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Wolfstränen - Roman (German Edition)

Wolfstränen - Roman (German Edition)

Titel: Wolfstränen - Roman (German Edition)
Autoren: Vanessa Farmer
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nicht nur ein Dank für meine Dienste, Mister Blackhole.« Nell erschrak über ihre eigenen Worte. Sie waren unhöflich und anmaßend. Wie so oft in ihrem Leben war sie dabei, den Bogen zu überspannen.
    Zu ihrer Überraschung nickte Blackhole. »Man kann Ihnen nichts vormachen. Ein Wesenszug, den ich an Ihnen schätze. Und ich muss gestehen, daß es mir ab morgen schwer fallen wird, weiterhin in Ihnen das Hausmädchen zu sehen, das Staub putzt, die Toiletten reinigt und mir den Tee serviert.«
    »Wir sollten gehen, nicht wahr?«
    »Ja«, nickte Blackhole und sein schönes Gesicht verdüsterte sich. Auf seiner Stirn klebte eine schwarze Locke, ansonsten sah man ihm die Anstrengungen des Tanzes nicht an. Himmel, er sah zehn Jahre jünger aus als er war, einer dieser Männer, deren Jungenhaftigkeit sie nie älter werden ließ, von kleinen Fältchen um die Augen herum abgesehen. »Ja Nell, das sollten wir wohl.«
    »Glatteis ...«, sagte Nell.
    Blackhole schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht.«
    »Auf dieser Tanzfläche ist Glatteis.«
    Er nickte langsam. »Dann lassen Sie uns um Himmels willen Asche streuen.« Blackhole seufzte und nahm seine Hände von Nells Schultern. Er legte seinen Kopf schräg. »Wir leben in einer verrückten Welt.«
    Seine Worte schwangen im Raum, als der Mätre zu ihnen trat und sich verbeugte. »Wir schließen, Sir Blackhole.« Ein leichtes Nicken zu Nell hin. »Madame ...«
    »In Ordnung, Gustave ... wir gehen.«
    »Sir, die Droschke steht bereit.«
    Blackhole grinste und reichte Nell seinen Arm. »Ein eleganter Rauswurf, kommen Sie!«
    Man reichte Blackhole seinen Stock und seinen Cut, dann traten sie hinaus in die nächtliche Kühle von London. Hinter ihnen schloß sich die Flügeltür des Hall Inn .
    Blackhole stockte. »Es gibt tatsächlich noch vieles zu besprechen, Miss Nell. Wichtige Dinge, die Sie und mich ... uns! ... angehen! Ich würde mich freuen, wenn ...«
    In diesem Moment sprangen zwei Gestalten aus dem Dunkel. Einer von ihnen gab dem Leitgaul einen Nadelstich in die Kruppe. Der Kutscher brüllte und schwenkte die Peitsche, als die Pferde aufgeschreckt davon stoben. Die Kutsche holperte davon, während der Kutscher versuchte, seine Pferde zu disziplinieren.
    Blackhole wirbelte herum. Er riss seinen Stock hoch, drückte auf einen Knopf und im Nu hielt er einen Degen in der Hand. Mit dem linken Arm drückte er Nell hinter seinen Rücken und stellte sich schützend vor sie.
    »Greift ihn Euch!«
     
     
     
    ... schrie Bernard. »Greift ihn Euch!«
    Blackholes Schritte zu überwachen war ein Kinderspiel gewesen. Er war mit dieser hübschen Lady in die Droschke gestiegen. Ein bodenloser Leichtsinn, den er bitterlich bereuen würde!
    Seit Stunden hatten Bernard und seine Männer sich hinter einer Mauer verborgen. Sogar dem verrückten Strock war es gelungen, seine große Klappe zu halten, damit sie nicht auffielen. Sie hatten beobachtet, wie feine Herrschaften eingetroffen und wieder gefahren waren. Endlich öffnete sich die Tür und Blackhole und seine Mätresse traten auf die Straße.
    Sie mussten sich sputen, Blackhole überwältigen, ihn fesseln und knebeln und auf den morschen Karren werfen, der hinter der Mauer bereit stand. Die Aktion war gefährlich, aber nicht unmöglich. Man würde ihn blitzschnell bewusstlos schlagen, bevor er seine magischen Kräfte einsetzen konnte. Dennoch war sich niemand sicher, ob er nach dieser Aktion nicht zu Staub oder in eine Kröte verwandelt war. Während seiner Bewusstlosigkeit würde man Blackhole mit Opium tränken, damit er zwar spürte, was später mit ihm geschah, seine Magie jedoch betäubt war. Im Grunde war es absurd, einen derart gewieften Magier zu entführen und Bernard war stolz darauf, dass seine Leute ihm folgten.
    Vielleicht dachten sie auch nicht so weit ...
    Wenn Bernard es tat, gefror ihm fast das Herz.
    Die Lady musste man sich zuerst greifen, als Geisel, als Pfand. Dann würde sich der Magier überlegen, was er tat. Bernard kniff seine Augen zusammen. Die Lady drängte sich hinter Blackhole. Eine schöne Frau, oh ja! Elegant aber einfach gekleidet, schlank, nicht älter als dreiundzwanzig vielleicht, wallende rote Haare und ein schmales Gesicht mit Rehaugen.
    So wie Blackhole und die Lady sich aneinander klammerten, schienen die Beiden sich sehr zu mögen. Sie gaben ein schönes Paar ab. Obwohl Blackhole, Der Große Makabros , einen Ausfallschritt tat und sich mit dem Stockdegen verteidigte, ließ er die Lady keine
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