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Wolfsgefluester

Wolfsgefluester

Titel: Wolfsgefluester
Autoren: Wilczyca
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sie, es geht um meine Existenz. Wenn ich den Bericht bis Morgenmittag nicht abliefere, kann ich meinen Job an den Nagel hängen. Ich habe den Bericht, soweit ich ihn fertig habe, dabei und sie können ihn sich gerne durchlesen." Ich schlug die Augen nieder und rang nervös mit meinen Händen, noch nie musste ich mich so erniedrigen für einen Job, den ich noch nicht einmal wirklich mochte.
"Bitte Frau Deveraux setzten sie sich. Mich interessiert, warum sie an diesem Thema interessiert sind. Ist es für sie wirklich nur ein Job? Oder steckt auch persönliches Interesse dahinter?" Oh verdammt, bin ich so leicht zu durchschauen?
"Um ehrlich zu sein" ich schluckte "der Job ist mir egal. Ich fühl mich fehl am Platz. Brauche das Geld und der Job ist alles, was ich habe." Was sagte ich da bloß? Ich kannte den Mann nicht und trotzdem schütte ich ihm mein Herz aus. Wie dämlich war ich eigentlich?
"Also ist es wirklich nur geschäftliches Interesse? Frau Deveraux, sie enttäuschen mich!" entrüstet blickte ich auf, doch bevor ich etwas erwidern konnte, sprach er bereits weiter. "In ihren Augen sehe ich mehr wie Arbeit. Ich sehe ein Sehnen, ein Mitgefühl und ein Interesse, was weit über das Berufliche hinaus geht."
Verlegen stand ich auf und trat ans Fenster. Aus einem Nachbarzimmer hörte man ein Telefon.
"Entschuldigen sie mich einen Moment." Sagte Herr Hunter und verschwand aus dem Raum. Ich sah weiter aus dem Fenster und beobachtete den immer dunkler werdenden Himmel. Die Sonne versank bereits und die Nacht brach ein.
Ich erschrak, als etwas Feuchtes meinen Arm berührte. Als ich hinsah, stand der schwarze Hund neben mir. Vorsichtig bewegte ich meinen Arm, bis meine Hand seinen Kopf berührte. Er drückte sich dagegen und sanft kraulte ich ihn. Langsam ging ich neben dem Tier in die Hocke und er schmiegte seinen Körper an meinen.
"Hey vorsichtig Großer. Du hast mehr Kraft wie ich, und wenn du zu sehr drückst, kippe ich um." Sein Druck ließ nach, ganz so als hätte er mich verstanden. Ich beobachtete ihn. Er hatte ein Stockmaß von vielleicht fünfundsiebzig Zentimetern, sein Fell war etwas länger, aber superweich und gepflegt. Die Augen leuchteten in einem warmen, tiefen Bernstein. Sein Blick schien mich zu durchdringen. Ich fühlte mich geborgen bei ihm, schmiegte ohne zu überlegen meinen Kopf an seinen Hals und seufzte.
"Es ist schon komisch, ich weiß gar nicht mehr, warum ich wirklich hier bin. Dieser blöde Artikel, den ich schreiben muss, kommt doch sowieso nur irgendwo in einer kleinen Ecke. Ich glaube, soviel Ungerechtigkeit, wie es euch Tieren gegenüber gibt, das kann noch nicht einmal der Tierschutz wegmachen. Sie mühen sich ab, aber wofür? Den meisten Menschen interessiert es doch noch nicht einmal. Für alles und jeden wird so viel getan, aber ihr Tiere müsst darunter leiden." Ich schniefte und drückte mein Gesicht in sein Fell um meine Augen zu trocknen.
Das Tier blieb noch etwas stehen, schließlich sah er mich an. Hatte das Gefühl er sehe mir in die Seele, dann schmiegte er seine Schnauze an meinen Hals, drehte sich um und verließ das Zimmer. Ich stand wieder auf und sah in die Nacht hinaus, als einige Minuten später Herr Hunter das Büro betrat.
"Entschuldigen sie, dass ich sie hab warten lassen."
"Schon in Ordnung, das Geschäft geht vor. Davon ab, ich hatte Gesellschaft. Ihr Hund war hier gewesen." Ich sah weiterhin aus dem Fenster und bemerkte sein Lächeln daher nicht.
"Wo waren wir stehengeblieben?" Er überlegte laut "Ach ja richtig. Sie fragten mich nach dem Abschluss der Debatte." Er legte ein Blatt Papier auf den Tisch. "Hier steht alles drauf, was ihnen interessieren könnte. Ich muss mich jetzt leider von ihnen verabschieden."
Ich drehte mich um, sah vom Tisch zu ihm und wieder zurück.
"Ich danke ihnen Herr Hunter. Sie haben mir sehr geholfen." Ich ergriff seine ausgestreckte Hand und ging zu den Aufzügen.
Auf direktem Weg fuhr ich ins Büro, setzte mich an meinen Computer und fing an zu arbeiten.
Warum gab er mir auf einmal freiwillig den Bericht? Er war doch gar nicht mehr da. Ich hatte mit seinem Hund geredet, um mir Luft zu machen, aber er war doch in seinem Büro. Mh, naja mir egal ich hab sie jetzt und kann meine Arbeit fertigmachen.
Bis weit nach drei Uhr saß ich am Computer und feilte an dem Text. Um kurz vor vier ging ich schließlich in das Büro meines Chefs und legte ihm meinen Artiekl auf den Tisch.
Als ich in mein Büro zurückging, überlegte ich noch, ob ich
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