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Wolfsgefluester

Wolfsgefluester

Titel: Wolfsgefluester
Autoren: Wilczyca
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Freemont und wartete geduldig, bis alle anderen eingestiegen waren und wir losfuhren.

    13

"Svenson, Bastien hier ... ja wir sind im Reservat ... Okay, wo? ... Ja wir werden da sein." Seufzend ließ sich Bastien in den Sessel sinken. "Morgen um zehn bei der Hütte am Torneálv." Hoffnungsvoll sah er André an.
"Ich kenne die Hütte, kein Problem. Ich weiß, wo wir hin müssen."
"Gott sei Dank"
"Mach dir keine Sorgen Bastien", beruhigend legte ich ihm die Hand auf die Schulter und binnen Sekunden wurde seine Atmung ruhiger.
"Samantha" Victor knurrte warnend. Ich wusste warum, zuckte aber nur mit den Schultern und arbeitete weiter daran, Bastien zu beruhigen. Nach einigen Minuten seufzte er erleichtert auf und schloss die Augen. Als hätte Victor nur darauf gewartet riss er mich von Bastien weg und zog mich mit stählernem Griff an die Brust. Da ich den Grund für seine Reaktion kannte, ließ ich alles geschehen. Wehrte mich nicht gegen ihn, im Gegenteil, ich schlang die Arme um seine Taille und schloss ebenfalls erleichtert die Augen. Victors Wut und Besorgnis durchfluteten mich gleichermaßen.
"Du verdammtes Weib. Was fällt dir ein?" knurrte er. Ich antwortete nicht, schmiegte mich nur dichter in die Umarmung. Leicht legte er seinen Kopf auf meinen und strich mit sanften Bewegungen über den Rücken. André beobachtete uns, griff aber nicht ein, was ich als gutes Zeichen empfand.
"Wenn wir wieder zu Hause sind", knurrte Victor leise und beugte sich zu meinem Ohr "dann zeige ich dir, wie weit du mit deiner Leichtsinnigkeit kommst!" sein Atem streichelte meinen Hals. Das war ein Versprechen und Drohung zugleich und sofort stieg Verlangen in mir auf.
"Benimm dich", tadelte ich ihn, doch meine Stimme war so geladen von Gefühlen, das die Worte ihre Wirkung verloren. Zufrieden küsste er mich und ihm war es egal, ob uns jemand zusah oder nicht.

    14

Bereits um neun Uhr kamen wir an der Hütte an. Wir liefen als Tiere, um die Natur ungestört zu lassen. Mit meinem Pelz merkte ich die Kälte nicht und lief Seite an Seite zwischen Victor und André. Hätte ein Außenstehender unsere Gruppe gesehen, der hätte sich gewundert. Fünf Wölfe und ein Tiger, ein sehr interessantes Bild.
Ich schmunzelte.
Die Hütte war leer und dem Geruch nach zu urteilen war schon länger keiner mehr da gewesen. Rasch verwandelten wir uns und zogen die mitgebrachten Sachen an, die jeder in einem kleinen Beutel bei sich trug. Bastien ging als Einziger zur Hütte, wir anderen verteilten uns als Wachposten drum herum. Es war geplant, dass Victor und ich erst rauskamen, wenn Svenson da wäre und nicht mehr verschwinden könnte.
Kurz vor zehn kam Svenson, allein. Er sah mager aus und alt. Als er Bastien vor der Hütte erblickte, verwandelte er sich, aber seine Mimik war immer noch ganz Wolf.
Langsam zogen wir den Schutzkreis enger und schließlich traten Victor und ich zu den zwei Männern, die sich noch immer stumm anstarrten.
"Was zum Teufel ...?"wutschnaubend drehte Svenson sich zu uns um und erstarrte.
"Nein", hauchte er, "du existierst nicht. Du müsstest Tod sein!" Schützend zog mich Victor in seine Arme und ich war starr vor Schreck.
"Nein" wiederholte er und schüttelte den Kopf.
"Du bist nicht Rosa. Rosa ist tot." Er kam einen Schritt auf mich zu, blieb aber stehen, als Victor ihm die Zähne zeigte.
"Du siehst aus wie sie, aber dennoch ... wie heißt du Kind?" ich zitterte vor Anspannung und starrte den Mann, meinen Vater, ungläubig an. Er kannte doch meinen Namen, Bastien hatte es uns gesagt.
"Samantha" übernahm Victor das Gespräch. "Sie sind der Zweite, der sie mit einer Rosa verwechselt. Erzählen sie von ihr!"
"Rosa war ihre Mutter, meine Gefährtin. Sie starb bei ihrer Geburt." Den letzten Satz spie er aus und funkelte mich wütend an. "Du hast sie umgebracht und dafür hättest auch du sterben sollen." Ich schwankte unter der Wut und spürte plötzlich zwei starke Hände, die mich an eine Brust zogen und mich schützend umschlossen. Victor blickte sich kurz um und nickte dankbar. Ich sah nach oben in Andrés stahlharten und doch zugleich warmen Blick und ließ mich weiter in seine Umarmung sinken.
Svenson beobachtete das alles mit einer abgrundtiefen Abscheu, sagte aber nichts dazu.
"Also ist sie wirklich deine Tochter. Wo warst du die Jahre, als sie dich gebraucht hatte?"
"Sie mich gebraucht?" Der Hohn tropfte nur so aus Svensons Stimme. "Sie sollte Tod sein. Sie sollte gar nicht existieren. Aber Rosa wollte sie unbedingt. Ich
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