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Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Titel: Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall
Autoren: Roman Rausch
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in den Griff bekommen, bevor sie uns und unsere benachteiligten Unternehmen in den Griff bekommt. Nicht zuletzt: Denken Sie an die Osterweiterung der Europäischen Union und des nordatlantischen Bündnisses …«
    »Genau darum geht es«, fügte der Sicherheitsberater hinzu.
    »Unsere europäischen Partner erwarten das von uns. Wir brauchen ein wirksames Mittel, um größtmögliche Sicherheit auf den weltweiten Finanzmärkten zu gewährleisten. Und der Präsident macht sich ernsthaft Gedanken, wie wir den berechtigten Forderungen des Baltikums und der neuen Beitrittsländer in die EU nach militärischer Eingliederung gerecht werden wollen. Mr. Mendinski, wie sieht es mit der Unterstützung der Unternehmen, die Sie vertreten, in diesen Punkten aus?«
    Mendinski räusperte sich und erwiderte: »
    Man macht sich große Sorgen um die Sicherheit. Insoweit stimmen wir überein. Doch viel entscheidender ist Sicherheit im Hinblick auf die von uns bereits eingegangenen Risiken. Der Zugang zu unseren Kommunikationsprodukten, den wir Ihnen bisher großzügig gestattet haben, stand in keiner Relation zu dem Schaden, der Ihrerseits verursacht wurde. Die deutsche Technik zur Windenergienutzung hätte niemals auf dem Tisch amerikanischer Konkurrenzunternehmen landen dürfen. Das war ein großer Fehler. Unsere Kunden fragen sich seitdem, wie sicher die Produkte noch sind, die wir ihnen verkauft haben. In der Flugzeugtechnik haben Sie auch wenig Geschick bewiesen. Die Firmen Thomson und Airbus senden vertrauliche Informationen sicherlich nicht mehr via E-Mail, die von Ihnen mitgelesen werden.«
    »Die Gegenleistung, die Sie bekommen haben, hat Sie doch wohl in ausreichendem Maße entschädigt«, konterte der NSA- Mann.
    »Informationen über unsere Konkurrenten sind hilfreich. Das ist richtig. Aber mehr auch nicht. Mittlerweile müssen wir feststellen, dass sich eine breite Front gegen uns gebildet hat. Und dabei spreche ich nicht von Hackerangriffen Einzelner. Vielmehr geht es um den Ruf, den wir zu verlieren haben und somit um den Verlust von Kunden, die stattdessen zunehmend bei unserer europäischen und indischen Konkurrenz einkaufen. Und dieser Umstand kann sicherlich auch nicht in Ihrem Interesse liegen.«
    »Darum werden wir uns kümmern«, sagte der CIA-Mann.
    »An den entsprechenden Schaltstellen haben wir Mitarbeiter platziert, die uns über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Doch kehren wir zurück zum eigentlichen Thema.«
    Der Mann stand auf und ging zum Display, das sich über die gesamte Stirnseite des Raumes erstreckte.
    Dort waren sämtliche Standorte der Abhörstationen zwischen Morwenstow in Cornwall und dem australischen Geraldton aufgeführt.
    »Unsere Experten empfehlen eine Änderung der Strategie. Anstelle weniger großer Anlagen schlagen sie viele kleinere vor. Dadurch würde sich der Aufwand, der um eine einzige Anlage gemacht wird, verringern und dementsprechend ihre Wirkung auf die Öffentlichkeit. Im Gegenzug dazu werden viele kleine Stützpunkte entstehen, die gerade die Größe eines Trucks besitzen und zudem mobil sind. Damit erreichen wir eine Flexibilität, die uns schnell auf neue Entwicklungen reagieren lässt. Aufgrund der bereits angeführten Argumente werden wir ein schrittweises Vorgehen in diese Richtung vorschlagen und darum bitten, die notwendigen Mittel aus dem Sonderetat des Präsidenten abzufragen.«
    »Sollte Ihr Vorschlag Gehör finden, wo würden die ersten neuen Anlagen platziert?«, fragte der Sicherheitsberater.
    »Mitteleuropa ist ein zentraler Punkt. Deutschland würde sich wegen der bereits dort befindlichen amerikanischen Einheiten anbieten. Auch wegen der eingangs geäußerten Wünsche, die EU und die Europäische Zentralbank betreffend, schlage ich Frankfurt am Main vor. Nicht unbedingt in der Stadt direkt, das könnte zu einer unerwünschten Aufmerksamkeit der Medien führen. Ich denke an einen Basis-Standort, der bis zu 100 Kilometer außerhalb liegen kann. Östlich davon, wo es ruhiger ist.«
    »Woran denken Sie?«, fragte Frankenheimer.
    »An eine Stadt namens Würzburg«, antwortete der NSA- Mann. »Durch die Stationierung amerikanischer Truppen seit 1945 würde ein Projekt dieser Art nicht weiter auffallen.«
    Der CIA-Mann kam an seinen Platz zurück und blätterte in seinen Unterlagen. »Mitarbeiter unseres Dienstes sind vor Ort.«
    »Haben Sie auch den geeigneten Mann dafür?«, fragte Frankenheimer.
    Der CIA-Mann kramte in seinen Unterlagen und
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