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Wolfsblues

Wolfsblues

Titel: Wolfsblues
Autoren: Emma Crown
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wehrlos ausgeliefert, und auch wenn ich ihr Leid nicht verhindern kann …« Suna stieß einen desolaten Ton aus.
    »Unter der Voraussetzung, dass die beiden frei wären, würden sie in dem Fall ebenfalls gehen?«, fragte Chris.
    »Nicht nur ich. Es gibt einige Wölfe im Avon-Rudel, die mit der Situation nicht zufrieden sind. Unterwürfige Wölfe benötigen den Schutz des Rudels und geben ihm Zusammenhalt. Es sollte die Aufgabe der ranghöheren Wölfe sein, sie zu beschützen. Allerdings nicht vor dem eigenen Alpha«, erklärte Suna. »Es stößt etlichen bitter auf, was hier vor sich geht. Desmond hat völlig aus den Augen verloren, wie bedeutungsvoll Unterwürfige sind. In seinem Rudel gibt es nur zwei: Meg und Teddy. Teddy ist einzig im Rudel wegen unserer Kleinen. Andernfalls hätte er ohne Frage längst das Weite gesucht.« Die Hexe sah mich an und doch auch wieder nicht. »Es ist Zeit für dich zu gehen, Meg.«
    »Wenn das so einfach wäre«, stöhnte ich und stützte mich auf meinem Arm ab. Suna verarztete meinen Knöchel mit einer stinkenden Kräutersalbe, die so abartig roch, dass Chris einige Schritte auf Abstand ging. Ihn zu verscheuchen, lag in Sunas voller Absicht, wollte sie mir etwas ungestört mitteilen.
    »Er ist der Strohhalm, den du ergreifen musst! Vertrau mir, bitte!«, flüsterte sie nur für meine Ohren bestimmt.
    »Teddy?«
    »Tut, was du tust. Also krieg deinen Hintern hoch! Die beiden können und sie werden dir helfen. Desmond hat dich heute Abend vor allen Anwesenden verschenkt. Ein Fehler, den er längst bemerkt hat und er schäumt vor Wut. Glen und er haben sich stets über Al lustig gemacht und nun ist ihm selbst dieser Fauxpas unterlaufen. Er kann keinen Rückzieher machen. Megan, dir steht es frei, deine Sachen zu packen und zu gehen, wohin du willst. Nicht, Mister Barley? Miss Renolds? Warum geben sie ihre Nummer Zwei als ihre Lebenspartnerin aus? Haben sie Angst, dass sie nicht Manns genug wirken, da sie keine Gefährtin haben und ihr Beta eine alleinstehende Frau ist?«
    »Weiß Desmond es?«, grollte Chris dunkel. Ihm war es in keinster Weise recht, dass Suna Bescheid wusste.
    »Nein, er weiß es nicht. Werwölfe sind, was das angeht, nicht nennenswert feinfühlig. Ich jedoch verfüge über eine nicht zu verachtende Empathie dank meines Feenbluts. Sie beide agieren miteinander wie Mutter und Sohn, nicht wie ein Liebespaar. Doch sie sind nicht leiblich verwandt. Er ist bei ihnen aufgewachsen, wie ihr eigenes Kind. Keine Sorge, all ihre Geheimnisse sind sicher bei mir aufgehoben. Dies ist die reine Wahrheit. Wesen von Feenblut können nicht lügen, wenn ich sie erinnern darf!«
     
    Chris hatte sich den in die Tage gekommenen Pick Up von Terrence geborgt, der am liebsten mitgefahren wäre. Doch es war ungefährlicher, wenn Teddy nichts überstürzte. Suna würde sich seiner annehmen. Ich war mir sicher, dass sie haargenau wusste, was zu tun war.
    Auf die Schnelle hatte ich meine wenigen Besitztümer zusammengepackt. Viel war es nicht, passte es in einen einzigen Koffer.
    Chris verfluchte sein Handy, das er als Navi benutzte. Ungeachtet des technischen Hilfsmittels hatte er sich verfahren. Er setzte zurück und wendete das Ungetüm von Wagen.
    »Es tut mir leid, dass ihr wegen mir …«
    »Papperlapapp!«, begegnete Chris wohlwollend. Jetzt, in Jeans und Shirt bekleidet, wirkte sein Gesamteindruck stimmiger. Das war er. Der Smoking stand ihm nicht und wirkte aufgesetzt, einfach falsch.
    »Was meinte Suna damit, als sie meinte, Desmond hätte einen Fehler gemacht? Ich verstehe schon, die Zusicherung, dass ich dich behalten könnte«, fragte Chris interessiert.
    Seufzend lehnte ich mich zurück und hoffte nicht vom Regen in die Traufe zu kommen. »Mein alter Alpha Al.«
    »Das Aspen-Rudel? Der Al?« Abby wirkte im höchsten Maße schockiert. Sie entgegnete meinem scheuen Nicken einen kreuzunglücklichen Gesichtsausdruck.
    »Ich erinnere mich! Desmond war es, der Als Kehle genommen hat?« Abby griff sich beklommen an den Hals.
    »Glen, der Alpha vor Desmond«, antwortete ich mit gedämpfter Stimme.
    »Ich kannte Alphones, wenn auch nur beiläufig. Das Rudel wurde danach zerschlagen. Das erklärt, warum Teddy mir so bekannt vorkam. Er gehörte ebenfalls zu Als Rudel, nicht?«
    Nur ein stummes Nicken von meiner Seite. Ich brachte nicht einen Ton mehr raus.
    Die Wölfin drehte sich vollends zu mir herum und legte ihre Hand auf mein Knie. »Al war ein guter Alpha. Er hätte dich niemals
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