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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss
Autoren: Lori Handeland
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von Weitem das Heulen eines Wolfs, das meine Frage erstickte und mich daran erinnerte, dass ich weiterlaufen musste.
    Den nackten Mann ignorieren d – was sich als nicht einfach erwies, da er ziemlich spektakulär war und ich seit langer, langer Zeit keinen mehr gesehen hatt e – , überprüfte ich den Boden und die Bäume auf der Suche nach der Blutspur. Dieses Mal war sie jedoch tatsächlich komplett verschwunden.
    „Verdammt!“ Ich steckte meine Pistole ins Holster.
    „Probleme?“
    Seine Stimme war tief, beinahe besänftigend, so wie Wasser, das über glatte Steine fließt. Er war gute zehn Zentimeter größer als ich, wodurch er barfuß knapp einen Meter neunzig messen musste. Der Mond schien silbrig auf seine goldene Haut, die überall dieselbe Tönung zu haben schien. Er hatte offensichtlich keine Skrupel, seinen nackten Hintern nicht nur dem Mond, sondern auch der Sonne zu zeigen.
    Er starrte mich so ruhig an, als wüsste er nicht, dass er vergessen hatte, sich anzuziehen, als er nach draußen gegangen war; oder vielleicht war es ihm auch einfach egal.
    Nun, wenn er so nonchalant sein konnte, dann konnte ich das auch. „Ist hier ein Wolf vorbeigekommen?“
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Bizeps spannte sich an, genau wie seine Bauchmuskeln. Ich konnte nicht ander s – ich musste ihn anstarren. Hügel und Täler genau an den richtigen Stellen. Er musste regelmäßig trainieren.
    „Genug gesehen?“, murmelte er.
    Mit nicht geringer Mühe hob ich den Blick zu seinem Gesicht. Ich weigerte mich, verlegen zu sein. Er war derjenige, der hier nackt in der Nacht herumstand.
    „Warum? Ist da noch mehr?“
    Seine Zähne funkelten hell in der dunkleren Schattierung seines Gesichts. Seine Augen waren schwarz, seine Haare ebenfalls und dabei fast so kurz wie meine eigenen. An einem Ohr schaukelte eine goldene Feder.
    Interessant. Indianerschmuck bestand meistens aus Silber.
    Falls er weiß war, würde er an einem Ort wie Miniwa wegen dieses Ohrrings eine Menge zu hören kriegen. Dies mochte das neue Jahrtausend sein, aber in den Kleinstädten des Mittelwestens waren Ohrringe nur etwas für Schwule, so wie Tätowierungen Motorradgangs vorbehalten waren. Es sei denn, man war Indianer; dann ignorierten einen die Leute einfach. Allerdings bezweifelte ich, dass ein Mann mit seinem Aussehen von der gesamten Bevölkerung ignoriert werden würde.
    „Sie verfolgen einen Wolf?“
    Er trat hinter dem Busch hervor und gewährte mir damit einen klaren Blick auf eine Menge mehr. Meine Wangen wurden heiß. All meiner Prahlerei und meinen klugscheißerischen Bemerkungen zum Trotz hatte ich abgesehen von Freundschaft für Männer nie viel Verwendung gehabt. Vermutlich, weil sie für mich nie viel Verwendung gehabt hatten.
    Trotzdem hat ein Mädchen nun mal Bedürfnisse, wie ich jetzt unter dem schimmernden Silbermond feststellte.
    „Wollen Sie sich nicht was überziehen, bevor wir weiterplaudern?“ Ich bemühte mich um einen gelangweilten Frau-von-Welt-Ton, brachte aber nur ein atemloses, heiseres Krächzen zu­stande. Um meine Beschämung zu verbergen, fügte ich barsch hinzu: „Was tun Sie eigentlich hier draußen?“
    „Ich bin nirgendwo draußen. Dies ist mein Grundstück, mein Land. Und ich muss überhaupt nichts erklären. Was Sie hier tun, ist unerlaubtes Betreten.“
    „Polizeiliche Verfolgung. Dringliche Umstände“, murmelte ich. „Es ist nur seltsam, dass Sie nackt hier draußen im Dunkeln stehen.“
    „Warum sollte man ein Blockhaus im Wald haben, wenn man nicht nackt herumlaufen kann, wann immer einen die Laune überkommt?“
    „Hm,ichweißnicht.Vielleicht,weilesüberallGiftefeugibt?“
    Ich glaubte, ihn lachen zu hören, aber als ich ihn ansah, hatte er sich weggedreht. Beim Anblick seines Rückens vergaß ich wieder jeden klaren Gedanken. Die Muskeln kräuselten sich, als er sich bewegte. War es wirklich so heiß hier draußen?
    „Sie jagen allein und mitten in der Nacht einen Wolf durch die Wälder, Office r … ?“
    Plötzlich stand er direkt vor mir. War ich derart im verzückten Bann meiner Fantasie versunken, dass mir nicht aufgefallen war, wie er sich herangepirscht hatte? Offensichtlich.
    Er streckte einen schlanken, dunklen Finger aus; der weiße Mond eines Nagels strich über das Namensschild an meiner linken Brust. „McQuade“, las er, dann blickte er mir in die Augen.
    Ich musste den Kopf in den Nacken legen, um ihn anzusehen, was mir nicht oft passierte. Normalerweise konnte
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