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Wolke 7 inklusive

Wolke 7 inklusive

Titel: Wolke 7 inklusive
Autoren: Darius Nora
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Yacht einzuladen. Dazu vielleicht
ein paar Mädchen. Eventuell sogar Ellen … Er musste nur erst einmal sondieren, wie der Scheich drauf war.
    »Na, was ist, fahren wir so los?« Ellen gab sich lässig, dabei klopfte ihr Herz wie verrückt. Auf keinen Fall durfte sie sich von der Polizei erwischen lassen. Das würde Riesenärger geben. Ihr Vater trug sie zwar auf Händen, aber sein guter Ruf war ihm heilig. Den durfte nicht einmal sie gefährden, seine einzige und somit Lieblingstochter! »Sei nicht so, fahr los. Ich … ich hab an Land ein bisschen Stress mit einem Exfreund. Dem will ich auf keinen Fall noch mal begegnen.«
    Doch in diesem Fall blieb Pierre hart. Er hatte nicht die geringste Lust, Ärger mit irgendwelchen Hafenpolizisten zu riskieren, nur weil er keine gültigen Ausweispapiere mit sich führte. »Wir müssen zurück«, erklärte er. »Aber wenn du magst, können wir schon in drei Stunden endgültig auslaufen. Ich muss nur neuen Sprit und einige Vorräte aufnehmen.« Er lachte. »Der Champagner ist nämlich alle.«
    »Das ist natürlich fatal.« Ellen erhob sich langsam. »Dabei kann man damit so schöne Sachen machen …« Sie trat hinter Pierre und rieb ihren Körper sanft an seinem.
    »Lass das!« Lachend drehte er sich um. »Wir sind wieder ganz in Hafennähe, da kann ich dich nicht einfach vernaschen.«
    »Ich bin aber sehr, sehr süß und bekömmlich.« Sie küsste seinen Nacken, ihre Hände umfassten ihn zärtlich und berührten
ihn dort, wo es am erregendsten war. »Fahr wieder raus«, bat sie kehlig.
    Ein tiefer Seufzer kam über seine Lippen. »Du bist ein Biest. Aber … es geht nicht. Wir haben keinen Sprit mehr.«
    »Mist.« Mit einem Ruck ließ Ellen von ihm ab. Sie hatte gedacht, mit Pierres Hilfe für eine Weile untertauchen zu können – und der Trottel war nicht in der Lage, seine Yacht ordentlich aufzutanken. Sie hatte es wirklich mit Dilettanten zu tun!
    »Ist doch alles kein Problem.« Pierre Brendon zuckte mit den Schultern. »Wir tanken, kaufen ein, holen die nötigen Papiere, und dann, meine Süße, fahr ich mit dir, wohin du willst.« Wenigstens für die nächsten drei Tage, schränkte er in Gedanken ein. Dann trafen der Scheich und sein Gefolge ein, dann musste er auf jeden Fall wieder zurück sein. Doch das brauchte Ellen nicht zu wissen.
    »Ach ja. Und das soll ich dir glauben!« Ellen sah ihn geringschätzig an. »Das sind doch wieder nur falsche Versprechungen. So wie immer bei dir.«
    »Sei still.« Mit einem Ruck zog er sie an sich. Seine Leidenschaft für Ellen war übermächtig geworden. Aus dem Mädchen, das er gekannt und vor Jahren verführt hatte, war eine reife, in der Liebe sehr erfahrene Frau geworden. Eine Frau, die er begehrte und für sich haben wollte. Zumindest so lange, bis sie ihn wieder langweilte. Normalerweise ging
das recht schnell, doch jetzt, wo er Ellen wiedergesehen hatte und ihre Nähe ihn förmlich verrückt machte …
    Ellen gab nach. So schwierig konnte es ja nicht sein, etwas Proviant aufzunehmen, alle Reiseunterlagen zusammenzusuchen und dann aus spanischen Gewässern zu verschwinden. Griechenland war auch schön, dort gab es unzählige kleine Inseln, wo man sicher eine Weile unentdeckt bleiben konnte. Sie ahnte, dass es Ärger geben würde. Janines Entführung war schließlich kein Bagatellvergehen, und so, wie sie Claus kannte, würde er die Suppe nicht allein auslöffeln. Es sei denn …
    »Du hast recht«, stimmte sie Pierre zu, »wir müssen zurück. Ich hab da auch noch was zu erledigen.«
    So kam es, dass sie eine knappe Stunde später schon wieder im Hafen ankerten. Und während der Franzose alles für einen Dreitagetörn organisierte, rief Ellen bei Claus an. Der jedoch meldete sich nicht. Die Stimme, die sich an seinem Handy meldete, gehörte einem Polizisten. Ellen ließ ihr Telefon fallen, als hätte sie eine Giftschlange angefasst.
    Verdammt, das hätte schiefgehen können! Claus, der Trottel, hatte sich also erwischen lassen!
    »Ich hab’s geahnt«, murmelte Ellen vor sich hin. Aber noch während sie überlegte, was nun zu tun wäre, klingelte es an ihrer Apartmenttür. Zwei Beamte standen dort und forderten sie ebenso höflich wie unmissverständlich auf, ihnen zu folgen.

    »Sie stehen unter dem dringenden Verdacht, an der Entführung von Señora Janine Rehberger beteiligt zu sein«, sagte der ältere Polizist. Seine rechte Hand am Pistolenhalfter machte klar, dass er einen Fluchtversuch nicht hinnehmen
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