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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde
Autoren: Eileen Wilks
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oder so?“
    „Nein“, sagte Lily kurz. „Gan, was machst du hier?“
    Gan? Cynna sah genauer hin. Der Körper hatte sich am meisten verändert, aber auch das Gesicht sah anders aus. Die orangefarbene Haut war noch dieselbe, ebenso die lächerlich großen Augen mit den perfekten Wimpern, aber der Rest war … nun, man konnte wohl kaum sagen, dass sie normal aussah, aber es war doch erstaunlich, was für einen Unterschied eine Nase ausmachen konnte. Cynna hätte die kleine Dämonin nicht wiedererkannt.
    Jetzt wohl eher ehemalige Dämonin, dachte sie. Gan hatte einige Zeit bei den Gnomen verbracht, während sie irgendeine Art geheimnisvoller Wandlung durchmachte. Ihre Stimme hätte Cynna trotzdem erkennen müssen – hoch und schrill, als würde einer von diesen kleinen Kläffern zu sprechen versuchen.
    Um sie herum sammelte sich eine Menschenmenge. „Ich rufe die Polizei“, verkündete der Aktentaschenmann.
    Gan beachtete ihn nicht. „Ich gehe natürlich mit dir. Hat man dir nicht gesagt, dass ich komme?“
    „Man?“, fragte Lily. „Wer?“
    Gan sah sich stirnrunzelnd um – ein interessanter Anblick, da sie keine Brauen hatte. Dann rollte sie die Augen. „Na toll. Sie haben sich in der Zeit geirrt. Das war ja wieder klar! Sie tun immer so, als würden sie die supertollsten Tore erschaffen können, aber die Synchronisierung eines …“
    Ein Schrei unterbrach sie.
    Cynnas und Lilys Blicke trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde, dann rannten sie los. Die Schreie kamen aus der Richtung des Brunnens.
    Die kleine Geisha war clever und zäh, aber Cynnas Beine waren sehr viel länger, und sie konnte wahrhaftig rennen. Während Cynna vorlief, hörte sie die kleine Dämonin weiterplappern – irgendwie gelang es Gan, trotz ihrer kurzen Beine mit Lily mitzuhalten. „Erschießt du jetzt jemanden? Wen? Ich will auch eine Pistole.“
    Pistole. Richtig. Das war wahrscheinlich eine gute Idee, deswegen wühlte Cynna in ihrer Tasche nach der Waffe, ohne stehen zu bleiben. Sie hatte nur zwei Angriffszauber – einen, der nur bei Dämonen wirkte, und einen, der physischen Kontakt voraussetzte. Wenn das, was da vorne war, überwältigt werden musste, wollte sie lieber kein Risiko eingehen.
    Sie lief an zwei jungen Männern vorbei, die rannten, so schnell sie ihre Beine trugen, und wäre beinahe mit einem der geländegängigen Kinderwagen zusammengestoßen. Die verdammten Dinger waren auch wirklich überall! Sie geriet ins Schlittern, schaffte es gerade noch, dem Wagen und der entsetzten Mutter auszuweichen – und blieb plötzlich stehen.
    Sie waren zu dritt, standen neben dem leeren Brunnen und sahen sich um. Der Kleinste trug ein kurzes grünes Gewand und Strumpfhosen. Er sah aus wie ein Gnom – klein, faltig, mit langem Bart und einer großen Nase. Riesige Ohren teilten sein zotteliges Haar und trugen auf ihren Spitzen einen komischen bauschigen Hut. Der Mittelgroße hatte die Farbe nassen Lehms. Seine Haut war feucht und glänzend, als würde er schwitzen. Die Lippen waren das Seltsamste an ihm, denn sie waren tiefschwarz. Er war kahl wie Gan, was bei ihm allerdings irgendwie anders wirkte … vielleicht, weil er nur einen Lendenschurz und schicke Stiefel trug.
    Auch wenn er eine komische Haut hatte: Der Typ war ein Sahneschnittchen.
    Der Dritte war grau, hatte lange Stoßzähne, war ungefähr zwei Meter fünfzig groß und hatte kleine braune Löckchen auf seinem Kopf – nein, auf ihrem Kopf! Unter der braunen Tunika zeichneten sich Brüste ab, nicht nur tolle Bauchmuskeln. Aber das war jetzt nicht so wichtig. Schon deshalb, weil sie ein Schwert in Händen hielt, das groß genug war, um einen Elefanten auszuweiden. Cynna stellte sich in Schussposition. „Legen Sie das Schwert auf den Boden!“
    Alle drei blickten sie an. Der, der wie ein Gnom aussah, lächelte und sagte etwas, aber die Silben ergaben keine englischen Wörter.
    „Noch nicht schießen“, befahl Lily ihr, als sie schlitternd neben Cynna zum Stehen kam, die Waffe schussbereit in der Hand.
    „He! Ihr dürft sie nicht erschießen“, quiekte Gan, die enttäuscht klang, als sie jetzt ebenfalls stehen blieb. „Harazeed“, rief sie dem Trio zu – oder etwas, das sich so ähnlich anhörte. „ Ke antar essy isclaum Lily Yu si Cynna Weaver. Ke relan Englisch, du Idiot!“
    „Ah!“, sagte der Kleine mit dem komischen Hut und strahlte. Er legte die Hand auf die Brust und machte einen Knicks. „Willkommen Ihr uns, Lily Yu und Cynna Weaver. Bitte Ihr
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