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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie
Autoren: Eileen Wilks
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ich nicht.“
    Lilys Herz schlug schneller. „Wird auch mein Vater länger als die meisten leben?“
    „Ah.“ Trauer trübte die Augen der alten Dame. „Das weiß ich nicht, aber … er hat nicht die Magie geerbt. Meine Mutter hat sie mir vererbt, und sie hatte diese wiederum von ihrer Mutter und so fort, seit mehreren Generationen: Unsere Magie erwacht nur in den Frauen in unserer Familie. Ein Sohn kann sie weitergeben, aber er kann sie nicht nutzen. Die Magie, die ich weitergab, war selbstverständlich nicht meine ursprüngliche Magie, und trotzdem wird sie nur in einer Frau wach, nicht in einem Mann.“
    So viele Fragen schwirrten Lily durch den Kopf, eine drängender als die andere, dass sie gar nicht wusste, welche sie zuerst stellen sollte. „Was meinst du damit: Es war nicht deine ursprüngliche Magie?“
    „Als ich jung war, hatte meine Magie die Form des Feuers angenommen, aber diese Gabe habe ich verbraucht. Als Sam mich verwandelt hat, hat er mir die Magie der Drachen eingehaucht. Dies ist die Magie, die ich an dich weitergegeben habe, auch wenn sie in dir eine andere Form annimmt als in mir.“
    „Hat Sam dich in eine Drachin verwandelt als Belohnung dafür, dass du den Zauberer aufgehalten hast?“
    „Oh nein. Er wollte mir das Leben retten. Drachen haben starke Heilkräfte, aber sie können keine Menschen heilen, und Sam wollte nicht, dass ich sterbe.“ Ihre Miene wurde weich, als ihr Blick sich auf eine Erinnerung richtete, die nur sie sehen konnte. „Später sagte er mir, er habe gewusst, dass ich sehr wahrscheinlich sterben würde, dass er es aber nicht wahrhaben wollte. Drachen sind sehr eigensinnig.“ Sie lachte leise. „Wie wir alle. Aber Drachen haben den Eigensinn zu einer besonderen Kunst erhoben.“
    „Ist Sam präkognitiv?“
    „Das ist ein Wort der Menschen, ein modernes Wort. Ich verwende es nicht. Sam weiß gewisse Dinge. Damals, in China, da wusste er, dass die Chimei kommen würde, und er hat mich darauf vorbereitet, ohne mich über meine Aufgabe aufzuklären. Das Abkommen hinderte ihn daran. Doch er konnte seine Schülerin warnen, und das hat er getan. Er sagte mir, eines Tages käme eine Chimei, und dann sollte ich meine Familie überreden, ihr Heim zu verlassen. Er sagte auch, dass er mich fliehen ließe, falls ich dies wünschte. Obwohl er nicht vorhatte, das zu tun“, fügte sie sachlich hinzu. „So sind die Drachen. Sie zwingen einen nicht, aber sie beeinflussen einen. Aber Sam wusste nicht, dass der Geliebte der Chimei meine Familie ermorden würde. Das hatte er nicht geplant.“
    Sie seufzte einmal, leise. „Am Ende ging es darum, was ich wollte. Ein dunkles Herz will Rache, und mein Herz war sehr dunkel. Ich musste in die Nähe des Zauberers gelangen, um ihn zu töten, deswegen wurde ich Dienerin in seinem Palast. Ich nahm an, dass ich das, was der schöne Cullen schwarzes Feuer nennt, einsetzen musste.“
    „Du warst dir nicht sicher?“
    „Viele Dinge hat Sam mir erst erklärt, als ich eine Drachin war und ein Recht auf dieses Wissen hatte. Aber er hatte mich die Nutzung des schwarzen Feuers gelehrt – ein sehr gefährlicher Unterrichtsstoff für eine neue Schülerin! Als der Zauberer kam, verstand ich, warum.“
    „Dann hast du also wirklich schwarzes Feuer benutzt? Cullen sagt, dass nur ein Zauberer es rufen kann.“
    Ihre Großmutter schnaubte wieder. „Damit hat Cullen Seabourne recht. Ich hatte sehr viel Kraft. Ich konnte gut mit Feuer umgehen. Aber ich konnte keine magischen Energien sehen, und als ich das schwarze Feuer rief und meinem Feind schickte, sah ich nicht, was ich da hervorbrachte. Ich tötete den Zauberer.“ Ganz gleich, was sie eben über Rache und ein dunkles Herz gesagt hatte, noch drei Jahrhunderte später war die Befriedigung aus ihrer Stimme deutlich herauszuhören. „Aber ich brachte das Feuer nicht unter Kontrolle. Es brannte … zu sehr. Ich rief es zu mir zurück, aber ich wusste … Das schwarze Feuer nährt sich von dem, was es verbrennt, verstehst du. Und so kam mehr Energie zu mir zurück, als ich verbraucht hatte. Ich verbrannte. Als Sam zu mir kam, schwebte ich zwischen Leben und Tod. Er sang …“ Ihre Stimme wurde leiser, als sie staunend daran zurückdachte.
    Leise sagte Lily: „Drachengesang. Ich erinnere mich so gut daran.“
    „Ja. Und ich glaube, du hast gehört, wie Sam eine der großen Melodien gesungen hat, als er dich und sein Volk zurück zur Erde gebracht hat. Du verstehst mich, wenn ich sage, diese
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