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Wolke 7 inklusive

Wolke 7 inklusive

Titel: Wolke 7 inklusive
Autoren: Darius Nora
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es war uninteressant. Wichtig war nur noch einer – Pierre.
    Sie befand sich wie in einem Rausch. Sie ließ sich auf die Yacht des Franzosen bringen, nahm in einem der Deckstühle Platz, während er das Schiff aus dem Hafen bugsierte. Erst als sie weiter draußen Fahrt aufgenommen hatten, als sie sicher sein konnte, dass sie ungestört waren, trat sie hinter ihn, schlang die Arme um ihn und presste sich fest an ihn.
    Lachend drehte er sich um. »Das fühlt sich gut an.«
    »Ich weiß.« Sie sah ihm in die Augen.
    »Gleich.« Seine Stimme war heiser. »Noch ein paar Meilen, dann sind wir ganz allein …«
    »Ja. Gut.« Eine Weile war es still. Er steuerte das Boot, Ellen lehnte immer noch an seiner Seite. »Was wolltest du auf Mallorca? Wusstest du, dass ich da bin?«
    Kopfschütteln. »Nein, das war reiner Zufall. Ich bin mit Freunden verabredet. Aber das ist jetzt egal.« Flüchtig streifte er mit den Lippen ihr Haar.
    »Ich … ich müsste eigentlich auch noch was regeln«, murmelte Ellen vor sich hin und tastete nach der kleinen Handytasche, die an ihrer Hose baumelte. Sie versuchte Claus anzurufen – er hatte sein Handy wohl ausgestellt. Feige Ratte!
    Noch einmal dachte Ellen flüchtig an Janine und ihren
Cousin, dann hatte sie anderes zu tun. Pierre hatte den Motor abgestellt und den Anker ausgeworfen. Weit und breit war niemand zu sehen, nur im Süden zogen einige Containerschiffe vorbei – viel zu weit entfernt, um etwas Genaues zu erkennen.
    »Komm …« Pierre umfasste ihr Gesicht, sein Blick war ein einziges Streicheln, aber sie las auch maßloses Begehren in seinen Augen. Und dann küsste er sie so hart, dass sie aufstöhnte. Der Franzose ließ seiner Leidenschaft ungehemmt Lauf, er riss Ellens Top mit einem Ruck entzwei, seine Hände umfassten ihre Brüste, kneteten sie sanft, so dass sie laut und lustvoll aufstöhnte.
    »Ich will dich!« Sie glaubte es zu schreien, aber es war nur ein Seufzen, unterdrückt von seinem Kuss. Pierre war wie rasend vor Begehren. Ellen war schon immer etwas Besonderes gewesen, wie ein ungeschliffener Diamant war sie ihm damals erschienen. Er hatte ihr viel beigebracht über reine Lust. Aber jetzt musste er erkennen, dass er nicht nur eine gelehrige Schülerin gehabt hatte – nein, sie hatte viel, sehr viel dazugelernt!
    Er nahm sich nicht die Zeit für ein langes Vorspiel. Er musste sie jetzt lieben, sonst verlor er noch den Verstand. Sanft ließ er sie auf das warme Holz gleiten.
    Auch Ellen wollte keinen Moment mehr warten. Sie wusste, dass sie sich in die heftigste Affäre ihres Lebens stürzte. Wusste auch, dass es sicher wieder mit Kummer und Tränen
enden würde, denn Pierre konnte nie einer Frau allein gehören. Aber jetzt … jetzt hatte sie ihn für sich! Und auch auf die Gefahr hin, dass sie erneut Schiffbruch erlitt, dass sie wahnsinnig werden würde vor Schmerz, wenn er sie fallen ließ – sie musste ihn haben. Jetzt und hier. Alles andere spielte keine Rolle.
     
    Claus hielt sich den schmerzenden Kopf. Was sollte er nur tun? Panik erfasste ihn, wenn er daran dachte, dass er wegen Menschenraubs angeklagt und verurteilt werden würde. Das hatte er doch alles nicht gewollt! Es hatte doch nur ein Spaß sein sollen, ein Streich, den Ellen ihrer Rivalin spielte.
    Aber aus dem makabren Spiel war Ernst geworden. Die ganze Sache war ihm einfach entglitten. Und Ellen hatte sich aus dem Staub gemacht! Er hatte beobachtet, wie sie sich von irgend so einem blonden Typen hatte abschleppen lassen. Auf eine kleine, aber hochseetüchtige Yacht.
    So ein Miststück, ein verfluchtes. Ließ ihn mit der Geisel zurück – und mit allen daraus folgenden Problemen!
    Claus wurde es heiß. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn, liefen ihm vereinzelt in die Augen und verursachten ein unangenehmes Brennen.
    Verzweifelt zermarterte er sich den Kopf. Was sollte er nur tun? Einfach auf die Yacht gehen und Janine freilassen? Aber sie würde ihn sehen, später vielleicht wiedererkennen … Sollte er zur Polizei gehen? Nein, unmöglich. Oder anonym
im Hotel anrufen? Dieser Markus Berger würde bestimmt alles tun, um seine Freundin zurückzubekommen. Vielleicht waren ihm die entsprechenden Infos sogar einen gewissen Geldbetrag wert …
    Ein Grinsen ging über das Gesicht von Claus van Ehrens. Das war’s! Das war die Idee des Jahrhunderts: Er konnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – die Geisel freilassen und gleichzeitig abkassieren.
    Schon zog er das Handy aus der
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