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Wolfsgefluester

Wolfsgefluester

Titel: Wolfsgefluester
Autoren: Wilczyca
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Nach einigen Schlucken fühlte ich mich besser. "Wielange war ich weg?" fragte ich verunsichert. Shelly saß mittlerweile neben mir und strich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Zwei Tage Liebes" sie sah mir in die Augen. "darf ich?" fragte sie leise und ich nickte. Ahnte ich doch, was kommen würde. Lehnte mich an Victor und schloss die Augen. Ich seufzte, was André lächeln ließ.
Mit gekonnten Griffen untersuchte mich Shelly. Puls, Atmung, Herz, Temperatur.
"Alles in Ordnung. Wie fühlst du dich?" sie sah mir in die Augen.
"Ich weiß nicht, was passiert war. Das Letzte, an was ich mich erinnere war, dass wir Svenson getroffen hatten und er ..." ich musste Schlucken, ein Kloß schnürte mir die Kehle zu. Beruhigend strich Victor mir über die Arme.
"Ja", sagte er leise.
"Er hatte Grausames gesagt, aber egal was er sagte: dich trifft keine Schuld." Ich reagierte nicht, schluckte schwer und starrte nach vorne.
Eine Hand traf mich an der Wange, nicht fest, aber sodass ich erschrak. André kniete vor mir auf dem Bett und starrte mich zornig an.
"Vergiss es Sestrenku. Du kannst alles machen, aber dich nicht zurück ziehen. Zeige uns deine Gefühle, aber nicht das." Mit weit aufgerissenen Augen saß ich da und starrte ihn an. "Sestrenku, verdammt reagiere endlich!" Er packte meine Schultern und schüttelte sie, aber ich war weiterhin erstarrt. Erst als sich etwas Spitzes in meinen Nacken bohrte, schrie ich auf.
Eine Träne löste sich aus meinen Augen. Dann eine Zweite und Dritte. Letztendlich liefen sie mir nur so über das Gesicht. Mein Körper wurde von unterdrückten Schluchzern geschüttelt. Endlich bahnten sich die Gefühle ihren Weg.
Victor hielt mich an seine Brust gedrückt, versuchte aber nicht mich zu trösten.
"So ist es gut Sestrenku. Lass alles raus. Erzähl mir was du fühlst! Schrei es raus, sortiere deine Seele." Meine Schluchzer wurden lauter und stammelnd fing ich schließlich an zu reden.
"Wie kann er das sagen? Ich bin seine Tochter. Aber er schmiss mich weg." Ich holte tief Luft "Ich bin ein Bastard" flüsterte ich. Schüttelte jedoch augenblicklich den Kopf und schrie. "Ich bin kein Bastard. Ich bin ein Wolf" immer wieder schrie ich es aus, wie ein Mantra das mich am Leben hält. Irgendwann wurde meine Stimme leiser, die Schluchzer ebbten ab und mein Körper erschlaffte.
"So ist es gut Liebes. Jetzt schlaf ich bleibe bei dir." Mit Hilfe von André legte Victor mich wieder richtig hin und deckte mich zu. Er selbst legte sich auf die Decke und zog mich an seine Brust. Es dauerte nicht lange, bis ich endlich eingeschlafen war.

    18

Als ich das nächste Mal erwachte, war es hell. Victor hielt mich noch immer im Arm.
"Vic?" krächzte ich. Sofort war er wach und setzte sich auf. Wortlos reichte er mir ein Glas Wasser und ich lächelte dankbar.
"Wie fühlst du dich?" fragte er, als er mir das Glas wieder abnahm.
"Als hätte ich in einem Theater eine Rede ohne Mikrofon gehalten." Er gluckste leise.
"Und wie geht es dir sonst?" fragte er und sah mir in die Augen.
"Ich weiß nicht. Es scheint mir alles so unwirklich. So als ob ich nur geträumt hätte." Ich schüttelte den Kopf. "Aber das hatte ich nicht." sagte ich niedergeschlagen und senkte den Blick. "Ich wünschte ich könnte mit jemandem darüber reden." seufzte ich.
"Das kannst du" erklang eine leise Stimme von der Tür aus. Ich sah auf und erblickte André. Er nickte Victor kurz zu und sah mich dann wieder an. "Du hast Besuch Liebes. Ich lass dich mit ihm alleine." Ich setzte zu einem Protest an, aber Victor strich mir sanft mit dem Finger über die Lippen. "Alles ist gut und De bleibt bei dir." Seine Lippen streiften kurz über meine, bevor er sich erhob und das Zimmer verließ. Dabei blieb er bei André stehen, der ihm abermals zunickte. Wortlos schloss Victor die Tür.
"De?"
"Ja Sestrenku. Es gibt jemanden mit dem du reden kannst. Dein Großvater!" Er setzte sich zu mir aufs Bett und sah mich an. Beobachtete mein Mienenspiel und lauschte auf meine Gefühle. "Du kennst ihn. Bist ihm kurz nach Weihnachten begegnet." Mir fiel nur eine Person ein, aber sollte es wirklich so sein? "Ja, Kleine. Es ist der Zar. Rosa, deine Mutter, war seine Tochter." Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Ich wollte es nicht glauben. "Sam höre dir an was er erzählt. Uns beiden!" lächelte er.
"Du bleibst hier?" fragte ich unsicher. Sanft strich er mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.
"Ich bleibe hier."
"Okay" ich schluckte schwer. Lächelnd gab er mir einen Kuss auf
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