Menschen waren übellaunig, denn noch war keine Wetterbesserung in Sicht.
    In Dr. Bergstallers Praxis gaben sich die Patienten die Klinke in die Hand, er machte mehr Überstunden als sonst, die Hausbesuche, sonst in einer knappen Stunde erledigt, zogen sich hin.
    »Ich seh dich kaum noch.« Marion schmiegte sich an ihn, als er kurz vor zehn abends todmüde zu ihr kam. »Wenn du dich nicht schonst, wirst du bald selbst zum Patienten.«
    Er winkte ab. »So schnell bin ich nicht kleinzukriegen. Aber einige meiner alten Patienten leiden wirklich. Eben hab ich eine Patientin mit Herzasthma in die Klinik einweisen müssen. Und ein alter Mann, der allein lebt, war total unterkühlt und hat eine Lungenentzündung. Und das nur, weil er nicht aus seinem Gartenhaus raus will bei dem Wetter. Dabei lässt sich der Schuppen nicht heizen.« Er schüttelte den Kopf. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwierig es war, ihn zu diesem Krankenhausaufenthalt zu bewegen. Erst als ein Nachbar im Schrebergarten versichert hat, seine Kaninchen zu versorgen, die er sich dort hält, willigte er ein.«
    »Sie sind vielleicht die einzigen Lebewesen, die um ihn sind«, meinte Marion.
    »Das glaub ich auch.« Oliver schloss sie in die Arme. »Ich
bin an solchen Tagen umso froher, dass ich dich gefunden habe.« Er hielt sie ein Stück von sich fort. »Hexlein … willst du mich heiraten? Ganz schnell?«
    Für einen Moment hielt Marion den Atem an, dann aber lachte sie auf, schlang die Arme um seinen Nacken und nickte. »Ja, ich will. Und ich will auch ganz, ganz schnell deine Frau werden.«
    »Dann lass uns morgen heiraten! Ich kann’s kaum noch erwarten.«
    Sie lachte. »Das dürfte leider nicht möglich sein. Hals über Kopf geht so was nur in Las Vegas, wenn ich richtig informiert bin.«
    »Aber nächste Woche … nächste Woche ginge es. Am Donnerstag am besten. Freitag ist ein Feiertag, die Praxis geschlossen, dein Laden auch … es wäre perfekt.«
    Stirnrunzelnd sah sie ihn an. »Das klingt ja so, als hättest du dir das schon überlegt.«
    »Stimmt. Eben, als ich zu dir gefahren bin. Na, was sagst du?« Er nahm ihre Hände, zog sie an die Lippen und hauchte kleine Küsse darauf. »Nur du und ich …«
    »Und Trauzeugen. Und ich brauche ein Kleid. Und einen Brautstrauß. Und … Janine …« Sie sah ihn bedauernd an. »Ich glaube, so ganz spontan bin ich doch nicht.«
    »Na gut, ich hatte schon so was befürchtet. Aber … einen Kurztrip könnten wir doch machen, oder? Was hältst du von Mallorca?«

    »Au ja!« Marion war gleich Feuer und Flamme. »Wir überraschen Janine und ihren Markus! Das ist eine wunder-, wunderbare Idee!«
    »Und wann heiraten wir?«
    Sie umarmte und küsste ihn ausgiebig. »Das besprechen wir später. Erst mal gibt’s was zu essen. Du hast doch sicher Hunger, oder?«
    »Riesigen. Gibt’s auch Nachtisch? Ich wüsste da schon was …«
    »Lüstling!« Lachend lief Marion in die Küche, wo schon die marinierten Steaks lagen. Während sie das Fleisch in die Pfanne legte und das Dressing für den Salat anrührte, erschien ihr die Sache mit dem Nachtisch wirklich sehr, sehr reizvoll. Vorsichtshalber würde sie Oliver nicht verraten, dass sie Quarkspeise mit Erdbeeren vorbereitet hatte.
    Während der Arzt sich im Bad frisch machte, dachte Marion darüber nach, wie sehr sich ihr Leben in den letzten Wochen doch verändert hatte. Oliver war der Mann ihres Lebens, das stand fest. Er war zuverlässig, humorvoll, liebenswert  – und ausgesprochen sexy. Das stellte sie zumindest fest, als er jetzt in die Küche kam und nur mit einem Badetuch bekleidet war.
    »Ich hab gedacht, du hast Hunger und bist geschafft von einem langen Tag …« Ihr Blick fuhr an seinem durchtrainierten Körper auf und ab.
    »Stimmt beides. Aber ich wüsste da etwas, das mich ganz
schnell wieder fit macht.« Lachend griff er nach ihr. Und dann konnte Marion nur noch ganz schnell den Herd abstellen und denken: Diese Vorspeise ist auch nicht zu verachten!
    Erst viel später, sie saßen eng aneinandergeschmiegt in Marions
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher