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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang
Autoren: Lori Handeland
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Ich dachte an si e – ging im Geist ihre Namen durch.
    Jessie hatte recht. Ich konnte alles bewältigen, wenn es bedeutete, Hector damit in die Hölle zu schicken.
    „Lasst uns einen Plan machen“, schlug ich vor.
    Edward streichelte mir mit der Hand über den Kopf. „So kenne ich mein Mädchen.“
    Wärme breitete sich bei seinem Lob in mir aus. Als er jedoch bemerkte, dass ich noch immer Damiens Hand hielt, trat er stirnrunzelnd von mir weg. Ich hoffte, dass ich mich nicht zwischen den beiden würde entscheiden müssen. Aber darum würde ich mir später Sorgen machen. Falls ich die heutige Nacht überlebte.
    Wir setzten uns an den Küchentisch. Will machte Kaffee. Da ich keinen Zim t – Wills Geheimzuta t – hatte, war er nicht so gut wie beim letzten Mal. Trotzdem war er immer noch besser als jeder Kaffee, den ich je gekocht hatte.
    Das Planen dauerte nicht lang. „Erschießen Sie ihn mit einer Silberkugel“, riet Edward. „Mehr können Sie nicht tun.“
    „Cora sagte, dass Silber zwar einen Weendigo töten würde, aber bei einem Kraftverzehrer war sie sich nicht sicher.“
    „Silber hätte eigentlich auch den Wolfsgott nicht töten sollen“, murmelte Jessie.
    „Aber es hat?“
    „Nur, weil ich ihn erschossen habe.“ Will nahm Jessies Hand, und sie drückte seine Finger mit einem kummervollen, wehmütigen Lächeln. „Es war meine Freundin, und ich habe sie geliebt.“
    „Bei dem Wolfsgott-Ritual ging es um Liebe“, erklärte Will. „Zee brauchte das Blut des einen Menschen, der sie liebte, um das Ritual zu vollenden. Aus diesem Grund konnte sie auch nur von der Hand dieses Menschen sterben. Dieses Ritual hier dreht sich um Hass, Feindschaft, Lust, und nicht um Liebe.“
    „Reizend“, spottete ich.
    Will sprach weiter, als hätte ich nichts gesagt. „Daraus lässt sich Folgendes folgern: Wenn der Kraftverzehrer von jenem anschossen wird, der ihn hasst, sollte ihn das zumindest verletzen und kampfunfähig machen. Um seine Existenz anschließend für immer auszulöschen, ist es nöti g … “
    „Den Feind zu bezwingen, indem man von seinem Fleisch isst.“
    „Exakt.“
    Ich konnte es kaum erwarten.
    Die Besprechung war zu Ende. Die anderen verteilten sich auf ihre Verstecke, um auf Hector zu warten. Damien und ich, die Köder, warteten ebenfalls.
    Ich wollte zu Ende bringen, was Edward unterbrochen hatte. Sex mit Lieb e – zum ersten Mal.
    Damien berührte mich, und ich fühlte mich wie neugeboren. Wenn wir es lebend durch diese Nacht schafften, konnten wir uns gegenseitig Liebe, ein Leben und eine Zukunft schenken.
    Die Tür wurde aufgerissen, und Hector kam hereingeschlendert. Heißer Schmerz jagte über meinen Rücken, und ich stürzte keuchend und hilflos zu Boden. Hector packte Damien um den Hals und schleuderte ihn quer durch das Zimmer, als wäre er eine Puppe. Damien prallte gegen die Wand und blieb zusammengekrümmt liegen.
    Ein Mensch wäre längst tot. Einem Werwolf sollte nicht viel passiert sein. Damien lag ganz still. Er wirkte zerschmettert.
    Ich krabbelte auf ihn zu. Mein Rücken brannte wie Feuer, aber es gab Wichtigeres.
    Ich presste meine Hand gegen seine Brust. Er atmete, aber ein dünnes Rinnsal Blut sickerte aus seinem Ohr. Ich durfte nicht vergessen, dass Hector stärker war als der durchschnittliche Werwolf. Ich wollte gerade Damiens Gesicht berühren, als Hector mich brutal auf die Füße zog.
    „Ich werde ihm später den Rest geben. Unter dem Vollmond.“ Er stieß Damien mit den Zehen an. „Ich werde es genießen. Niemand fasst meine Gefährtin an.“
    Hector drehte Damien den Rücken zu, als wäre er ein Nichts. Er starrte zu mir runter, dann griff er nach dem Ausschnitt meines T-Shirts und riss es mir mit einem einzigen Ruck vom Körper. Schockiert stand ich einfach nur da, während er mit meiner Hose und Unterwäsche ebenso kurzen Prozess machte.
    „Vertrau mir, querida . Du wirst sie nicht brauchen.“
    Ich musste fast würgen bei dem Gedanken an das, was er vorhatte. Ich klammerte mich an das Wissen, dass sein Plan nicht funktionieren würde, so wie er sich das vorstellte. An irgendwas musste ich mich klammern. Damien war bewusstlos; ich hatte keine Kleidung, keine Waffen, und am Horizont schimmerte schwer der Blutmond.
    Hector stemmte mich mit einer Hand auf seine Schulter, dann trug er mich die Treppe runter. Wir kamen unterwegs an anderen Werwölfen vorbei. Schwarzen, roten, weißen. Ich kannte viele der Gesichter aus der Bar. Ich schätze,
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