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Wolfstraeume Roman

Wolfstraeume Roman

Titel: Wolfstraeume Roman
Autoren: Alisa Sheckley
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Moral, einer kräftigen Prise Ironie und einem Touch billigem Dracula-Film. Hunter hatte sie zudem gut erzählt, an jenem Tag im Mai auf unserem kleinen Balkon in Manhattan.
    Leider war die Story derart überzeugend, dass mein von Transsylvanien begeisterter Mann mich in drei Monaten gerade dreimal anrief. Zu mehr hatte er angeblich keine Zeit. Sobald ich mit meiner Arbeit im Institut anfing, war ich allerdings auch selbst beschäftigt genug. Man hatte mich dem Team von Malachy Knox zugewiesen, was sozusagen mit einer militärischen Spezialeinheit zu vergleichen
war. Viel Gelegenheit hatte ich nun nicht mehr, mir über meinen fernen Liebsten groß Gedanken zu machen.
    Doch jetzt war Hunter zurück. Darüber war ich erleichtert und dankbar, auch wenn ich ihn in diesem Augenblick am liebsten angebrüllt hätte: Mit wem hast du geschlafen? Wenn es nur eine Möglichkeit gegeben hätte, diese Frage zu stellen, ohne sie direkt formulieren zu müssen...
    »Du hast mir noch nicht viel über deine Reise erzählt«, sagte ich.
    »Abra, du wirst die Geschichte doch nicht ernst nehmen und aus einer Mücke einen Elefanten machen wollen – oder?«
    Ich drehte mich zu ihm. Sein Tonfall zeigte mir, dass er bereit war, jeden Moment wütend zu werden, falls es nötig sein sollte.
    »Ich wollte nur wissen, warum du nicht... warum du nicht mit mir...« Schlafen wolltest. Ich konnte den Satz nicht beenden. Lächerlich, ich weiß.
    Hunter seufzte und zog mich wieder in seine Arme. Er legte sein Kinn auf meinen Kopf, was sich nicht sehr angenehm anfühlte.
    »Ach, Abra. Ich habe mich einfach krank, erschöpft und kaputt gefühlt. Ich hätte dir sicher nicht gutgetan. Ich habe nur etwas... ich brauchte nur etwas Schnelles und Einfaches. Das ist alles.«
    »Ich kann auch schnell und einfach sein.«
    Hunter strich über meinen Rücken. Seine Hände wanderten unter mein Oberteil und zu meiner Taille. »Du bist wirklich süß.«
    Ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen, und kämpfte dagegen an. »Ich muss jetzt meine Anrufe machen
und dann ins Institut. Ich bin schon wahnsinnig spät dran, Hunter.«
    »Dann ist es doch sowieso schon egal.« Sein Mund wanderte zu meinem Ohr. Sein Atem roch vom Schlaf noch etwas abgestanden.
    »Hunter.« War das ein Zeichen seiner Zuneigung, erneuter Lust oder einfach nur Mitleid mit mir? Es war nie leicht, so etwas bei Hunter klar zu unterscheiden. Seine Lippen wanderten meinen Hals entlang nach unten. Dann schob er meine Tunika hoch, und seine Hände glitten unter meinen ebenso praktischen wie beigefarbenen BH.
    »Mein Gott, du hast noch immer die Brüste einer dreizehnjährigen Jungfrau.« Es mochte vielleicht nicht in jedermanns Ohren wie ein Kompliment klingen, aber Sie können mir glauben – als solches war es gemeint. Hunter zog mir das Oberteil über den Kopf, und einen Augenblick lang verfing es sich in meinen langen Haaren.
    »Die wirst du nie abschneiden, nicht wahr?«
    Meine Haare reichten fast bis zur Taille hinab. »Nein«, murmelte ich.
    Hunter wickelte meine Haare um sein Handgelenk und zog spielerisch daran. »Ich hab dich. Jetzt bist du meine Gefangene.«
    Ich sah ihn mit zurückgelegtem Kopf an. »Ist es das, was du willst?«
    Seine dunklen Augen funkelten, als er meinen Hals betrachtete. Dann blickte er an sich herab und zog die Augenbrauen hoch. »Was meinst du?«
    Wir schauten einander einen Moment lang an. »Also gut. Einverstanden.«
    Für eine Sekunde herrschte Stille. Dann ließ Hunter meine
Haare los und zog mir die Hose herunter. »Einfach so? Ohne dich zuerst zu berühren? Schnell und einfach? Meine Gefangene?«
    Ich beobachtete ihn. Wir hatten uns seit drei Monaten nicht geliebt. Als ich das letzte Mal in seinen Armen gelegen hatte, war er in Gedanken bereits Tausende von Kilometern entfernt gewesen, auf der Reise zu neuen Abenteuern. »Nein«, sagte ich vorsichtig und bewegte meinen Kopf, so dass meine Haare hin- und herflogen. »Nein, bitte. Nein.« Ich wollte sichergehen, dass er mein Spiel verstand und mein Nein nicht ernst nahm.
    Hunter bog meine Arme nach oben und hielt meine Handgelenke fest. Er war stärker, als sein drahtiger Körper es vermuten ließ. »Spreiz sie.«
    »Nein.« Wie sollte das gehen? Wenn er meine Handgelenke festhielt, konnte er unmöglich gleichzeitig meine Beine spreizen, wenn ich nicht mitmachte.
    Hunter schob sein Knie zwischen meine Schenkel. »Los, spreiz sie schon.«
    »Nein.«
    In seinem Gesicht zeigte sich ein Ausdruck, der beinahe
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