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Wohnraum auf Raedern

Wohnraum auf Raedern

Titel: Wohnraum auf Raedern
Autoren: Michail Bulgakow
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bei dieser Gelegenheit oft mit Phantasienamen (wie Barrikada ) oder mit den Vornamen berüh m ter Marxisten, Sozialisten und Kommunisten ve r sehen (vgl. im folgenden Rosa, zu »Luxemburg«, und Klara, zu »Zetkin«; Bebelina ist eine Verbal l hornung von »Bebel«, Pestelina ist vom Namen des Dekabristen Pestel abgeleitet).
    114 »Pusyrjow«, bedeutet sowie wie Blaser (d. h. »voller Blasen« oder »aufgeblasen«).
    114 »Poroschkow«, soviel wie Pülverling (von russ. poroschki , Arznei, Pulver).
    116 »Subrowka«, hochgradiger Grasschnaps-Kräuter.
    116 »Kaplin«, bedeutet soviel wie Tropfenmann o. ä. (von russ. kaplja, Tropfen).
    117 »Mineralquellen«, russ. Mineralnyje Wody , eigentl. der Name eines Kurorts im mittleren Kaukasus.
    121 »Jerome Jerome«, Pseudonym für J. K. Jerome ( 1859 bis 1927 ), engl. Erzähler.
    125 »Kusnezkij Most«, Geschäftsstraße im Zentrum Moskaus.
    132 »Rastrelli«, B. F. Rastrelli (ca. 1700 – 1771 ), ital. A r chitekt; seit 1736 Hofarchitekt in Petersburg.
    134 »Onegin«, Titelheld des Versromans ›Eugen On e gin‹ ( 1825 / 33 ) von Alexander Puschkin.

2 . Biobibliographische Hinweise
     
     
    Michail Afanasjewitsch Bulgakow ist 1891 in Kiew geb o ren, 1940 in Moskau gestorben. Sein aus einer Scha f fenszeit von rund zwanzig Jahren – 1920 bis 1940 – hervorgegangenes Werk umfaßt mehrere Romane, über dreißig Bühnenstücke, dramatische Bearbeitungen und Libretti, zahlreiche Erzählungen und Kurzgeschichten; es gehörte lange zu den »vergrabenen Schätzen« der Sowjetliteratur (E. J. Brown), blieb bis in die sechziger Jahre größtenteils unveröffentlicht, brachte dem Autor um 1970 , als der nachgelassene Roman ›Der Meister und Margarita‹ in verschiedenen Sprachen erschien, weltweiten Nachruhm. In der Folge dieser späten En t deckung – die Schriftsteller Twardowskij und Sim o now, die Kritiker Lakschin und Wulis hatten Wesentl i ches dazu beigetragen – kamen auch andere, während Jahrzehnten vergessene oder in Archiven unter Verschluß gehaltene Prosatexte (darunter der ›Theate r roman‹, ›Die Weiße Garde‹, ›Das Leben des Herrn de Molière‹ sowie eine Reihe satirischer und autobiogr a phischer Meistererzählungen) erneut, beziehungsweise erstmals zur Publikation. – Indes sind viele wichtige Arbeiten Bulgakows – die Mehrzahl seiner frühen E r zählungen und der dramatischen Werke, die Gesam t heit seiner Reise- und Tagebücher – verschollen und müssen wohl als verloren gelten. Dies ist mit ein Grund dafür, daß über Bulgakows literarische Anfänge in Kiew und im Kaukasus ebensowenig in Erfahrung zu bringen ist wie über den Beginn seiner Moskauer Karriere; ve r einzelte werkbiographische Fakten und persönliche Reminiszenzen finden sich jedoch in manchen fiktion a len Texten aus Bulgakows schriftstellerischer Frühzeit, so etwa in den ›Notizen auf Manschetten‹ und in den Prosaminiaturen ›Vierzigmal vierzig‹ (vgl. dazu meinen Beitrag ›Michail Afanasjewitsch Bulgakows in Schwe i zer Monatsheftes IV, Juli 1974 , und die dort zitierte Sekundärliteratur).
    »Zwischen 1921 und 1924 war ich im ›Lito‹ des ›Glawpolitproswet‹ angestellt, arbeitete als Chronist, später als Feuilletonist bei Zeitungen (›Gudok‹ u.a.), begann meine ersten kleinen Erzählungen in Zeitungen und Zeitschriften zu drucken.«
    Diese lakonischen Sätze sind der letzten, vom 20 . März 1937 datierten autobiographischen Aufzeichnung Bulgakows entnommen; sie gelten jenen vier Lehrja h ren, in deren Verlauf aus dem rührigen Gelegenheit s schreiber ein ernsthafter und ernstzunehmender Beruf s schriftsteller wurde. – Im September 1921 traf Michail Bulgakow, nach einjährigem Aufenthalt in Wladika w kas (wo er als Dramaturg, als Stückeschreiber, als Volkshochschullehrer gewirkt hatte), auf südlichen Umwegen »ohne Geld, ohne Gepäck« in Moskau ein, um »für immer dort zu bleiben« (vgl. das Vorwort zu diesem Band). Die folgenden Jahre (bis 1926 ) sind bi o graphisch nur spärlich dokumentiert, da sich Bulgakow schon damals, unter dem zunehmenden Druck polit i scher und polizeilicher Organe, zu eigenhändiger Ve r nichtung seiner persönlichen Papiere sowie literarischer Archivmaterialien gezwungen sah. Sicher ist, daß der noch unbekannte Schriftsteller in Moskau zunächst ein armseliges Leben geführt hat; für diverse Zeitungen arbeitete er – meist kurzfristig – als Journalist, schrieb Reportagen, redigierte Leserbriefe und Beiträge
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