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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie
Autoren: Eileen Wilks
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rausgeholt.“
    Seine Augen schlossen sich. „Gut“, sagte er einfach – und sank zu Boden.
    Einige hektische Sekunden später hatten sie sich davon überzeugt, dass er nur bewusstlos und nicht tot war. Sein Herz schlug noch.
    Ihm geht es gut , sagte Sam. Staub wirbelte auf, als er sich ein paar Meter weiter niederließ. Er legte den Körper des Zauberers auf der Erde ab. Dem da nicht.
    Lily sah ihre Großmutter an, die unnatürlich still inmitten der Lupi stand. Ihr Gesicht drückte Zärtlichkeit, Traurigkeit und Glück auf einmal aus. „Du hast sie also festgenommen. Die Chimei.“
    „Du hast es also gehört.“ Freude erklang in der Stimme ihrer Großmutter. „Ja, das habe ich. In solchen Dingen ist es wichtig, die Form zu wahren.“
    „Ich habe ein paar Fragen“, begann Lily – und brach stirnrunzelnd ab.
    Denn aus irgendeinem Grund schienen das alle – nun ja, bis auf Cullen, der bewusstlos war – ganz furchtbar komisch zu finden.

 
    40
    Am 11. August, kurz nach ein Uhr morgens (Pacific Daylight Time), erhoben sich in den Städten überall auf der Welt – Seattle, Chicago, Washington D.C., Tokio und Peking und zwanzig weiteren – Drachen in die Lüfte. Und während sie flogen, sangen sie. Zum ersten Mal hörten die Menschen in den Städten, die einen Drachen hatten, ein Drachenlied.
    Natürlich hörten es nicht alle. Nur die, die ihren Wagen angehalten hatten oder stehen geblieben waren, die in ihrer Beschäftigung innegehalten hatten und lauschten. Nur lauschten. Viele von ihnen weinten, ohne aber später sagen zu können, warum.
    Niemand zeichnete das Lied auf. Niemand, der es hörte, kam überhaupt auf eine solche Idee. Auch da konnte später niemand mehr sagen, warum.
    In den amerikanischen Medien wurde wild über die Ursache dieses merkwürdigen Verhaltens spekuliert – sowohl der Drachen als auch der Menschen. Oprah hatte drei von denen, die es gehört hatten, in ihre Show eingeladen. In China und Kanada fragten die Regierungen höflich bei ihren Drachen an. In Hollywood versuchten Agenten verzweifelt, mit Drachen Verbindung aufzunehmen, um ihnen Verträge anzubieten.
    Aber die Drachen wollten nicht darüber sprechen. Genauso wenig wie die Menschen – und die Lupi –, die wussten, warum die Drachen gesungen hatten.
    Die von Natur aus freieste Art, die es je gegeben hatte, war von einer Fessel befreit, die von Generation zu Generation durch Blut und Magie weitergegeben worden war, seit mehr als dreitausend Jahren. Die letzte der Chimei war tot. Das Abkommen gab es nicht mehr.
    13. August um 22.09 Uhr
    Rule kniete vor seinem Rho und erschauderte vor Erleichterung.
    Er spürte wieder die Macht der Nokolai in sich – die Thronfolgermacht. Er sah seinen Bruder an, der neben ihm kniete. „Benedict“, begann er – und dann wusste er nicht mehr weiter.
    Benedict grinste schief. „Du kannst immer noch nicht glauben, dass ich ohne sie glücklicher bin, was?“
    Rule sah ihn hilflos an. „Es ist nicht so, dass ich an deinen Worten zweifle.“
    Benedict betrachtete ihn still. Dann sagte er: „Als du sieben Jahre oder so warst, hast du einmal einen kleinen Hund gefunden und ihn mit nach Hause gebracht. Ein süßes, kleines Ding. Ein Basset, nicht wahr?“
    „Ja.“ Rule begann zu lächeln, als er verstand, worauf Benedict hinauswollte.
    „Du kanntest dich mit Halsbändern und Markierungen nicht aus und dachtest, du könntest ihn behalten, und warst eine Woche lang traurig, nachdem Dad die Besitzer ausfindig gemacht und ihn ihnen zurückgebracht hatte. Wenn du Bescheid gewusst hättest, hättest du nie damit gerechnet, den kleinen Hund behalten zu dürfen. Du hättest Spaß mit ihm gehabt, solange er da war, und es hätte dir nichts ausgemacht, als er wieder fort war.“
    Jetzt wurde Rules Lächeln entspannt. „Du kennst dich jedenfalls bei Halsbändern und Markierungen gut aus.“
    Benedict nickte. „Ja. Die Macht … fühlte sich gut an, ja. Aber das, was damit einhergeht, will ich nicht. Also hatten wir unseren Spaß, und jetzt gebe ich sie gerne ihrem Besitzer wieder zurück.“
    Er erhob sich, nickte und lächelte seinem Vater zu und sagte dann zu Rule: „Ich rede immer noch nicht mit dir.“
    Damit ging er.
    Rule stand ebenfalls auf und sah seinem Bruder nach. „Manchmal verstehe ich ihn nicht.“
    „Nur weil er dich liebt, heißt das nicht, dass er auch mit dir reden will.“
    Isens Augen funkelten in seinem seltsam nackten Gesicht. Nachdem sein Bart teilweise versengt war, hatte
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