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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang
Autoren: Lori Handeland
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mich noch mal beißen, und dann würde ich ernsthaft in der Klemme stecken. Elise war abgereist, und keiner hier würde in der Lage sein, sie zurückzurufen.
    Ich stand auf, verschränkte die Arme vor der Brust, dann realisierte ich, dass ich nichts hatte, um meinen Schritt zu bedecken, und ich außerdem auch meinen Hintern unverhüllt zur Schau stellte. Entscheidungen über Entscheidungen.
    „Ich nehme nicht an, dass du ein Handtuch hast?“, fragte ich.
    Hector runzelte die Stirn. Mist, falsche Frage.
    Zweifellos war es den Werwölfen völlig schnuppe, ob sie nachts im Wald nackt waren. Lächelnd versuchte ich, mich daran zu erinnern, wie es gewesen war, als ich mich zu ihm hingezogen gefühlt hatte. Er war ein ziemlich attraktiver Typ, solange er seinen Pelz nicht zur Schau stellte.
    „Mir ist kalt“, behauptete ich. „Sobald ich mich verwandelt habe, wird es mir gut gehen.“
    Sein Blick glitt über mich. Er leckte sich die Lippen. „Ich habe von dir geträumt“, murmelte er. „Ich habe jede einzelne Nacht damit verbracht, unsere eine Nacht noch mal zu durchleben. Es war danach nie wieder so für mich. Ganz egal, wen ich gefickt, wen ich getötet habe, bei nichts und niemandem habe ich mich gefühlt wie bei dir.“
    Genau das, was ein Mädchen gern hört.
    „Ich werde dich nehmen, während du dich verwandelst. Ich werde dafür sorgen, dass du nach mehr schreist. Du wirst den anderen vergessen. Er ist nichts, verglichen mit mir.“
    Hector zog sein Hemd aus und warf es zu mir rüber. Obwohl das Kleidungsstück nach ihm roch und mich dieser Geruch benommen machte, schlüpfte ich hinein und knöpfte es bis zum Hals hoch zu. Nackt zu sein und klar zu denken, waren zwei Dinge, die sich in meiner Welt gegenseitig ausschlossen.
    Hector zog sich weiter au s – er streifte die Hose ab und die Schuhe ebenfalls. Sein Körper war beeindrucken d – lang, kräftig, geschmeidige Haut über glänzenden Muskeln. Ich wusste, warum ich in Versuchung geraten war.
    Aber hatte meine Mutter mir nicht immer gesagt, dass ein hübsches Äußeres allein nicht viel wert sei? Ich hätte ihr aufmerksamer zuhören sollen.
    Der Mond flackerte in den Wipfeln der Bäume. Bald schon würde sich sein Schein auf die Lichtung ergießen. Sobald er Hector erfasste, würde er sich verwandeln. Sobald er mich erfasste, würde ich mich nicht verwandeln. Aber was würde ich stattdessen tun?
    Das Unterholz raschelte, als die Werwolf-Lakaien Damien auf die Lichtung trugen. Er war noch immer bewusstlos. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Ich rechnete damit, dass sie ihn so oder so fesseln würden. Stattdessen bezogen neben ihm ein Mann und eine Frau als Wachposten Stellung; der Rest entfernte sich.
    „Komm. Es wird Zeit.“
    Die Lichtung füllte sich mit Menschen. Alle starrten uns an, als erwarteten sie eine Show. Ach, richtig. Das taten sie ja auch.
    Mein Herz hämmerte. Meine Haut kribbelte. Wann immer Hector mich berührte, fiel es mir schwer, mich zu konzentrieren, weil meine Narbe dann brannte, als würde sie mit einem rot glühenden Schürhaken bearbeitet. Ich wollte nicht daran denken, was ich fühlen würde, falls ihm gelingen sollte, was er plante.
    Aber das war nicht möglich. Ich würde mich nicht in einen Werwolf verwandeln, wenn sie es taten, und schon bald würde das jeder wissen.
    Hector stand neben Damien und winkte mich zu sich. Mir blieb keine andere Wahl, als zu ihm zu gehen. Als ich ihn erreichte, ließ er die Hand über meine Hüfte, unter mein Hemd und über meinen Hintern gleiten. Ich zwang mich, nicht zu zucken oder zu würgen. Man hielt mich für einen Werwolf. Hector musste das unbedingt glauben, er musste mir vertrauen, sonst würden wir alle sterben. Vermutlich würden wir das sowieso, aber ich musste es wenigstens versuchen.
    Hector nötigte mich, ihn anzusehen. Seine Hände waren überall unter dem Hemd. Seine Handfläche lag an meinem Bauch, dann umschloss sie meine Brust. Seine Erektion drängte gegen meinen Körper. Er senkte den Kopf, und sein Mund ergriff Besitz von meinem. Ich zwang mich zu reagieren, die Lippen zu öffnen, seine Zunge willkommen zu heißen. Ich hatte das hier schon einmal geta n – begierig. Es war eine passende Bestrafung, dass ich es noch einmal tun musste, bevor ich starb.
    Mein Rücken bereitete mir Höllenqualen. Mein Magen rebellierte. Mein Verstand suchte verzweifelt nach einem Weg, ihn zu töten, bevor er jeden Einzelnen von uns tötete.
    Gott, steh mir bei.
    Hector nahm seinen Mund von
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