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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber
Autoren: Eileen Wilks
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gigantischen Elementargeist verfüttere?«
    Er rollte mit den Augen. »Dummerchen! Erde reinigt nicht so schnell wie Feuer, aber es reinigt. Beeil dich!«
    Mit heiserer, gebrochener Stimme sagte Deborah: »Er ist so aufgebracht. Ich kann seine Wut richtig spüren … er wird alles, jeden töten, das oder der sich ihm nähert.«
    Lily hatte Rule versprochen, dass sie nicht sterben würde. Doch wenn sie Rule nur retten konnte, indem sie dieses Versprechen brach –
    »Schon gut. Du bist sowieso zu groß und zu langsam.«
    »Ich – He!«, rief sie.
    Die Kette, die sie umklammert hielt, baumelte hin und her. Ohne das Amulett.
    Und eine ganze Truppe Brownies rannte davon, direkt auf den gigantischen, wütenden Erdgeist zu.
    »Lily?«, sagte Deborah. »Mit wem hast du gerade gesprochen?«
    Lily drehte ungläubig den Kopf. »Hast du sie nicht gesehen?«
    »Wen gesehen? Ich habe jemanden gehört, aber nichts gesehen.«
    »Brownies«, sagte Lily beklommen, während sie sich wieder herumdrehte, um zuzusehen, wie die ängstlichen kleinen Brownies sich auf eine Kreatur von so riesigen Ausmaßen wie ein Fußballfeld stürzten. »Eine ganze Truppe Brownies.«
    Sie stürmten geradewegs auf ihn zu. Er bemerkte sie – augenscheinlich brauchte er dazu keine Augen – und schwang den Kopf herum, riss die Kiefer auseinander und senkte den Kopf. Daraufhin teilten die Brownies sich in zwei Kolonnen auf, die beiderseits des riesigen Kopfes abdrehten – und ihn erkletterten.
    Der Kopf bäumte sich auf. Hoch und immer höher. Sie klammerten sich an ihm fest – die Oberfläche war nicht glatt, überall waren Steine und Äste und gelegentlich auch Leichenteile, und sie waren alle klein und leicht. Sie kraxelten auf seinem Kopf herum und bildeten dann eine Kette, eine Leiter aus Brownies. Denjenigen ganz oben auf dem Kopf der Bestie gelang es irgendwie, sich festzumachen, sodass die anderen sich an Händen oder Füßen packen und herunterhängen lassen konnten, manche mit dem Kopf nach unten, manche mit den Füßen, doch alle fanden sich so schnell zusammen, als sei es Zauberei.
    Vielleicht war es tatsächlich Zauberei – von einer anderen Art. Eine, die Geschick erforderte, nicht Macht.
    Schließlich kletterte ein Brownie die lebende Leiter herunter … die direkt über dem Maul des riesigen Elementargeistes baumelte.
    Das Maul öffnete sich weit und weiter, ein schrecklicher, klaffender Schlund. Der Elementargeist schüttelte einmal den Kopf, als würde er energisch nicken – und die Kette aus Brownies schwang vor und dann wieder zurück. Direkt in sein Maul. Das sich wieder schloss – doch noch im Schließen schossen die Brownies wieder heraus. Wieselflink und mit dem Mut der Verzweiflung schossen sie hervor, glitten heraus wie die Kerne einer Wassermelone und kletterten die steinigen Seiten der Glieder hinunter. Hinunter, hinunter …
    Der Elementargeist erstarrte.
    »Oh«, murmelte Deborah. »Ohhh … das schmeckte ekelhaft, aber jetzt ist er satt. Zufrieden.«
    Brownies sind wahre Künstler, was die Flucht angeht , dachte Lily. Das hatte Rule gesagt. Für Brownies gab es nichts Größeres als eine gelungene Flucht – und wie sie dieser Bestie entkommen waren, das war in der Tat spektakulär!
    Langsam legte sich der Elementargeist nieder. Langsam, ja sogar anmutig, verlor die steinige Masse ihre Form, und Erdklumpen, Steine und Äste lockerten sich und fielen von ihm ab, als er in der Erde versank.
    Dann war er verschwunden.
    Lily blickte zum westlichen Ende der Rasenanlage, die einmal die National Mall gewesen war. Ein paar Grasflecken erinnerten noch daran, aber Menschen waren nicht mehr zu sehen. Sie waren alle geflohen oder tot.
    Außer am anderen Ende. Dort, wo der Kampf nun beendet war.
    Sie schauderte. Er war am Leben, sie wusste, dass er am Leben war, doch wie schwer war er wohl verletzt? Wie viele waren tot? Sie warf Deborah einen Blick zu und Scott, der noch immer reglos am Boden lag. »Kümmern Sie sich um ihn«, bat sie. Und rannte erneut los.

40
    Rule lag lang ausgestreckt auf dem Boden, die Augen geschlossen. Er spürte sie kommen. Endlich. Endlich.
    Cullen lockerte die Aderpresse, die er um Rules linken Oberschenkel gebunden hatte. »Die Blutung hat aufgehört«, verkündete er zufrieden. »Oder fast. Sieht schlimm aus, aber wenigstens blutest du nicht mehr.«
    Gut. Er hatte so viel Blut verloren, dass er es nicht schaffte, sich aufzusetzen. Es war besser, wenn er mit seinen Kräften haushaltete.
    »Ich wünschte,
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