Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
»Nein!« Und der Wolf-Dämon stürzte sich auf ihn. Er warf sich zur Seite, rollte herum und federte zurück.
    Lily steckte ihre Waffe ins Holster, denn die würde ihr gegen Kreaturen, denen ein gebrochener Hals lediglich lästig war, wenig nützen. Und wandte sich ab von dem Mann, den sie liebte, während er um sein Leben kämpfte. Wandte sich ab und begann zu rennen.
    Nur Sekunden später hatte Scott zu ihr aufgeholt. Er sagte kein Wort.
    Rule musste ihn geschickt haben. Ihre Augen brannten.
    Die große Rasenfläche leerte sich schneller, als sie es für möglich gehalten hätte, doch sie war noch längst nicht leer. Überall waren Menschen auf der Flucht, lagen leblose Körper auf dem Boden. Eine Frau kauerte neben einem dieser Körper, einem Mann, dessen Gesicht und Brust so blutverschmiert waren, dass man seine zerfetzte Kehle fast nicht mehr sah. Es war fürchterlich, nichts tun zu können. Fürchterlich, einfach weiterzulaufen, doch das tat Lily. Sie rannte hinter der weißen Gestalt her, die jetzt genauso verschwommen war wie damals, als sie sie das erste Mal auf dem Schießstand gesehen hatte. Eine Gestalt, die ihr immer einige Meter voraus war.
    Sie rannte und rannte. Scott blieb die ganze Zeit neben ihr. Sie kamen an drei kämpfenden Gruppen vorbei – Lupi in beiden Gestalten, aber vor allem Wölfe, die die Wolf-Dämonen ablenkten, damit sie die Menschen, die sich hier versammelt hatten, um die Vernichtung der Lupi zu fordern, nicht töteten.
    Als sie sich dem Washington Monument näherten, drehte ihr geisterhafter Führer plötzlich nach links ab, zu einer Gruppe von zwanzig oder dreißig dicht aneinandergedrängten Menschen, die von zwei Wölfen umkreist wurden. Sie folgte ihm, konzentrierte sich auf ihre Atmung, darauf, die Beine gleichmäßig zu heben und zu senken, damit sie nicht völlig atemlos und damit handlungsunfähig ankam. Und sie fragte sich, was zur Hölle sie tun sollte, um diese Menschen zu retten.
    Moment. Einen der Wölfe kannte sie. Es war José. Und er und der große graue Wolf umkreisten nicht die Menschen – sie patrouillierten, um einen der Wolf-Dämonen fernzuhalten.
    Wie dumm von ihr – denn erst jetzt fiel ihr auf, wie ähnlich sich die Wolf-Dämonen waren.
    Natürlich. Sie waren alle aus dem Blut oder dem Gewebe von Brians Wolfsgestalt erschaffen worden, deshalb waren sie alle identisch.
    Die Erde bebte.
    Lily taumelte und geriet ins Stolpern. Jemand schrie. Als der Boden erneut und härter rüttelte, musste sie stehen bleiben. Scott hielt sie am Arm fest.
    Ein riesiges Etwas erhob sich. Es war bräunlich-grau und lang, sehr groß und schien aus der Erde zu wachsen, in seinem Werden Gras und Erde und Steine in sich aufzunehmen. Keine Augen, keine Beine, nur ein Körper … ein segmentierter Körper mit einem Umfang von ein Meter bis ein Meter zwanzig. Wie der eines Regenwurms.
    Dieses Mal fiel Lily auf die Knie, als die Erde bebte. Scott ebenfalls. Und sie bebte weiter.
    Eine weitere Gestalt brach durch die Madison Street und stieg, Teile der Straße absorbierend, in die Höhe, das Ende in die Luft gereckt, als würde sie wittern. Diese war noch größer, und sie sammelte sich noch schneller als die erste.
    Doch die dritte war noch größer.
    Von der Bühne am westlichen Ende der Promenade bis kurz vor die Stufen des Washington Monument wölbte sich die Erde, hob sich in die Höhe wie die Mauer um Fagins Haus und bildete Glied um Glied einen steinernen Wurm von beinahe zwei Meter fünfzig Durchmesser … oder drei Meter … drei Meter fünfzig. Die Leichen rollten von ihm herunter, während er Gestalt annahm. Und so schrecklich es auch anzusehen war, wurden einige der Leichen von der Masse verschlungen, zusammen mit Ästen und Steinen, Handtaschen und Gras.
    Die Erde stöhnte, als die Kreatur sich hin- und herzuwiegen begann. Sich langsam zu dem Ersten Elementargeist hinbewegte.
    Ein weißer, aber deutlich zu erkennender Drummond schoss plötzlich in ihr Blickfeld. Seine Lippen bewegten sich. Offensichtlich ungeduldig, packte er Lilys Arm. Seine Hand ging durch sie hindurch. Sie fühlte nichts. Keine Kälte. Nichts.
    Er schnitt eine Grimasse und winkte ihr heftig.
    Für eine weitere Sekunde starrte sie das riesige Monster aus Erde und Steinen an, das sich langsam zu seinem kleineren Verwandten vorschob. Gegen Elementargeister konnte sie nichts ausrichten, absolut nichts. Vielleicht schaffte Cullen es – wenn er noch am Leben war. Wenn er sich schnell genug von seiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher